S-Boote in der Kriegsmarine 1935 - 1945
Organisation, S-Bootsabzeichen, S-Bootsbunker, Wappen
Die Reichsmarine wurde am 12.03.1935 in Kriegsmarine umbenannt. Sie verfügte zu diesem Zeitpunkt über die Schnellboote "S 1" bis "S 8", die in der 1. Schnellboothalbflottille unter dem Kommando von Kptlt. Günther Schubert zusammengefasst waren. Dieser unterstand auch das am 24.09.1934 in Dient gestellte Begleitschiff "Tsingtau".
Die Boote "S 9" bis "S 13" der 1933 in Auftrag gegebene Serie wurden bis Dezember 1935 in Dienst gestellt.
Am 12.06.1935 wurde „S 9“ in Dienst gestellt und der Verband in 1. Schnellbootflottille ( 1.SFltl) umbenannt. Die Boote "S 10" bis "S 13" liefen ebenfalls 1935 zu.
Am 10.12.1936 wurden die alten
Otto-Motor-Boote "S 1" bis "S 5" außer Dienstgestellt und an die Nationalspanische Regierung verkauft. Dem Chef der 1. SFltl unterstanden damit die Boote "S 7" bis "S 13".
Am 01.08.1938 wurde mit dem Zulauf der Boote "S 14" bis "S 18" die neue 2. SFltl unter dem Kommando von Kptlt. Rudolf Petersen aufgestellt. Ihm unterstand zunächst als Begleitschiff der Minensucher "M 112" bis das urspsrünglich für die chinesische Marine vorgesehene Begleitschiff "Tanga" am 21.01.1939 für die Kriegsmarine in Dienst gestellt wurde. Die beiden Schnellbootflottillen waren dem Führer der Torpedoboote (F.d.T.) Konteradmiral Günther Lütjens unterstellt, der am 31.08.1939 zum Seebefehlshaber Ost ernannt wurde.
Nach Zulauf der Boote "S 19" bis "S 23" verfügte
die Kriegsmarine bei Kriegsbeginn über 15 einsatzbereite (KB = kriegsbereite) Schnellboote. "S 24" wurde erst acht Tage nach Kriegsbeginn in Dienst gestellt. "S 25" , "S 30" bis "S 33" waren bei
Lürssen im Bau, konnten aber erst nach Kriegsbeginn übernommen werden. "S 30" bis "S 33" waren für China in Auftrag gegeben worden, wurden aber bei Kriegsbeginn beschlagnahmt und für die
Kriegsmarine weitergebaut.
Am 28.09.1939 beauftragte die Kriegsmarine die
Lürssen-Werft mit dem Bau von 24 weiteren Schnellbooten, "S 38" bis "S 61", davon konnten 1940 acht Boote und 1941 die restlichen 16 Boote in Dienst gestellt werden.
Einsatzbereite Boote der 1. Schnellbootflottille am 01.10.1939
Chef |
Kptlt. |
Kurt Sturm |
S 18 |
Lt.z.S. |
Götz Frhr. von Mirbach |
S 19 |
Lt.z.S. |
Hans Detlefsen |
S 20 |
Lt.z.S. |
Siegfried Wuppermann |
S 21 |
Oblt.z.S. |
Bernd Klug |
S 23 |
Oblt.z.S. |
Georg Stuhr Christiansen |
S 24 |
Oblt.z.S. |
Kurt Fimmen |
Tsingtau |
Kptlt. |
Otto Hinzke |
|
|
|
Am 01.12.1939 übernahm Kptlt. Heinz Birnbacher die Flottille.
Zusammensetzung der 2. Schnellbootflottille am 15.10.1939
Chef |
Kptlt. |
Rudolf
Petersen |
S 10 |
Oblt.z.S. |
Albrecht Obermaier |
S 11 |
Oblt.z.S. |
Hans Schultze-Jena |
S 12 |
Oblt.z.S. |
Hans-Georg Kecke |
S 13 |
Oblt.z.S. |
Wolfdietrich Babbel |
S 14 |
Oblt.z.S. |
Carl Eberhard Koscky |
S 15 |
Oblt.z.S. |
Wilhelm Zimmermann |
S 16 |
Oblt.z.S. |
Hermann Opdenhoff |
Tanga |
Kptlt. |
Reinhold Bening |
Am 15.05.1940 wurde die 3. Schnellbootflottille aufgestellt und Kptlt. Friedrich Kemnade übernahm am 23.05.1940 das
Kommando. Ihm unterstanden die alten Boote "S 10" bis "S 13" sowie das Begleitschiff "Tsingtau". Ende Mai 1940 wurde das Begleitschiff "Adolf Lüderitz" in Dienst gestellt und der Flottille
unterstellt. Am 09.08.1940 wurde das erste neue Boot der Flottille "S 54" in Dienst gestellt.
Im Jahre 1940 waren die 1. SFltl und die 2. SFltl im Englischen Kanal, im Norwegenfeldzug "Weserübung" und wiederum im
Englischen Kanal im Einsatz.
Zum Jahresbeginn 1941 war die 4. SFltl im Aufbau. Chef der Flottille wurde Kptlt. Niels Bätge. Der Flottille unterstanden
die Boote "S 11", "S 22", "S 24" und "S 25".
Zusammensetzung der 1. Schnellbootflottille am 01.01.1941
Chef |
Kptlt. |
Heinz Birnbacher |
S 26 |
Oblt.z.S. |
Kurt Fimmen |
S 27 |
Oblt.z.S. |
Hermann Büchting |
S 28 |
Obt.z.S. |
Bernd Klug |
S 29 |
Oblt.z.S. |
Götz Frhr von Mirbach |
S 101 |
Oblt.z.S. |
Georg-Stuhr Christiansen |
S 102 |
Oblt.z.S. |
Werner Töniges |
Zusammensetzung der 2. Schnellbootflottille am 01.01.1941
Chef |
Kptlt. |
Rudolf Petersen |
S 30 |
Oblt.z.S. |
Klaus Feldt |
S 33 |
Lt.z.S. |
Paul Popp |
S 34 |
Oblt.z.S. |
Albrecht Obermaier |
S 36 |
Oblt.z.S. |
Wolfdietrich Babbel |
S 55 |
Oblt.z.S. |
Hermann Opdenhoff |
S 56 |
Oblt.z.S. |
Wilhelm Meentzen |
S 201 |
Oblt.z.S. |
Ulrich Roeder |
S 202 |
Lt.z.S. |
Hans Victor Howaldt |
Zusammensetzung der 3. Schnellbootflottille am 01.01.1941
Chef |
Kptlt. |
Friedrich Kemnade |
S 54 |
Lt.z.S. |
Herbert Wagner |
S 57 |
Lt.z.S. |
Günther Erdmann |
S 58 |
Lt.z.S. |
Eberhard Geiger |
S 59 |
Lt.z.S. |
Heinz Haag |
S 60 |
Oblt.z.S. |
Siegfried Wuppermann |
Zusammensetzung der 4. Schnellbootflottille am 01.01.1941 (in Ausbildung)
Chef |
Kptlt. |
Niels Bätge |
S 11 |
Lt.z.S. |
Erwin Lüders |
S 22 |
Oblt.z.S. |
Bogislav Priebe |
S 24 |
Lt.z.S. |
Hans Joachim Stöve |
S 25 |
Oblt.z.S. |
Karl Schneider |
Während die 4. SFltl noch in der Ausbildung in der Ostsee war, kämpften die 1., die 2. und die 3. SFltl im Englischen Kanal. Die so genannte „Schnelle U-Jagd-Gruppe“ bestehend aus sechs alten Schnellbooten („S 11“, „S 12“, „S 13“, „S 14“, „S 15“ und „S 16“) war in Norwegen stationiert, obwohl die Boote ihre Eignung als Uboot-Jäger noch nie hatten unter Beweis stellen können.
Am 23.05.1941 verlegte die 1. SFltl, am 25.05.1941 die 2. SFltl und am 27.05.1941 die 3. SFltl von der Kanalküste nach Kiel, um am Unternehmen „Barbarossa“, dem Angriff auf Russland teilzunehmen. Die 4. SFltl noch weit von ihrer Sollstärke entfernt verblieb als einzige Flottille im Einsatzgebiet Englischer Kanal.
Zusammensetzung der 4. Schnellbootflottille am 01.06.1941
Chef |
Kptlt. |
Niels Bätge |
S 19 |
Oblt.z.S. |
Karl Müller |
S 20 |
Oblt.z.S. |
Hans-Jürgen Meyer |
S 22 |
Lt.z.S. |
Karl-Eberhard Karcher |
S 24 |
Oblt.z.S. |
Götz Frhr. Von Mirbach |
S 25 |
Oblt.z.S. |
Friedrich-Wilhelm Wilcke |
Aus einsatztaktischen Gründen wurde
kurzfristig eine 5. SFltl unter Führung von Kptlt Bernd Klusg gebildet, aber im Juli 1941 bereits wieder aufgelöst.
Zusammensetzung der 1. Schnellbootflottille am 20.06.1941
Chef |
Kptlt. |
Heinz Birnbacher |
S 26 |
Oblt.z.S. |
Kurt Fimmen |
S 39 |
Oblt.z.S. |
Felix Zymalkowski |
S 40 |
Oblt.z.S. |
Karl Schneider |
S 101 |
Oblt.z.S. |
Georg-Stuhr Christiansen |
S 102 |
Oblt.z.S. |
Werner Töniges |
S 103 |
Lt.z.S. |
Friedrich-Karl Künzel |
Zusammensetzung der 2. Schnellbootflottille am 20.06.1941
Chef |
Korv.Kapt. |
Rudolf Petersen |
S 41 |
Oblt.z.S. |
Paul Popp |
S 42 |
Oblt.z.S. |
Wilhelm Meentzen |
S 43 |
Oblt.z.S. |
Klaus Feldt |
S 44 |
Oblt.z.S. |
Hermann Opdenhoff |
S 46 |
Oblt.z.S. |
Bogislav Priebe |
S 104 |
Oblt.z.S. |
Ulrich Roeder |
S 105 |
Lt.z.S. |
Hans Victor Howaldt |
S 106 |
Lt.z.S. |
Peter Block |
Zusammensetzung der 3. Schnellbootflottille am 20.06.1941
Chef |
Kptlt. |
Friedrich Kemnade |
S 31 |
Lt.z.S. |
Heinz Haag |
S 34 |
Lt.z.S. |
Erwin Lüders |
S 35 |
Lt.z.S. |
Horst Weber |
S 54 |
Lt.z.S. |
Herbert Wagner |
S 55 |
Oblt.z.S. |
Karl-Heinz Stolzenburg |
S 57 |
Lt.z.S. |
Günther Erdmann |
S 58 |
Lt.z.S. |
Eberhard Geiger |
S 59 |
Oblt.z.S. |
Albert Müller |
S 60 |
Oblt.z.S. |
Siegfried Wuppermann |
S 61 |
Oblt.z.S. |
Axel von Gernet |
Zusammensetzung der 5. Schnellbootflottille am 20.06.1941
Chef |
Kptlt. |
Bernd Klug |
S 27 |
Oblt.z.S. |
Hermann Büchting |
S 28 |
Oblt.z.S. |
Hans-Joachim Wrampe |
S 29 |
Oblt.z.S. |
Manfred Schmidt |
S 45 |
Oblt.z.S. |
Wolf-Dietrich Babbel |
S 47 |
Lt.z.S. |
Hans-Joachim Stöve |
Nach Beendigung des Einsatzes in der Ostsee wurden 1. SFltl für den Einsatz im Schwarzen Meer und die 3. SFltl für den Einsatz im Mittelmeer vorgesehen, so dass nur die 2. SFltl nach einer Generalüberholung mit sechs Booten („S 41“ – Oblt.z.S. Paul Popp, „S 47“ – Lt.z.S. Hans Joachim Stöve, „S 53“ Oblt.z.S. Peter Block, „S 62“ Oblt.z.S. Hermann Opdenhoff, „S 104“ - Oblt.z.S. Ulrich Roeder und „S 105“ – Lt.z.S. Hans-Victor Howaldt) unter der Führung von Kptlt. Klaus Feldt an die Westfront verlegte. Die Flottille hatte vier Boote in Kiel zurücklassen müssen („S 42“, „S 44“, „S 45“ und „S 46“), die nach der Werftzeit der neu formierten 8. SFltl zugewiesen wurden.
Am
20.10.1941 erging der Befehl die 8. Flottille mit den Booten „S 42“, „S 44“, „S 45“ und „S 46“ zusammen mit „Adolf Lüderitz“ unter Führung des Chefs 2. SFltl, Korv.Kapt. Rudolf Petersen nach
Norwegen zu verlegen.
Allerdings wurde dann aber am 01.11.1941 offiziell die 8. SFltl aufgestellt mit Kptlt. Georg-Stuhr Christiansen als Chef. Ihr wurden die Boote „S 42“, „S 44“, „S 45“ und „S 46“ und die „Adolf Lüderitz“ unterstellt.
Zusammensetzung der 8. Schnellbootflottille am 01.11.1941
Chef |
Kptlt. |
Georg Stuhr Christiansen |
S 42 |
Oblt.z.S. |
Jürgen Seeger |
S 44 |
Oblt.z.S. |
Karlheinz Merkel |
S 45 |
Oblt.z.S. |
Wolf-Dietrich Babbel |
S 46 |
Oblt.z.S. |
Bogislav Priebe |
Adolf Lüderitz |
Kptlt. |
Walter Erasmi |
Am 11.11.1941 verlegte die Flottille nach Norwegen. Am 15.01.1942 traten vier Boote mit kompletter Besatzung von der 1. SFltl zur 2. SFltl über, während sich der Rest der 1. SFltl auf die Verlegung in das Schwarze Meer vorbereitete.
Am 14.11.1941 erreichte die erste Gruppe der 3. SFltl über den Rhein und die Rhone das Mittelmeer. Nach einer Instandsetzung in La Spezia verlegte die Flottille nach Augusta an der Ostküste Siziliens. Die zweite Gruppe sollte schnellstmöglich folgen.
Zusammensetzung der 3. Schnellbootflottille am 15.11.1941
Chef |
Kptlt. |
Friedrich Kemnade |
S 31 |
Lt.z.S. |
Heinrich Haag |
S 33 |
Oblt.z.S. |
Karl-Heinz Stolzenburg |
S 34 |
Lt.z.S. |
Erwin Lüders |
S 35 |
Lt.z.S. |
Horst Weber |
S 61 |
Oblt.z.S. |
Axel von Gernet |
Am 15.01.1942 wechselten vier Boote von der 1. SFltl zur 2. SFltl, "S 39", "S 101", "S 103" und "S 108". "S 39" wechselte mit kompletter Besatzung unter dem Kommando von Kptlt. Felix Zymalkowski". "S 103" lag aKB in der Werft, "S 101" wechselte mit mehrfachem Kommandanten-Wechsel am 24.01.1942 zur 6. SFltl.
Am 30.01.1942 bestand die S-Boot-Waffe im Westen aus drei Flottillen mit folgender Zusammensetzung:
Zusammensetzung der 2. Schnellbootflottille am 30.01.1942
Chef |
Kptlt. |
Klaus Feldt |
S 29 |
Kptlt. |
Manfred Schmidt |
S 39 |
Kptlt. |
Felix Zymalkowski |
S 53 |
Oblt.z.S. |
Peter Block |
S 62 |
Oblt.z.S. |
Hermann Opdenhoff |
S 70 |
Oblt.z.S. |
Hans-Helmut Klose |
S 103 |
ohne Kdt |
unklar |
S 104 |
Oblt.z.S. |
Ullrich Roeder |
S 105 |
Lt.z.S. |
Hans Victor Howaldt |
S 108 |
Oblt.z.S. | Hans-Joachim Wrampe |
S 111 |
Oblt.z.S. |
Paul Popp |
Zusammensetzung der 4. Schnellbootflottille am 30.01.1942
Chef |
Kptlt. |
Niels Bätge |
S 48 |
Oblt.z.S. |
Götz Frhr. Von Mirbach |
S 49 |
Oblt.z.S. |
Max Günther |
S 50 |
Oblt.z.S. |
Karl Eberhard Karcher |
S 51 |
Oblt.z.S. |
Hans-Jürgen Meyer |
S 52 |
Oblt.z.S. |
Karl Müller |
S 64 |
Oblt.z.S. |
Friedrich Wilhelm Wilcke |
S 109 |
Oblt.z.S. |
Helmut Dross |
S 110 |
Oblt.z.S. |
Albert Causemann |
S 107 |
ohne Kdt |
unbesetzt |
Zusammensetzung der 6. Schnellbootflottille am 30.01.1942
Chef |
Kptlt. |
Albrecht Obermaier |
S 18 |
Oblt.z.S. |
Heinz-Friedrich Nitsche |
S 19 |
Lt.z.S. |
Wolfgang Hörning |
S 20 |
Oblt.z.S. |
Gerhard Meyering |
S 22 |
Oblt.z.S. |
Herbert Witt |
S 24 |
Oblt.z.S. |
Heinz Nolte |
S 69 |
ObStrm.d.Res. (ROA) |
August Licht |
S 71 |
Oblt.z.S. |
Klaus
Thomsen |
S 101 |
Lt.z.S. |
Jürgen Götschke |
Am 15.02.1942 erging Weisung die 6. SFltl unter
dem Kommando von Kptlt. Albrecht Obermaier mit acht Booten und dem Begleitschiff „Tsingtau“ (Kptlt. Walter Erasmi) nach Norwegen zu verlegen. Ende April erreichte die Flottille den Einsatzhafen
Svolvær in den Lofoten. Die Flottille war wie folgt gegliedert:
Chef |
Kptlt. |
Albrecht Obermaier |
S 69 |
ObStrm.d.Res. (ROA) |
August Licht |
S 71 |
Oblt.z.S. |
Klaus Thomsen |
S 73 |
Oblt.z.S. |
Heinz Nolte |
S 74 |
Oblt.z.S. |
Herbert Witt |
S 75 |
Lt.z.S. |
Wolfgang Hörning |
S 76 |
Oblt.z.S. |
Gerhard Meyering |
S 113 |
Oblt.z.S. |
Walter Schnebel |
S 114 |
Oblt.z.S. |
Heinz-Friedrich Nitsche |
Ab 20.04.1942 wurde der Stab des Führers der
Schnellboote (F.d.S.) eingerichtet, F.d.S. wurde Korv.Kpt. Rudolf Petersen, der diese Stelle bis zum Ende des Krieges innehatte. Am 01.03.1943 wurde er zum Freg.Kapt., am 01.03.1944 zum Kapt
.z.S. und am 01.10.1944 zum Kommodore befördert. Seinen Stab führte er an wechselnden Orten in Frankreich, Belgien,
Holland und Deutschland.
Am 21.05.1942 verlegte die 3. SFltl mit fünf Booten ("S 54", "S 56", "S 57", "S 58", "S 59") von Augusta an die nordafrikanische Küste. Als neuer Stützpunkt war Derna mit Unterstützung von Heerespionieren ausgebaut worden. Mit Ankunft der Boote "S 55" und "S 60" in Derna verfügte die Flottille über sieben Boote. Einige Tage später folgten "S 30" und "S 36". Anfang Juli 1942 verlegte die Flottille in den neuen Stützpunkt Mersa Matruh.
Am 24.05.1942 trafen die ersten beiden Boote („S 26“ und „S 28“) der 1. SFltl in Konstanza ein.
Zusammensetzung der 1. Schnellbootflottille am 30.05.1942
Chef |
Kptlt. |
Heinz Birnbacher |
S 26 |
Kptt. |
Kurt Fimmen |
S 27 |
Oblt.z.S. |
Hermann Büchting |
S 28 |
Oblt.z.S. |
Friedrich-Karl Künzel |
S 40 |
Kptlt. |
Karl Schneider |
S 72 |
Oblt.z.S. |
Walter Schneider |
S 102 |
Kptlt. |
Werner Töniges |
Die Flottille operierte zunächst von Konstanza aus, verlegte dann nach Ak Mečet an der Westküste der Krim, ehe sie am 21.07.1942 den neuen Stützpunkt Ivan Baba an der Südostseite der Krim in der Nähe von Feodosija einnehmen konnte. Am 01.09.1942 übernahm Kptlt. Georg-Stuhr Christiansen die Flottille.
Im Juli 1942 tauschten die 6. SFltl und die 8. SFltl in Norwegen die Begleitschiffe, die 8. SFltl verlegte mit der „Tsingtau“ zurück nach Kiel und wurde aufgelöst, die Boote „S42“ und „S 45“ kamen zur 4. SFltl, „S 46“ zur 2. SFltl und „S 44“ zur 6. SFltl. Die 6. SFltl verblieb mit „Adolf Lüderitz“ in Nordnorwegen.
Am 08.09.1942 erging Befehl an die 3. SFltl über Suda nach Augusta auf Sizilien zurück zu verlegen. Am 12.09.1942 verlegte die Flottille nach Porto Empedocle an der Südküste der Insel, um Platz zu machen für die im Anmarsch befindliche 7. SFltl.
Zusammensetzung der 3. Schnellbootflottille am 15.09.1942
Chef |
Kptlt. |
Friedrich Kemnade |
S 30 |
Oblt.z.S. |
Günther Schulz |
S 33 |
Oblt.z.S. |
Günther Brauns |
S 35 |
Oblt.z.S. |
Erwin Lüders |
S 36 |
Oblt.z.S. |
Horst Weber |
S 54 |
Oblt.z.S. |
Claus-Degenhard Schmidt |
S 55 |
ohne Kdt |
Reserveboot |
S 56 |
Oblt.z.S. |
Siegfried Wuppermann |
S 57 |
Oblt.z.S. |
Günther Erdmann |
S 58 |
ohne Kdt |
Reserveboot |
S 59 |
Oblt.z.S. |
Albert Müller |
S 60 |
Oblt.z.S. |
Heinz Haag |
S 61 |
Oblt.z.S. |
Axel von Gernet |
Zusammensetzung der 7. Schnellbootflottille am 15.09.1942
Chef |
Kptlt. |
Hans Trummer |
S 151 |
Oblt.z.S. |
Hermann Holzapfel |
S 152 |
Ofhnr.z.S. |
Friedrich-Wilhelm Heye |
S 153 |
Lt.z.S. |
Sven Rautenberg |
S 154 |
Ofhnr.z.S. |
Gunnar Kelm |
S 155 |
Kptlt. |
Wolf-Dietrich Babbel |
S 156 |
Oblt.z.S. |
Klaus Thomsen |
S 157 |
Oblt.z.S. |
Karlheinz Merkel |
S 158 |
Oblt.z.S. |
Günther
Erdmann (Überführung) |
Die Flottille wurde über den Rhein und die Rhône verlegt wie zuvor auch schon die 3. SFltl. Am 08.10.1942 wurde das Mittelmeer erreicht. Nach dem Einsatzbereitmachen kamen die Boote am 15.12.1942 in Augusta an.
Am 11.11.1942 verlegte die 3. SFltl mit fünf Booten („S 60“, „S 35“, „S 57“, „S 56“ und „S 30“) nach La Goulette, dem Vorhafen von Tunis, um von dort den Nachschubverkehr für die Operation „Torch“ (Landung bei Oran und Algier) zu bekämpfen. „S 59“ kam zwei Tage später. Kurz darauf verlegte die Flottille nach Bizerta und von dort am 15.12.1942 nach Ferryville.
Am 01.12.1942 wurde die 8. SFltl erneut aufgestellt. Flottillen-Chef wurde Kptlt. Felix Zymalkowski. Die Flottille wurde nach Bodø in Nordnorwegen beordert.
Zusammensetzung der 8. Schnellbootflottille am 01.12.1942
Chef |
Kptlt. |
Felix Zymalkowski |
S 44 |
Lt.z.S. |
Hans-Joachim Quistorp |
S 64 |
Kptlt. |
Friedrich Wilcke |
S 66 |
Lt.z.S. |
Horst Schuur |
S 69 |
Oblt.z.S. |
Wilhelm Ritter von Georg |
S 108 |
Lt.z.S. |
Jasper Osterloh |
S 118 |
Ofhnr.z.S. |
Wulff Fanger |
Carl Peters |
Kptlt. |
Walter Reuthal |
Der Marsch der Flottille nach Bodø wurde immer wieder durch schlechtes Wetter verzögert, so dass der Einsatzhafen erst am 01.02.1943 durch vier Boote erreicht wurde. Mitte Juni 1943 wurde die Flottille zurückbeordert. Die Flottille wurde nach der Werftzeit und nach Verlusten durch Bombenangriffe in Kiel neu formiert.
Am 06.01.1943 erhielt die 3. SFltl Verstärkung in Bizerta als die 7. SFltl mit sieben Booten in den Hafen einlief. Beide Flottillen führten in der Folgezeit im Wesentlichen Minenlegeoperationen gegen den feindlichen Nachschub durch. Am 07.05.1943 liefen die Boote der beiden Flottillen das letzte Mal aus Bizerta aus, um befehlsgemäß nach Sizilien zurück zu verlegen.
Die am 01.04.1943 neu aufgestellte 9. Schnellbootsflottille wurde durch die Abgabe von sechs Neubauten an Spanien in ihrem Aufbau stark behindert, sie hatte zunächst keine eigenen Boote und musste sich mit drei von der Schulflottille entliehenen Booten bei der Ausbildung in der Ostsee behelfen. Ursprünglich sollte sie am 01.10.1943 an der Westfront zur Verfügung stehen. Chef der Flottille war Kptlt. Götz Frhr. von Mirbach.
Die neu formierte 8. Schnellbootflottille befand sich in Kiel in der Werft und wurde Anfang September 1943 wieder in den Westraum verlegt.
Am 20.05.1943 ging die IV. Italienische MAS-Flottille in deutschen Besitz über. Stützpunkt des nun 11. SFltl genannten Verbandes war Feodosia auf der Krim.
Zusammensetzung der 8. Schnellbootflottille am 30.09.1943
Chef |
Kptlt. |
Felix Zymalkowski |
S 64 |
Lt.z.S. |
Erich Kehder |
S 65 |
Oblt.z.S. |
Horst Schuur |
S 68 |
Lt.z.S. |
Wulff Fanger |
S 69 |
Oblt.z.S. |
Walter Knapp |
S 81 |
Oblt.z.S.d.Res. |
Walter Schlubach |
S 93 |
Oblt.z.S. |
Hans-Joachim Quistorp |
S 127 |
Oblt.z.S. |
Jasper Osterloh |
S 129 |
Oblt.z.S. |
Ulrich Toermer |
Carl Peters |
Kptlt. |
Walter Reuthal |
Zusammensetzung der 11. Schnellbootflottille am
30.09.1943
Chef |
Kptlt. |
Hans-Jürgen Meyer |
Chef 1. Gruppe |
Oblt.z.S. |
Bernhard Wülfing |
S 503 (ex MAS 568) |
Oblt.z.S. |
Bernhard Wülfing |
S 502 (ex MAS 567) |
ObStrm. |
Maniel |
S 505 (ex MAS 570) |
ObStrm. |
Rudolf Svoboda |
S 506 (ex MAS 574) |
ObStrm. |
B. Gurke |
Chef 2. Gruppe |
Oblt.z.S. |
Fritz-Hans Schay |
S 504 (ex MAS 569) |
Oblt.z.S. |
Fritz-Hans Schay |
S 501 (ex MAS 566) |
StObStrm. |
Alfred Wernicke |
S 507 (ex MAS 575) |
StObStrm. |
Köplin |
Die Flottille litt unter Ersatzteilmangel und konnte nur mit Mühe kriegsbereit gehalten werden. Am 30.09.1943 wurde sie auf Vorschlag des F.d.S. aufgelöst. Die Boote „S 502“, „S 506“ und „S 507“ wurden zunächst der 1. SFltl unterstellt. Die Boote „S 502“, „S 503“, „S 504“ und „S 505“ verlegten von Feodosija über Nikolaev nach Linz in die Werft. Das Personal der 11. SFltl wurde für die in der Ägäis aufzustellende 24. SFltl abgezogen. Der 24. SFltl wurden die aus italienischen Beständen erbeuteten MAS- und MS-Boote unterstellt.
Am 01.10.1943 übernahm Korv.Kapt. Werner Lützow
die 4. SFltl. Nachdem er bereits am 25.10.1943 im Gefecht gefallen war, übernahm Kptlt. Kurt Fimmen die Führung der Flottille.
Anfang des Jahres 1944 griffen die 2., die 4., die 5., die 6., die 8. und die 9. SFltl den feindlichen Schiffsverkehr aus ihren Einsatzhäfen Ijmuiden, Rotterdam und Cherbourg mit insgesamt 46 einsatzbereiten Schnellbooten an.
Zusammensetzung der 2. Schnellbootflottille am 15.02.1944
Chef |
Korv.Kapt. |
Klaus Feldt |
S 62 |
Kptlt. |
Kurt Johannsen |
S 67 |
Oblt.z.S. |
Martin Schlenck |
S 80 |
Oblt.z.S. |
Nikolai v. Stempel |
S 83 |
Oblt.z.S. |
Kurt Pinger |
S 86 |
Kptlt. |
Hugo Wendler |
S 89 |
Oblt.z.S. |
Georg Braune |
S 92 |
Oblt.z.S. |
Kurt Neugebauer |
S 94 |
Oblt.z.S. (KrO) |
Karl Boseniuk |
S 98 |
ObStrm. |
Alois Sczesny |
Zusammensetzung der 4. Schnellbootflottille am 15.02.1944
Chef |
Kptlt. |
Kurt Fimmen |
S 169 |
ObStrm. |
Wilhelm Kohrt |
S 170 |
ObStrm. |
Pape |
S 171 |
Oblt.z.S. |
Joachim Wiencke |
S 187 |
Oblt.z.S. |
Helmut Dross |
Zusammensetzung der 5. Schnellbootflottille am 15.02.1944
Chef |
Korv.Kapt. |
Bernd Klug |
S 84 |
Lt.z.S. |
Albrecht Pillet |
S 100 |
Kptlt.. |
Ulrich Kolbe |
S 112 |
Kptl. |
Karl Müller |
S 136 |
Kptlt. |
Hans-Günter Jürgensmeyer |
S 138 |
Oblt.z.S. |
Hans-Jürgen Strohwasser |
S 139 |
Kptlt |
Hans-Jürgen Dietrich |
S 140 |
Oblt.z.S. |
Jürgen Goetschke |
S 141 |
Oblt.z.S. |
Walter Sobottka |
S 142 |
Oblt.z.S. |
Hinrich Ahrens |
S 143 |
ObStrm. |
Richard Grüger |
Zusammensetzung der 6. Schnellbootflottille am 15.02.1944
Chef |
Korv.Kapt. |
Albrecht Obermaier |
S 39 |
Lt.z.S. |
Enno Brandi |
S 76 |
Kptlt. |
Jens Matzen |
S 79 |
Oblt.z.S. |
Georg Korn |
S 90 |
Lt.z.S. (KrO) |
Herbert Zillmann |
S 91 |
Oblt.z.S. |
Heinz Nolte |
S 97 |
Kptlt. |
Walter Schnebel |
S 114 |
Oblt.z.S. |
Heinz-Friedrich Nitsche |
S 128 |
Oblt.z.S. |
Karl Rindfuß |
S 132 |
Kptlt. |
Herbert Witt |
S 135 |
ObStrm. |
August Licht |
Zusammensetzung der 8. Schnellbootflottille am 15.02.1944
Chef |
Korv.Kapt. |
Felix Zymalkowski |
S 64 |
Lt.z.S. |
Erich Kehder |
S 65 |
Oblt.z.S. |
Horst Schuur |
S 85 |
Kptlt. |
Hans-Joachim Wrampe |
S 87 |
Oblt.z.S.d.R. |
Günter Rathenow |
S 93 |
Oblt.z.S. |
Hans-Joachim Quistorp |
S 99 |
Kptlt. |
Walter Knapp |
S 117 |
Lt.z.S. |
Wulff Fanger |
S 127 |
Oblt.z.S. |
Jasper Osterloh |
S 129 |
Oblt.z.S. |
Ulrich Toermer |
S 133 |
Oblt.z.S.d.R. |
Walter Schlubach |
Zusammensetzung der 9. Schnellbootflottille am 15.02.1944
Chef |
KorvKpt. |
Götz Frhr. v. Mirbach |
S 130 |
Oblt.z.S. |
Günter Rabe |
S 144 |
Oblt.z.S. |
Rudolf Beck |
S 145 |
Oblt.z.S. |
Hans Schirren |
S 146 |
Kptlt. |
Ulrich Roeder |
S 147 |
Ob.Btsm. (KrOA) |
Bernhard Theenhausen |
S 150 |
Oblt.z.S. |
Franz Behr |
S 167 |
Oblt.z.S. |
Georg Hager |
S 168 |
Oblt.z.S. |
Werner Dau |
Die 3. SFltl verfügte über ein einsatzbereites Boot. Acht Boote der 7. SFltl lagen in Piacensa am Po und wurden auf ihre Verlegung in die Adria vorbereitet und warteten auf Hochwasser, um auf dem Po weiter Richtung Venedig fahrenb zu können. Die 21., die 22. SFltl betrieben mit Kleinschnellbooten Ausbildung in der Ostsee.
Die 24. SFltl hatte ein einsatzbereites Kleinschnellboot einsatzbereit in der Adria.
Am 04.02.1944 befahl die Seekriegsleitung die sofortige Verlegung der 6. SFltl in den Ostseeraum, die sich aber wegen schlechter Witterung verzögerte.
Die Flottille traf am 15.02.1944 in Reval ein. Wegen der Vereisung der Ostsee musste die Flottille nach Libau zurück verlegen, von wo aus sie am 07.03.1944 über Reval in Schärengebiet westlich Luwisa im Finnenbusen verlegte.
Die 1. SFltl operierte mit sechs Booten von Ivan Baba aus gegen den russischen Nachschubverkehr vor der Kaukasusküste. Ab 08.05.1944 spielte die Flottille eine wesentliche Rolle bei der Rückführung von Heerestruppen von der Krim nach Rumänien. Ab 01.06.1944 hatte die 1. SFltl, nunmehr in Konstanza stationiert, acht Boote einsatzbereit - "S 28", "S 40", "S 47", S 49", "S 72", S 131", "S 148" und "S 149". Die übrigen fünf Boote waren unterbrochen KB.
Zusammensetzung der 1. Schnellbootflottille am 01.06.1944
Chef |
Korv.Kapt. |
Herbert Max Schultz |
S 26 |
Lt.z.S. |
Carl Silies |
S 28 |
Lt.z.S. (KrO) |
Peter Neumeier |
S 40 |
Oblt.z.S. |
Günter Weisheit |
S 42 |
Oblt.z.S. |
Heinz-Dietrich Mohs |
S 45 |
Oblt.z.S. |
Günther Lutherer |
S 47 |
Lt.z.S. |
Gerhard Behrens |
S 49 |
Lt.z.S. |
Reinhard Bucher |
S 51 |
Kptlt. |
Ernst-August Seevers |
S 52 |
Oblt.z.S. |
Friedrich-Karl Künzel |
S 72 |
ObStrm. |
Karl Deckert |
S 131 |
ObStrm. |
B. Gurke |
S 148 |
Oblt.z.S. |
Hubertus von Dülong |
S 149 |
Oblt.z.S. |
Bernhard Wülfing |
Am 23.08.1944 waren von der 1. SFltl nach schweren Verlusten noch vier Boote einsatzbereit, „S 45“, „S 47“, „S 49“ und „S 51“, die am 29.08.1944 vor dem Hafen von Varna (Bulgarien) selbst versenkt wurden. Die Besatzungen wurden interniert, konnten sich aber über Rumänien und Ungarn nach Österreich durchschlagen. Am 21.09.1944 erreichten sie Saßnitz, wo sie den Stamm für die neue 1. SFltl bildeten.
Trotz der ungünstigen Lage im Westen wurde von der Seekriegsleitung die 5. SFltl, die alle Boote bis auf „S 112“ verloren hatte, in die östliche Ostsee beordert. Sie wurde praktisch am 03.07.1944 neu in Dienst gestellt. Der Flottillenchef Kptlt. Hermann Holzapfel erhielt Boote von der 10. SFltl, von der 2. Schulflottille und von der 3. Schulflottille. Als Begleitschiff wurde die „Hermann von Wissmann“ abgestellt.
Zusammensetzung der 5. Schnellbootflottille am 01.08.1944
Chef |
Korv.Kapt. |
Hermann Holzapfel |
S 65 |
Lt.z.S.d.Res. |
Rudolf Schepers |
S 67 |
Lt.z.S. |
Heiko Buddeke |
S 68 |
ObStrm. |
Heinz Deppe |
S 80 |
ObStrm. |
Fritz Borkenhagen |
S 85 |
Lt.z.S. |
Albrecht Pillet |
S 110 |
Oblt.z.S. |
Johann Schmölzer |
S 116 |
Oblt.z.S. |
Hans-Jürgen Strohwasser |
S 120 |
Oblt.z.S. |
Hinrich Ahrens |
Hermann von Wissmann |
Kptlt. |
Karl Jakobsen |
Am 25.09.1944 ordnete das OKM die Verlegung der 1. Gruppe der 2. Schulflottille nach Windau an. Am 01.10.1944 war die 1. Gruppe der 2. Schulflottille unter dem Kommando des Flottillen-Chefs Kptlt. Hans-Helmut Klose mit den Booten „S 64“, „S 76“, „S 81“ und „S 135“ sowie dem Begleitschiff „Tsingtau“ einsatzbereit in Windau. „Hermann von Wissmann“ wurde nach Deutschland zurückverlegt wegen der Luftgefährung.
Am 08.10.1944 befahl Dönitz die sofortige
Verlegung einer SFltl mit acht Booten in den Bereich Admiral Polarküste. Am 10.10.1944 trat die 4. SFltl (Kptlt. Kurt Fimmen) mit acht Booten - "S 201", "S 202", "S 203", "S 204", "S 205, "S
219", "S 220" und "S 703" - den Rüpckmarsch von Holland nach Kiel an. Dort wurden die Boote überholt und erhielten eine verstärkte Artilleriebewaffnung.
Danach verlegte die 4. SFltl mit dem
Begleitschiff "Hermann von Wissmann" über Frederikshavn und Kristiansand nach Norden.
Das MOK Norwegen hatte inzwischen zur
U-Bootabwehr eine zweite Flottille angefordert. Daher verblieb die 4. SFltl zunächst im Bereich des Admirals Westküste. Nach Ankunft der 1. Schnellbootschulflottille sollte sie in den Polarraum
verlegen.
Ohne dass die 1. Schnellbootschulflottille eingetroffen war, wurde die 4. SFltl nach Beginn der Ardennenoffensive an die Westfront zurückbeordert, wo sie am 28.12.1944 eintraf.
Am 01.11.1944 verfügte die 5. SFltl über ein kriegsbereites Boot in Windau, „S 65“, alle anderen Boote waren in der Instandsetzung.
Zusammensetzung der 2. Schnellbootschulflottille am 01.12.1944
Chef |
Kptlt. |
Hans-Helmut Klose |
Chef 1. Gruppe |
Oblt.z.S. |
Hans-Jürgen Schwepcke |
S 135 |
Oblt.z.S. |
Hans-Jürgen Schwepcke |
S 76 |
ObStrm. |
Wildner |
S 81 |
Oblt.z.S. |
Bernhard Wülfing |
S 64 |
ObStrm. |
Max Schenke |
Chef 2. Gruppe |
Oblt.z.S. |
Eberhard Runge |
S 69 |
Oblt.z.S. |
Eberhard Runge |
S 117 |
Oblt.z.S. |
Hans-Viktor Howaldt |
S 83 |
Lt.z.S. |
Karl Hoffmann |
S 99 |
Lt.z.S.d.Res. |
Nienstaedt |
Die 1. Schulflottille verlegte in der ersten Januarhälfte 1945 nach Kristiansand und sollte dort als „Einsatzgruppe Egersund“ fungieren.
Zusammensetzung der 1. Schnellbootschulflottille am 01.01.1945
Chef |
Kptlt. |
Friedrich-Wilhelm Wilcke |
S 62 |
Oblt.z.S. |
Hermann Rost |
S 79 |
Oblt.z.S. |
Herbert Zeiler |
S 89 |
Oblt.z.S. |
Jasper Osterloh |
S 90 |
Lt.z.S.d.Res. |
Dietrich Gärbers |
S 109 |
Lt.z.S.d.Res. |
Kopperneck |
S 133 |
Lt.z.S. |
Günter Schiersmann |
Am 15.01.1945 war die Schnellbootswaffe wie folgt gegliedert:
1. Schnellbootflottille
Chef |
Kptlt. |
Hermann Büchting |
S 216 |
Kptlt. |
Ernst-August Seevers |
S 225 |
Oblt.z.S. |
Gerhard Behrens |
S 707 |
Oblt.z.S. (KrO) |
Peter Neumeier |
2. Schnellbootflottille
Chef |
Kptlt. |
Hermann Opdenhoff |
S 174 |
Kptlt. |
Hugo Wendler |
S 176 |
Oblt.z.S. (KrO) |
Friedrich Stockfleth |
S 177 |
Oblt.z.S. (KrO) |
Karl Brosenuik |
S 181 |
Oblt.z.S. |
Martin Schlenck |
S 209 |
Oblt.z.S. |
Kurt Neugebauer |
S 210 |
Oblt.z.S. |
Günter Weisheit |
S 221 |
ObStrm. |
Schneider |
4. Schnellbootflottille
Chef |
Kptlt. |
Kurt Fimmen |
S 201 |
ObStrm. |
Wilhelm Korth |
S 202 |
Kptlt. |
Joachim Wiencke |
S 204 |
Lt.z.S.d.Res. |
Claus Hinrichs |
S 205 |
ObStrm. |
Hans Neuburger |
S 219 |
Oblt.z.S. |
Dietrich Howaldt |
S 220 |
Kptlt. |
Helmut Dross |
S 703 |
ObStrm. |
Dieter Steinhauer |
6. Schnellbootflottille
Chef |
Kptlt. |
Jens Matzen |
S 211 |
Oblt.z.S.d.Res. |
August Licht |
S 212 |
ObStrm.. |
Alfred Schannow |
S 213 |
Lt.z.S. |
Reinhard Bucher |
S 222 |
Lt.z.S.d.Res. |
Kurt Breithaupt |
S 223 |
Oblt.z.S. |
Enno Brandi |
S 704 |
Obltlz.S. |
Georg Korn |
8. Schnellbootflottille
Chef |
K.Kpt. |
Felix Zymalkowski |
S 193 |
ohne Kdt |
aKB |
S 194 |
Kptlt. |
Siegfried Wörmke |
S 195 |
Kptlt. |
Walter Knapp |
S 196 |
Oblt.z.S.d.Res. |
Günter Rathenow |
S 197 |
Oblt.z.S. |
Wulf Fanger |
S 199 |
Obltlz.S. |
Horst Schuur |
S 701 |
Oblt.z.S. |
Ulrich Toermer |
9. Schnellbootflottille
Chef |
K.Kpt. |
Götz Frhr. von Mirbach |
S 130 |
Kptlt. |
Günter Rabe |
S 167 |
StObStrm. |
Seifert |
S 168 |
Oblt.z.S.d.Res. |
Werner Dau |
S 175 |
Oblt.z.S. |
Franz Behr |
S 206 |
Kptlt. |
Ulrich Roeder |
S 207 |
Obltlz.S. |
Hans Schirren |
S 214 |
Oblt.z.S. |
Rudolf Beck |
S 112 |
Lt.z.S.d.Res. |
Nikelowski |
10. Schnellbootflottille
Chef |
Kptlt. |
Dietrich Bludau |
S 186 |
Oblt.z.S. |
Ludwig Ritter |
S 191 |
Lt.z.S.d.Res. |
Günter Benja |
S 215 |
Oblt.z.S. |
Heinz-Dieter Mohs |
S 224 |
Lt.z.S. (KrO) |
Bruno Klockow |
11. Schnellbootflottille
Chef |
Kptlt. |
Nikolai Baron von Stempel |
S 170 |
ObStrm. |
Odermann |
S 208 |
ObStrm. |
Mauroschat |
Tanga |
Oblt.z.S.d.Res. |
Johann Wortmann |
1. Schnellbootsdivision
Chef |
F.Kapt. |
Herbert Schultz |
3. Schnellbootflottille
Chef |
Kptlt. |
Günther Schulz |
Chef 1. Gruppe |
Oblt.z.S. |
Günther Milbradt |
S 30 |
Oblt.z.S. |
Gunnar Kelm |
S 36 |
Lt.z.S. (KrO) |
Rudolf Svoboda |
S 61 |
Oblt.z.S. |
Jürgen Hardtke |
Chef 2. Gruppe (ex 7.SFltl) |
Oblt.z.S. |
Hans-Georg Buschmann |
S 151 |
Lt.z.S.d.Res. |
Hellmuth Greiner |
S 152 |
ObStrm. |
Erich Mensch |
S 153 |
Oblt.z.S. |
HansWulf Heckel |
S 154 |
ObStrm. |
Erwin Schipke |
S 156 |
Oblt.z.S.d.Res. |
Harald Marxen |
S 157 |
Oblt.z.S. |
Hans-Ulrich Liebhold |
Chef 3. Gruppe (ex 24. SFltl) |
Oblt.z.S. |
Hermann Bollenhagen |
S 621 |
ObStrm. |
Alfred Wernicke |
S 623 |
ObStrm. |
Elksneit |
S 626 |
Lt.z.S. |
Klaus Burba |
S 627 |
Lt.z.S. |
Paul Overwaul |
S 628 |
ohne Kdt |
aKB |
S 629 |
Lt.z.S. |
Ernst-Günter Müller |
S 630 |
Oblt.z.S. |
Cartanga |
Schnellbootslehrdivision
Div.-Chef |
K.Kapt. |
Klaus Feldt |
Buea |
Oblt.z.S.d.Res. |
Ludwig Stölzer |
1. Schnellbootschulflottille
Chef |
Kptlt. |
Friedrich-Wilhelm Wilcke |
S 62 |
Oblt.z.S. |
Hermann Rost |
S 79 |
Oblt.z.S. |
Hermann Zeiler |
S 89 |
Oblt.z.S. |
Jasper Osterloh |
S 90 |
Lt.z.S.d.Res. |
Dietrich Gärbers |
S 109 |
Lt.z.S.d.Res. |
Koppernek |
S 133 |
Lt.z.S. |
Günter Schiersmann |
Adolf Lüderitz |
Oblt.z.S. (KrO) |
August Gauland |
2. Schnellbootschulflottille
Chef |
Kptlt. |
Hans-Helmut Klose |
S 64 |
ObStrm. |
Karl Deckert |
S 69 |
Lt.z.S. |
Eberhard Runge |
S 76 |
ObStrm. |
Wildner |
S 81 |
Oblt.z.S. |
Bernhard Wülfing |
S 83 |
Lt.z.S. |
Carl Hoffmann |
S 99 |
Lt.z.S.d.Res. |
Nienstedt |
S 117 |
Oblt.z.S. |
Hans-Viktor Howaldt |
S 135 |
Oblt.z.S. |
Hans-Jürgen Schwepcke |
Tsingtau |
Oblt.z.S. (KrO) |
August Regetmeier |
3. Schnellbootschulflottille
Chef |
Kptlt. |
Hans Detlefsen |
Carl Peters |
Oblt.z.S. |
Walter Reuthal |
Die 3. Schnellbootschulflottille verfügte über die Boote „S 21“, „S 22“, „S 24“, „S 25“, „S 50“, „S 65“, „S 68“, „S 82“, „S 95“, „S 97“, „S 101“, „S 103“, „S 105“, „S 107“, „S 108“, „S 113“, „S 115“, „S 116“, „S 118“, „S 120“ und „S 123“. Die Kommandanten während der Ausbildung wurden nicht gemeldet.
Die 1. Abteilung der Schnellbootlehrdivision verfügte über die Boote „S 19“ und „S 20“.
Im Januar 1945 bekam die 1. SFltl die Boote „S 708“, „S 218“ und „S 217“ (Oblt.z.S. Hubertus von Dülong), im Februar „S 226“ (Lt.z.S.d.Res. Hans-Heinrich von Glasenapp) dazu.
Die im Dezember 1944 aus der Ostsee in den Westraum verlegte 5. SFltl erhielt am 2. April 1945 den Befehl von Den Helder nach Swinemünde zu verlegen. Die Flottille verlegte schließlich nach Rønne/Bornholm. Von hier aus nahm die Flottille an den Evakuierungsfahrten der S-Boote in der Ostsee teil.
Die 1. Schnelbootflottille, die 5. Schnellbootflottille, die 2. Schnellbootschulflottille sowie das Begleitschiff „Tsingtau“ erreichten, nach ihrem Einsatz bei der Evakuierung der Heerestruppen aus dem Kurland "die Kurlandflottillen" genannt, am 10.05.1945 die Geltinger Bucht, wo bereits die 8., die 9. und die 10. SFltl sowie die 3. Schnellbootschulflottille und die Begleitschiffe "Hermann von Wissmann", "Tanga", "Carl Peters" und "Buea" lagen.
Die Lage an der Westfront war durch die starke Luftbedrohung und durch Nachschubprobleme gekennzeichnet. Dennoch wurden sowohl Minen- als Auch Torpedoeinsätze gefahren.
Im Januar 1945 bekam die 1. SFltl die Boote „S 708“, „S 218“ und „S 217“ (Oblt.z.S. Hubertus von Dülong), im Februar „S 226“ (Lt.z.S.d.Res. Hans-Heinrich von Glasenapp) dazu.
Die im Dezember 1944 aus der Ostsee in den Westraum verlegte 5. SFltl erhielt am 2. Spril 1945 den Befehl von Den Helder nach Swinemünde zu verlegen. Die Flottille verlegte schließlich nach Rønne/Bornholm. Von hier aus nahm die Flottille an den Evakuierungsfahrten der S-Boote in der Ostsee teil.
Die 1. Schnelbootflottille, die 5. Schnellbootflottille, die 2. Schnellbootschulflottille sowie das Begleitschiff „Tsingtau“ erreichten am 10.05.1945 die Geltinger Bucht, wo bereits die 8., die 9. und die 10. SFltl sowie die 3. Schnellbootschulflottille und die Begleitschiffe "Hermann von Wissmann", "Tanga", "Carl Peters" und "Buea" lagen.
Die Lage an der Westfront war durch die starke Luftbedrohung und durch Nachschubprobleme gekennzeichnet. Dennoch wurden sowohl Minen- als Auch Torpedoeinsätze gefahren.
Zum Zeitpunkt der deutschen Kapitulation lagen in Holland:
Den Helder |
2. SFltl |
S 210, S 221 |
8. SFltl |
S 197, S 701 |
|
Rotterdam |
4. SFltl |
S 204, S 205, S 219, S 304 |
6. SFltl |
S 211, S 212, S 213, S 222, S 704, S 705, S 706 |
|
9. SFltl |
S 130, S 168, S 175, S 206, S 207, S 214 |
Die Boote „S 209“ von der 2. SFltl lag in Brunsbüttel, das Boot „S 174“ ebenfalls von der 2. SFltl lag in List.
Das Boot „S 112“ lag bei Kriegsende in Lorient und wurde französische Kriegsbeute.
Im Verlauf des Krieges ließ die Kriegsmarine 216 Schnellboote bauen.
Die Verluste der Schnellbootwaffe betrugen:
Gefallene |
767 Mann |
Verletzte |
620 Mann |
Gefangene |
322 Mann |
Verloren gegangen |
140 Boote |
Am 09.05.1945, dem Tag der deutschen Kapitulation, verfügte die Marine über 91 Boote in neun Flottillen.
Am 10.05.1945 traten die Besatzungen der in der Geltinger Bucht liegenden Schnellboote ein letztes Mal in "1. Garnitur blau" an zur letzten feierlichen Flaggenparade. Dann wurden die Flaggen niedergeholt, die Kommandozeichen wehten weiter. Die S-Boot-Waffe war außer Dienst gestellt.
Die Schnellboot-Kriegsabzeichen
Da die S-Boote am Anfang des Krieges dem F.d.T. (Führer der Torpedoboote), Konteradmiral Günther Lütjens, später Kapitän zur See von Bütow, unterstellt waren, verlieh man verdienten Besatzungsangehörigen das Zerstörer-Kriegsabzeichen.
Am 30. 05.1941 stiftete der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Großadmiral Dr. h.c. Erich Raeder das Schnellboot-Kriegsabzeichen.
Die Stiftungsverordnung regelte folgendes:
Stiftungserlass vom 30. Mai 1941: 1. Mit seemännischer Kühnheit und rücksichtslosem Einsatzwillen haben unsere Schnellboote viele erfolgreiche Vorstöße gegen den Feind unternommen und in schneidigen Angriffsfahrten manches britische Kriegs- und Handelsschiff auf den Meeresgrund geschickt. In Anerkennung dieser Taten ordne ich die Einführung eines Schnellboot-Kriegsabzeichens an. 2. Das Abzeichen kann den Schnellbootsbesatzungen (einschließlich der gefallenen und verstorbenen Soldaten oder sonstigen berechtigten Anwärtern) verliehen werden. Die Verleihung erfolgt durch den Führer der Torpedoboote. 3. Das Abzeichen wird zur Uniform wie das U-Boots-Kriegsabzeichen 1939 getragen.
Verleihungsbestimmungen vom 17. Juni 1941: I. Allgemeine Bedingungen: Würdigkeit, gute Führung. a. Besondere Bedingungen: Bewährung auf mindestens zwölf Feindfahrten b. Von der unter a. festgesetzten Bedingung kann abgewichen werden: 1. wenn einzelne Feindfahrten besonders erfolgreich waren, oder der einzelne Soldat sich hierbei besonders ausgezeichnet hat oder gefallen ist. 2. beim Verlust eines Bootes durch Feindeinwirkung in besonderen Fällen bei Verwundung. II. Ferner kann das Abzeichen verliehen werden: Verstorbenen, die die Voraussetzungen unter I.a. erfüllt oder annähernd erfüllt haben, wenn ihr Tod die Folge einer Verwundung, eines Unglücksfalls oder einer Erkrankung ist, welche sie während einer Feindfahrt erlitten bzw. sich zugezogen haben. III. Der Führer der Torpedoboote wird ermächtigt, die vorstehend gegebenen Bedingungen zu ergänzen.
Ostseestationsbefehl vom 18. Dezember 1941: 1. I. Im Austausch gegen das Zerstörer-Kriegsabzeichen: a. Ehemalige Schnellbootsfahrer, die allein für ihre Schnellbootsunternehmungen mit dem Zerstörer-Kriegsabzeichen beliehen wurden, erhalten auf Antrag das Schnellboots-Kriegsabzeichen. b. Ehemalige Schnellbootsfahrer, die das Zerstörer-Kriegsabzeichen auf Grund von Unternehmungen auf Torpedobooten oder Zerstörern und S-Booten erhalten haben, können auf Antrag das Schnellboots-Kriegsabzeichen erhalten, wenn sie bei der Mehrzahl der Unternehmungen auf Schnellbooten eingesetzt waren.
2. II. Zusätzlich zum Zerstörer-Kriegsabzeichen: Ehemalige Schnellbootsfahrer, die bereits mit dem Zerstörer-Kriegsabzeichen ausgezeichnet waren als sie zur Schnellbootswaffe traten, können zusätzlich mit dem Schnellbootsabzeichen beliehen werden, wenn sie die Bedingungen dafür erfüllt haben.
Verleihungsbefugnis: Führer der Torpedoboote Großadmiral Dr. h.c. Raeder (Admiral-Inspekteur der Kriegsmarine)
Trageweise: Das Schnellboot-Kriegsabzeichen wird auf der linken Brustseite in und außer Dienst getragen.
Am 2. Jahrestag der Norwegenbesetzung erhielten alle Angehörigen der Schnellbootsbesatzungen, die an den Unternehmungen zur Besetzung Norwegens teilgenommen hatten, das Schnellboot-Kriegsabzeichen, falls es ihnen noch nicht verliehen worden war. |
Bekanntgabe des Allgemeinen Marine-Amtes vom 28. Januar 1943:
Das gemäß Vorgang gestiftete Schnellboots-Kriegsabzeichen ist nach den Vorschlägen der Front mit Genehmigung des ObdM (Oberbefehlshaber der Kriegsmarine) geändert worden.
Verleihungsdaten:
1900 Schnellboot-Kriegsabzeichen
Das Schnellboot-Kriegsabzeichen mit Brillanten:
Das Schnellboot-Kriegsabzeichen mit Brillanten wurde aus vergoldetem Silber mit 9 Diamanten im Hakenkreuz hergestellt. Der Entwurf für das Abzeichen stammte wie auch das Schnellboot-Kriegsabzeichen 1. Form und 2. Form vom Kunstmaler und Gebrauchsgraphiker Wilhelm Ernst Peekhaus.
Das Schnellboot-Kriegsabzeichen mit Brillanten wurde nur
in der 2. Form hergestellt und verliehen. Beliehen wurden Kommandanten bzw. Flottillenchefs, die mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz ausgezeichnet wurden.
Das Schnellboot-Kriegsabzeichen mit Brillanten wurde verliehen an:
Korvettenkapitän Georg Christiansen (Chef der 1. Schnellbootflottille)
Korvettenkapitän Klaus Feldt (Chef der 2. Schnellbootflottille) am 16.01.1944 ohne Urkunde
Korvettenkapitän Friedrich Kemnade (Chef der 3. Schnellbootflottille)
Korvettenkapitän Bernd Klug (Chef der 5. Schnellbootflottille) am 15.01.1944 ohne Urkunde
Kapitänleutnant Freiherr von Mirbach (Chef der 9. Schnellbootflottille)
Kapitän zur See Rudolf Petersen (Führer der Schnellboote)
Kapitänleutnant Werner Töniges (Kommandant eines Schnellbootes) im Jan. 1943 ohne Urkunde
Oberleutnant zur See Siegfried Wuppermann (Kommandant eines Schnellbootes am 10. 06.1943
Ritterkreuzträger der Schnellbootwaffe
Datum |
Dienstgrad |
Name |
Dienststellung |
16.05.1940 |
Oblt.z.S. |
H. Opdenhoff |
Kmdt. in der 2. SFltl |
17.06.1940 |
Kptlt. |
H. Birnbacher |
Chef der 1. SFltl |
04.08.1940 |
KKpt. |
R. Petersen |
Chef der 2. SFltl |
14.08.1940 |
Oblt.z.S. |
K. Fimmen |
Kmdt. in der 1. SFltl |
14.08.1940 |
Oblt.z.S. |
Frhr. v. Mirbach |
Kmdt. in der 1. SFltl |
25.02.1941 |
Oblt.z.S. |
W. Töniges |
Kmdt. in der 1. SFltl |
12.03.1941 |
Kptlt. |
B. Klug |
Kmdt. in der 1. SFltl |
25.04.1941 |
Oblt.z.S. |
K. Feldt |
Kmdt. in der 2. SFltl |
08.05.1941 |
Oblt.z.S. |
G. Christiansen |
Kmdt. in der 1. SFltl |
03.08.1941 |
Oblt.z.S. |
S. Wuppermann |
Kmdt. in der 3. SFltl |
04.01.1942 |
Kptlt. |
N. Bätge |
Chef der 4. SFltl |
23.07.1942 |
KKpt. |
F. Kemnade |
Chef der 3. SFltl |
22.04.1943 |
Kptlt. |
H. Büchting |
Kmdt. in der 1. SFltl |
05.07.1943 |
Oblt.z.S. |
H. Weber |
Kmdt. in der 3. SFltl |
08.07.1943 |
Kptlt. |
K. Müller |
Kmdt. in der 5. SFltl |
13.08.1943 |
Oblt.z.S. |
K.E. Karcher |
Kmdt. in der 4. SFltl |
12.12.1943 |
Oblt.z.S. |
K.F. Künzel |
Kmdt. in der 1. SFltl |
13.12.1943 |
Kptlt. |
A. Müller |
Kmdt. in der 3. SFltl |
22.12.1943 |
Oblt.z.S. |
K.D. Schmidt |
Kmdt. in der 3. SFltl |
14.06.1944 |
Kptlt. |
K. Johannsen |
Chef der 5. SFltl *) |
25.11.1944 |
Oblt.z.S. |
H. Haag |
Kmdt. in der 2. SFltl |
10.04.1945 |
KKpt. |
F. Zymalkowski |
Chef der 8. SFltl |
02.05.1945 |
Kptlt. |
J. Matzen |
Chef der 6. SFltl |
*) am Tage der Verleihung gefallen in Le Havre
Der F.d.T., Kpt.z.S. Bütow, Chef 1. SFltl, Kptlt. Birnbacher und Kameraden bei der Verleihung des Ritterkreuzes an Oblt.z.S. Frhr. v. Mirbach und Oblt.z.S. Fimmen am 14.08.1940
Träger des Eichenlaubs zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes
13.11.1942 |
Kptlt. |
W. Töniges |
Kmdt. in der 1. SFltl |
14.04.1943 |
Kptlt. |
S. Wuppermann |
Kmdt. in der 3. SFltl |
27.05.1943 |
KKpt. |
F. Kemnade |
Chef der 3. SFltl |
13.11.1943 |
KKpt. |
G. Christiansen |
Chef der 1. SFltl |
01.01.1944 |
KKpt. |
B. Klug |
Chef der 5. SFltl |
01.01.1944 |
KKpt. |
K. Feldt |
Chef der 2. SFltl |
13.06.1944 |
Kpt.z.S. |
R. Petersen |
Führer der S-Boote |
14.06.1944 |
Kptlt. |
Frhr. v. Mirbach |
Chef der 9. SFltl |
Kennzeichen der Schnellboote in der Kriegsmarine
Die Schnellboote der Kriegsmarine wurden nur teilweise mit Wappen und mit Buchstaben versehen. Viele Boote trugen die Initialen oder Namen des Kommandanten am Brückenaufbau z.T. zusätzlich zum Wappen der SFltl.
Bei der 4. SFltl wurden am Brückenaufbau Namenskürzel aufgemalt, das Flottillenwappen - der Panther - befand sich am Schanzkleid. Bei der 7. SFltl wurde der Anfangsbuchstabe des Kommandnaten unterhalb der Brücke auf den Rumpf gemalt. Bei der 8. SFltl befand sich das Flottillenwappen - das springende Renntier im Kreis - ebenfalls am Schanzkleid. Der Anfangsbuchstabe des Vornamens des Kommandanten wurde auf die Tür zur Brücke aufgemalt, am Spiegel befanden sich die Initialen des Kommandanten.
Manche Boote waren am Heck mit Kometen und Nummern bzw. Zeichen versehen.
Die Boote einiger Flottillen hatten gewisse Gemeinsamkeiten bei den Wappen, so bestand ein gemeinsames Flottillenwappen bei der 2. SFltl, die Boote trugen aber nur einzelne Spielkartenfarben an
der Brücke. Die Boote der 3. SFltl trugen an der Seite unter der Brücke Bilder von verschiedenen Meeresbewohnern.
Die Boote der 4., 5., 6., 8. und 9. SFltl waren mit einheitlichen Wappen versehen.
Die Buchstabenkennung der Schnellboote in der 7.
SFltl
Die Buchstabenkenneung der Boote der 7. SFltl erfolgte in nach dem ersten Buchstaben des Vornamens der Kommandanten.
Die Buchstabenkennung des Bootes wurde bei Kommandantenwechsel geändert jedoch nicht bei kurzzeitiger Vertretung.
Boot |
Kdt am 15.09.42 |
Kdt am 31.05.43 |
Kdt am 01.05.45 |
Kennung |
Gesunken |
Abgabe Pola |
S 151 |
Oblt.z.S.Hermann Holzapfel |
Kptlt. Hermann Holzapfel |
Lt.z.S.d.R. Hellmuth Greiner |
H |
|
03.05.45 |
S 152 |
ObFhnr.z.S. Friedr.-W. Heye |
Lt.z.S. Friedr.-W. Heye |
ObStm Erich Mensch |
F |
|
03.05.45 |
S 153 |
Lt.z.S. Sven Rautenberg |
Lt.z.S. Sven Rautenberg |
- |
S |
12.06.44 |
|
S 154 |
ObFhnr.z.S. Gunnar Kelm |
Lt.z.S. Gunnar Kelm |
- |
G |
22.01.45 |
|
S 155 |
KptLt. Wolf Dietrich Babbel |
Lt.z.S.d.R. Marxen |
OBStm Erwin Schipke |
W |
|
03.05.45 |
S 156 |
Oblt.z.S. Klaus Thomsen |
Oblt.z.S. Klaus Thomsen |
Lt.z.S. Harald Marxen |
K |
|
03.05.45 |
S 157 |
Oblt.z.S. Karlheinz Merkel |
Lt.z.S. Hans-Wulf Heckel |
Oblt.z.S. Hans-Ulrich Liebhold |
E |
01.05.45 |
|
S 158 |
Oblt.z.S. Günther Erdmann |
Oblt.z.S. Claus Schulze-Jena |
- |
C |
25.10.44 |
|
Einige Quellen nennen als Buchstaben-Kennung für „S 158“ den Buchstaben „H“, andere Quellen nennen unter der Kennung "H" die Boote „S 151“ aber auch „S 156“.
Die Schnellboot-Bunker
Bereits 1940 war abzusehen, dass die S-Boote in den Kanalhäfen in Frankreich und Belgien sowie in den Häfen in den Niederlanden durch Angriffe der Royal Air Force stark gefährdet sein würden. Daher wurden 1940 die Planungen für die Schnellboot-Bunker (SBB) angeschoben. Der Bau der Bunker wurde durch die Organisation Todt durchgeführt. Die ersten Planungen umfassten SBBs in den Häfen von Cherbourg, Boulogne, Ostende, Ijmuiden und Rotterdam.
Für die Bunker wurden Liegeplätze wie folgt geplant:
Ijmuiden |
10 |
Rotterdam |
16 |
Ostende |
8 |
Boulogne |
12 |
Cherbourg |
Gewölbe |
Am 10.06.1941 meldete das Hafenbauamt Ostende, dass der erste Bauabschnitt fertiggestellt sei und vier Boote untergebracht werden könnten. Am 21.06.1941 folgte die Bereitschafts-Meldung von Boulogne, Ende des Monats waren in Ostende alle geplanten Liegeplätze fertig. Am 11.10.1941 waren die ersten Boxen in Rotterdam fertig. Ende Februar 1942 konnten alle Einheiten der 2. SFltl den Schutz der Bunker in Ijmuiden aufsuchen. In Cherbourg wurden bestehende Liegeplätze mit einem ellipsenförmigen Tunnelgewölbe aus Stahlbeton überdacht. Dort konnten die Boote ab Januar 1941 Schutz suchen.
Der F.d.S. forderte zunächst zwei weitere Bunker für Den Helder und Le Havre. Nach Abschluss der Planungen für einen Schnellboot-Bunker in Den Helder wurde zwar eine Baustelle eingerichtet, die aber aufgegeben wurde, u.a. um eine zu große Konzentration von S-Booten zu vermeiden und wegen des hier schwierigen Eisganges. Für Le Havre und Dünkirchen entstanden Räumbootbunker.
1943 stellte der F.d.S. die Forderung nach neuen Bunkern und Forderungen für die Erweiterung der bestehenden Bunker:
Den Helder |
28 (ursprünglich 14) |
Ijmuiden |
Erweiterung auf 28 |
Cherbourgh |
Erweiterung auf 28 |
L' Aber Wrach |
Neubau 14 |
Lézardrieux |
Neubau 14 |
Im Herbst 1943 wurde ein weiterer Bunker für Ijmuiden gefordert, so dass insgesamt 42 Liegeplätze zur Verfügung stehen würden. Wegen der Entwicklung an der Landfront wurden die Bunker Boulogne und Ostende nicht mehr für eine Erweiterung vorgesehen. Die übrigen Bauvorhaben wurden nicht mehr realisiert.
Die Bunker mit ihren zum Teil über 4 m dicken Stahlbeton-Decken schienen für lange Zeit den Schutz der Boote voll zu gewährleisten. Zur Unterstützung der alliierten Landung in der Normandie warf jedoch die Royal Air Force gezielt überschwere Bomben, so genannte "Tallboys", auf die Bunker, so dass selbst deren Decken durchschlagen wurden.
In der Nacht 13./14.06.1944 sollten die Boote wiederum die Landungsflotte angreifen, die 5. und 9. SFltl sollte wegen der Konzentration der Boote auf Le Havre anschließend nach Cherbourg laufen. Wind aus Nordwest mit sieben Windstärken zwang die Boote der 4., 5. und 9. SFltl zum Abbruch des Einsatzes und zur Rückkehr nach Le Havre. Der Funkverkehr wurde abgefangen und entschlüsselt und die Alliierten griffen mit 221 Lancaster-Bombern geleitet durch Jäger und durch Mosquito-Schnellbomber die Boote am Abend des 14.06.1944 an. 14 S-Boote (S 84, S 100, S 138, S 142, S 143, S 144, S 146, S 150, S 169, S 171, S 172, S 173, S 187, S 188, S 188) und drei der vier im Hafen befindlichen Torpedoboote sanken, nur S 167 entkam durch Auslaufen. In dem Bombardement fielen 18 Soldaten, darunter der Chef 5. SFltl (KptLt Johannsen), ferner gab es 25 Verwundete zu beklagen, darunter der Chef 9. SFltl (KptLt v. Mirbach) und vier Kommandanten.
In der folgenden Nacht erfolgte ein erneuter Luftangriff auf Boulogne. Während neun Minensuchboote, zwei Vorpostenboote und drei Minensuchbootstender sanken, konnte die 2. SFltl rechtzeitig auslaufen, ehe der S-Bootsbunker von Bomben durchschlagen wurde, und blieb ohne nennenswerte Schäden.
Die Luftangriffe dieser beiden Nächte hatte die Marine im Kanal entscheidend geschwächt, von 31 S-Booten bei Invasionsbeginn waren in den vier Flottillen noch 13 einsatzbereit:
Ostende |
8. SFltl |
3 Boote |
S 83, S127, S 133 |
Boulogne |
2. SFltl 4. SFltl |
4 Boote 2 Boote |
S176, S 180, S 181, S 182 S174, S 175 |
Le Havre |
9. SFltl |
1 Boot |
S 167 |
Cherbourg |
9. SFltl |
3 Boote |
S 130, S 145, S 168 |