S-Boote in der Kriegsmarine 1935 - 1945

 

Die Schnellboots-Typen

 


Die Reichsmarine wurde am 12.03.1935 in Kriegsmarine umbenannt. Sie verfügte zu diesem Zeitpunkt über die Schnellboote „S 1“ bis „S 8“, die in der 1. Schnellboothalbflottille zusammengefasst waren. Dieser unterstand auch das Begleitschiff "Tsingtau". Am 12.06.1935 wurde „S 9“ in Dienst gestellt und der Verband in 1. Schnellbootflottille ( 1.SFltl) umbenannt. Die Boote „S 10“ bis „S 13“ liefen ebenfalls 1935 zu.

 


Technische Daten „S 1“

 

 

"S 1" auf Probefahrt noch ohne überdachten Ruderstand (Bild aus Italieri: Schnellboot Typ S-100)
"S 1" auf Probefahrt noch ohne überdachten Ruderstand (Bild aus Italieri: Schnellboot Typ S-100)

 

 

Länge

26,80 m

Breite

4,37 m

Tiefgang

1,40 m

Verdrängung

39,8/51,6 t

Besatzung

12 Mann

Bewaffnung

2 x Toro 50 cm, ab 1933 2 x Toro 53,3 cm

1 x 20 mm Maschinenkanone

 

Antrieb

3 x Daimler-Benz 12 Zylinder-Viertakt-Ottomotoren 2400/2700 PS

1 x Maybach „S 5“ 100 PS auf Mittelwelle

 

Geschwindigkeit

34,2 kn

Bauwerft

Lürssen

 

„S 1“ in der Ostsee - Bild: Archiv Förderverein
„S 1“ in der Ostsee - Bild: Archiv Förderverein

Technische Daten „S 2“ – „S 5

 

Die Boote „S 2“ – „S 5“ waren äußerlich sehr ähnlich wie „S 1“ aber sie waren wegen der Daimler-Motoren geringfügig ( 1,15 m) länger als „S 1“. Sie wurden 1936 nach Spanien verkauft. Nach den Plänen von „S 2“ baute die Lürssen-Werft acht Boote für Jugoslawien ("Orjen", "Velebit", "Dinara", "Triglav", "Suvobur", "Rudnik", "Kamakcalan" und "Durmitor", die im Gegensatz zu den deutschen Booten achtern eine 40 mm Kanone erhielten. 

"S 2"- "S 5" - Bild aus Connelly/Krakow: „Schnellboot in Action“
"S 2"- "S 5" - Bild aus Connelly/Krakow: „Schnellboot in Action“

 

 

 Länge

27,95 m

Breite

4,46 m

Tiefgang

1,45 m

Verdrängung

46,5/58 t

Besatzung

12 - 13 Mann

Bewaffnung

2 x Toro 50 cm, ab 1933 2 x Toro 53,3 cm

1 x 20 mm Maschinenkanone

Antrieb S 2 - S 5

3 x Daimler-Benz 12 Zylinder-Viertakt-Ottomotoren 2400/3300 PS

1 x Maybach S.5 Motor 100 PS auf Mittelwelle

Antrieb S 6

3 x MAN L7 Viertakt-Dieselmotoren 900/1320 PS

Geschwindigkeit

33,8 kn bzw. 32 kn

Bauwerft

Lürssen

„S 2“ auslaufend Kolberg - Foto: Archiv Peter Jancke
„S 2“ auslaufend Kolberg - Foto: Archiv Peter Jancke
„S 4“ in der westlichen Ostsee - Foto: Archiv Förderverein
„S 4“ in der westlichen Ostsee - Foto: Archiv Förderverein

 

Besonderheiten:

 

Der 100 PS Maybach S.5-Motor konnte bei gestoppten Hauptantriebsmotoren auf die Mittelwelle gekuppelt werden, um das Boot leise mit 6 kn anzutreiben. Gleichzeitig konnte damit Benzin gespart und so die Reichweite erhöht werden. 

 

Technische Daten „S 6“ – „S 9“

 

„S 6“ war das erste Boot mit MAN-Dieselmotoren. Es war daher ein um gut 4 m  längeres Boot. Nach den gleichen Spezifikationen wurden die Boote „S 7“ bis „S 9“ gebaut. Die Boote „S 10“ bis „S 13“ erhielten Daimler MB 502-Dieselmotoren.

 

„S 6“ – „S 13"
„S 6“ – „S 13"

 

Länge

32,40m

Breite

5,06 m

Tiefgang

1,36 m

Verdrängung

80/95 t

Besatzung

17 - 21 Mann

Bewaffnung

2 x Toro 53,3 cm

1 x 20 mm Maschinenkanone

Antrieb „S 7“ – „S 9“

3 x MAN L7 Dieselmotoren 960/1320 PS

Antrieb „S 10“ – „S 13“

3 x DB MB 502 Dieselmotoren 1200/1320 PS

Geschwindigkeit

36,5 kn

Bauwerft

Lürssen

„S 9“ und „S 11“ - Foto: Archiv Förderverein
„S 9“ und „S 11“ - Foto: Archiv Förderverein

 

Gemäß Zeitschrift Strandgut Nr. 49 wurde am 29.03.1945 im Hafen von Bergen/Norwegen der nach einer Strandung aufgelegte Passagierdampfer "Kommandøren" (543 BRT, Baujahr 1891) durch einen Torpedotreffer versenkt. Der Schuss soll von einem betrunkenen Besatzungsmitglied eines deutschen S-Bootes (vermutlich „S 13“) ausgelöst worden sein.

 

Die wahre Geschichte wird beschrieben unter:

 

http://www.foerderverein-museums-schnellboot.de/sboote-km-norwegen2.htm

"S 12" und "S 13" in Kiellinie - Foto: Archiv R. Mundt
"S 12" und "S 13" in Kiellinie - Foto: Archiv R. Mundt

Technische Daten „S 14“ – „S 17“

 

Da die Geschwindigkeit der Serie "S 10“ – „S 13" nicht den militärischen Forderungen entsprach, erhielt die 1935 in Auftrag gegebene Serie "S 14 - 17" drei MAN-Viertakt-Dieselmotoren L 11. Das erforderte eine Vergrößerung der Boote. Sie erreichten eine Dauerhöchstfahrt von 37 kn und eine Kurzhöchstfahrt von 39,8 kn bei einer Verdrängung von 40,7 t.

 

"S 14" - Bild aus Connelly/Krakow: „Schnellboot in Action“
"S 14" - Bild aus Connelly/Krakow: „Schnellboot in Action“
„S 14“ in der Ostsee - Bild: Andres-Verlag, Hamburg
„S 14“ in der Ostsee - Bild: Andres-Verlag, Hamburg

 

 

 

Länge

34,62 m

Breite

5,28 m

Tiefgang

1,67 m

Verdrängung

97,5/115 t

Besatzung

17 - 21 Mann

Bewaffnung

2 x Toro 53,3 cm

1 x 20 mm Maschinenkanone

Antrieb S 14 - S 17

3 x MAN L11-Dieselmotoren 1500/2050 PS

Geschwindigkeit

37,5 bzw. 39,5 kn 

Bauwerft

Lürssen

 

 

Technische Daten „S 18“ – „S 25“ 

 

Die Serie „S 18“ – „S 25“ wurde 1937 bis 1938 in Auftrag gegeben und lief 1938 bis 1939 zu. Die Boote erhielten je drei Daimler-Benz MB 501 Dieselmotoren mit 2050 PS, was den Booten eine Geschwindigkeit von 39,5 kn verlieh.

 

"S 18" - Bild aus Connelly/Krakow: „Schnellboot in Action“
"S 18" - Bild aus Connelly/Krakow: „Schnellboot in Action“
"S 19" - Bild: PK-Aufnahme
"S 19" - Bild: PK-Aufnahme

 

Länge

34,62 m

Breite

5,28 m

Tiefgang

1,67 m

Verdrängung

97,5/115 t

Besatzung

17 - 21 Mann

Bewaffnung

2 x Toro 53,3 cm

1 x 20 mm Maschinenkanone

Antrieb S 18 - S 25

3 x Daimler-Benz MB 501 Diesel-Motoren 1500/2000 PS

Geschwindigkeit

37,5 bzw. 39,5 kn 

Bauwerft

Lürssen

 

Am 01.08.1938 wurde die 2. SFltl aufgestellt. Ihr wurde das Begleitschiff "Tanga" unterstellt. Die beiden Flottillen unterstanden dem Führer der Torpedoboote (FdT).

 

Technische Daten „S 26“ – „S 29“

 

Um die Seegängigkeit der Boote zu erhöhen, wurden die S-Boote ab „S 26“ mit erhöhter Back gebaut, in die die Torpedorohre eingebaut waren. Das erhöhte den Reserveauftrieb und schützte die Rohre vor Wettereinflüssen. Gleichzeitig wurde der Kommandostand von vor der Brücke in eine Position auf der Brücke versetzt. Die Serie „S 26“ – „S 29“ lief 1940 zu.

 

"S 26" - "S 29"
"S 26" - "S 29"
„S 28“ im Schwarzen Meer - Bild aus Nachlass Kpt zS a.D. K.F. Künzel
„S 28“ im Schwarzen Meer - Bild aus Nachlass Kpt zS a.D. K.F. Künzel
Boot vom Typ „S 26“ im Finnenbusen - Bild: Archiv Förderverein
Boot vom Typ „S 26“ im Finnenbusen - Bild: Archiv Förderverein

 

 

Länge

34,94 m

Breite

5,28 m

Tiefgang

1,67 m

Verdrängung

92,5/115 t

Besatzung

21 Mann

Bewaffnung

2 x Toro 53,3 cm

2 x 20 mm Maschinenkanone

Antrieb

3 x Daimler-Benz MB 501 Diesel-Motoren 2000 PS

Geschwindigkeit

39,5 kn

Bauwerft

Lürssen

 

 

 

Technische Daten „S 30“ – „S 37“

 

Bei Kriegsausbruch waren acht Boote für ausländische Rechnung im Bau, die auf dem kleineren Bootskörper der Serie „S 10“ – „S 14“ beruhten. Diese Boote wurden Ende 1939 bis Sommer 1940 als „S 30“ – „S 37“ in Dienst gestellt.

 

"S 30" - "S 37"
"S 30" - "S 37"
„S 30“ auf Werftprobefahrt auf der Weser - Foto: Lürssen
„S 30“ auf Werftprobefahrt auf der Weser - Foto: Lürssen

  

 Länge

32,76 m

Breite

5,06 m

Tiefgang

1,47 m

Verdrängung

81/100 t

Besatzung

21 Mann

Bewaffnung

2 x Toro 53,3 cm

1 x 20 mm Maschinenkanone

Antrieb

3 x Daimler-Benz MB 502 Diesel-Motoren 1200/1320 PS

Geschwindigkeit

36 kn

Bauwerft

Lürssen

Ursprünglich als C 4 bis C 10 für China in Bau gegeben

Boot vom Typ S 30 im Mittelmeer - Bild: Archiv Makarow
Boot vom Typ S 30 im Mittelmeer - Bild: Archiv Makarow
Boot vom Typ „S 30“ in Afrika - Bild: Archiv Mundt
Boot vom Typ „S 30“ in Afrika - Bild: Archiv Mundt

 


Technische Daten „S 38" - "S 53"

"S 62" - "S 99"

 

Zwischen November 1940 und September 1941 liefen die Boote des Typs 38“ – „S 53“ zu. Sie verfügten über drei MB 501 Diesel und erhielten eine 2 cm-Flak in Drehkranzlafette auf der Back.

 

 

"S 38"
"S 38"
„S 47“ im Schwarzen Meer noch ohne Kalotte - Bild aus Nachlass Kpt zS a.D. K.F. Künzel
„S 47“ im Schwarzen Meer noch ohne Kalotte - Bild aus Nachlass Kpt zS a.D. K.F. Künzel
S-Boot Typ „S 38“ - Foto: Archiv Förderverein
S-Boot Typ „S 38“ - Foto: Archiv Förderverein

 

 Länge

34,94 m

Breite

5,28 m

Tiefgang

1,67 m

Verdrängung

92,5/115 t

Besatzung

21 Mann

Bewaffnung 

2 x Toro 53,3 cm

2 x 20 mm Maschinenkanone

S 39, S 44 - S 46: 1 x 40 mm Flak + 1 x 20 mm MK

Antrieb

3 x Daimler-Benz MB 501 Diesel-Motoren 1500/2000 PS

Geschwindigkeit

39 kn

Bauwerft

Lürssen

 

Besonderheiten: Bei dem Standardtyp S 38/S 100 wurden ab Herbst 1943 nach Verfügbarkeit der Waffen drei Bewaffnungsvarianten eingebaut/nachgerüstet:

 

achtern

mittschiffs

vorn

1 x 40 mm

1 x 20 mm Doppel

1 x 20 mm

1 x 37 mm

1 x 20 mm Doppel

1 x 20 mm

1 x 20 mm Vierling

1 x 20 mm Doppel 

1 x 20 mm

 

Die später gebauten Boote dieses Typs erhielten eine Kalottenbrücke, um dem Brückenpersonal einen gewissen Schutz zu bieten. Sie werden stellenwseise auch Typ 38 b genannt.

"S 99"  - Bild aus Dallies/Labourdette: „Deutsche Schnellboote 1939-1945“
"S 99" - Bild aus Dallies/Labourdette: „Deutsche Schnellboote 1939-1945“
„S 47“ im Schwarzen Meer mit Kalotte - Bild aus Nachlass Kpt zS a.D. K.F. Künzel
„S 47“ im Schwarzen Meer mit Kalotte - Bild aus Nachlass Kpt zS a.D. K.F. Künzel

Technische Daten S 100

S 136 und S 139 - S 218

"S 100"
"S 100"
Boot vom Typ S 100
Boot vom Typ S 100

 

 

Länge

34,94 m

Breite

5,28 m

Tiefgang

1,67 m

Verdrängung

100/117 t

Besatzung

21 Mann

Bewaffnung 

2 x Toro 53,3 cm

2 x 20 mm Maschinenkanone + 1 MG

S 81 - S 83, S 98 - S 99, S 117:

1 x 40 mm Flak + 1 x 20 mm MK

Antrieb S 100 und S 136

3 x Daimler-Benz MB 501 Diesel-Motoren 1500/2000 PS

Antrieb S 139 bis S 150

3 x Daimler-Benz MB 501 A

Antrieb S 167 bis S 218

3 x Daimler-Benz MB 511

Antrieb S 208

Versuchsboot für 3 x Daimler-Benz MB 518

Geschwindigkeit

41 bzw. 42 kn

Bauwerft

Lürssen: S 100, S 136, S 134 - S 150, S 167 - S 186, S 195 - S 218

Schlichting: S 187 - S 194

  

Besonderheiten: Bei dem Standardtyp S 38/S 100 wurden nach Verfügbarkeit der Waffen ab Herbst 1943 drei Bewaffnungsvarianten eingebaut/nachgerüstet:

 

achtern

mittschiffs

vorn

1 x 40 mm

1 x 20 mm Doppel

1 x 20 mm

1 x 37 mm

1 x 20 mm Doppel

1 x 20 mm

1 x 20 mm Vierling

1 x 20 mm Doppel 

1 x 20 mm

 

 

 

Technische Daten „S 219“ – „S 300“

„S 301“ – „S 500“

 

Nach den Spezifikationen „S 100“ wurden alle weiteren Boote bis zum Kriegsende gebaut. „S 167“ – „S 186“ bei Lürssen, „S 187“ – „S 194“ bei Schlichting, „S 195“ – „S 218“ bei Lürssen.

 

Die Boote S 219 - S 300 sollten bei der Schlichting-Werft in Travemünde gebaut werden, es wurden jedoch nur S 219 - S 228 fertig gestellt. Grundlage war der Rumpf des Typs "S 100", da jedoch die Artillerie-Bewaffnung unterschiedlich war, die Boote ab "S 219" erhielten drei 30 mm-Doppellafetten, wurden sie auch als Typ "S 219" bezeichnet. Die Boote "S 301" - "S 500" sollten bei Lürssen gebaut werden, die Boote "S 307" - "S 321" wurden jedoch nicht fertig gestellt. 

 

S" 219" - Bild aus Connelly/Krakow: „Schnellboot in Action“
S" 219" - Bild aus Connelly/Krakow: „Schnellboot in Action“

 

 

Länge

34,94 m

Breite

5,28 m

Tiefgang

1,67 m

Verdrängung

107/124 t

Besatzung

23 Mann

Bewaffnung

2 x Toro 53,3 cm + 2 Reservetorpedos

3 x 30 mm Maschinenkanone (Doppellafette)

Antrieb S 219 bis S 300

3 x Daimler-Benz MB 511 Diesel-Motoren 2500 PS

Antrieb S 301 bis S 500

3 x Daimler-Benz MB 518 Diesel-Motoren 3000 PS

Geschwindigkeit

42 bzw. 45 kn

Bauwerft

"S 219" - "S 300": Lürssen nur bis "S 228" fertiggestellt

"S 301" - "S 500": Schlichting nur bis "S 307" fertiggestellt

 

Daimler Benz MB 518 20-Zylinder-V-Dieselmotor mit Aufladung 3000 PS - Foto: Archiv David Mills
Daimler Benz MB 518 20-Zylinder-V-Dieselmotor mit Aufladung 3000 PS - Foto: Archiv David Mills

Techische Daten „S 701“ – „S 800“ 

 

1944 wurden bei der Danziger Waggonfabrik die Schnellboote „S 701“ – „S 800“ nach den Plänen des Typs „S 219“ in Auftrag gegeben. Die Boote erhielten zusätzlich zwei nach achteraus schießende Hecktorpedorohre, so dass vier Torpedos geschossen werden konnte, ohne nachladen zu müssen. Die Boote konnten statt der zwei üblichen vier Reservetorpedos in Lagerschalen an Deck mitführen. Geplant waren 6 x 30-mm-Maschinenkanonen in drei Zwillingslafetten. Da die 30-mm Zwillingslafetten nicht rechtzeitig fertig wurden, rüstete man die Boote mit zwei 30-mm Kanonen und einer 20-mm-Doppelllafette aus.

 

"S 701" - Bild aus Steve Wiper: „German S-Boats“
"S 701" - Bild aus Steve Wiper: „German S-Boats“

Ähnlich wie bei den Booten „S 219“ – „S 300“ (Schlichting, fertig gestellt „S 219“ – „S 228“) und „S 301“ – „S 500“ (Lürssen, fertig gestellt „S 301“ – „S 307“) wurden auch von den in Danzig bestellten Booten nur einige wenige („S 701“ – „S 709“) fertig gestellt und an die Marine abgeliefert.

"S 701" beim Verbandfahren - Bild aus Dallies-Labourdette: „Deutsche Schnellboote“
"S 701" beim Verbandfahren - Bild aus Dallies-Labourdette: „Deutsche Schnellboote“

 

Durch die zwei zusätzlichen ToRos und den erhöhten Kraftstoffvorrat wurde die Einsatzverdrängung auf 121 - 124 t erhöht. Bei 35 Knoten wurde ein Fahrbereich von 750 sm erreicht.

 


 

Länge

34,94 m

Breite

5,28 m

Tiefgang

1,67 m

Verdrängung

107/124 t

Besatzung

23 Mann

Bewaffnung 

4 x Toro 53,3 cm + 4 Reservetorpedos

3 x 30 mm Maschinenkanone (Doppellafette)

Antrieb

3 x Daimler-Benz MB 511 Diesel-Motoren 2500 PS

Geschwindigkeit

42 bzw. 45 kn

Bauwerft

Danziger Waggonfabrik nur bis „S 709“ fertiggestellt.

 

 

 

Klein-S-Boote

 

Ende 1938 ordnete das Oberkommando der Kriegsmarine den Bau von zwei Versuchsbooten "LS 1" als Mahagoni-Diagonal-Karweel-Leichtmetall-Kompositbau bei Naglo, Berlin, und "LS 2" als Leichtmetallbau bei Dornier, Friedrichshafen, an. Die geplanten Daimler-Dieselmotoren wurden nicht rechtzeitig fertig, daher erhielten die Boote je zwei Junkers 6-Zylinder Flugzeug Dieselmotoren JuMo 205.

 

Bei Kriegsausbruch wurde der Bau beider Boote stillgelegt. Anfang 1940 wurde "LS 1", da es auf Grund der Bauweise zu schwer geworden war, für andere Verwendungen freigegeben. Das bei Dornier entwickelte Leichtmetallboot "LS 2" sollte beschleunigt fertig gestellt und als "METEORIT" an Bord des Hilfskreuzers "KOMET" (H.S.K. 7) gegeben werden. Da aber die 45 mm Torpedoarmierung nicht fertig wurde, rüstete man das Boot um zum Minenträger für schnelle Hafenverminungen. Die Schwierigkeiten mit den Die eingebauten Junkers-Flugzeugmotoren verursachten Probleme, so dass "Meteor" von "Komet" nicht eingesetzt werden konnte. Das bedeutete Totalausfall des Bootes während des Einsatzes der "KOMET".

 

"LS-Boot" Seitenansicht und Grundriss - Bild aus Fock: „Schnellboote Bd. 2“
"LS-Boot" Seitenansicht und Grundriss - Bild aus Fock: „Schnellboote Bd. 2“
LS 2 "Meteorit" - Foto: EADS/Dornier GmbH
LS 2 "Meteorit" - Foto: EADS/Dornier GmbH

 

Im Frühjahr 1940 wurden vier weitere Boote bei Dornier in Auftrag gegeben "LS 3" - "LS 6". Sie waren als Minenleger vorgesehen. Die Boote "LS 3" und "LS 4" erhielten die schon für "LS 1" und "LS 2" vorgesehenen Daimler-Benz Leicht-Diesel-Motoren. "LS 3" erhielt eine neue Minenwurfeinrichtung für vier statt wie bisher für 3 Minen und wurde planmäßig am 14.10.1940 abgeliefert und an Bord des Hilfkreuzers "KORMORAN" (H.S.K 8) gegeben. "LS 4" erhielt die ursprünglich eingeplanten beiden 45 mm-Heck-Torpedorohre und wurde als "ESAU" an Bord der Hilfskreuzers "MICHEL" (H.S.K. 9) gegeben. Die Boote "LS 5" und "LS 6" erhielten wieder die JuMo 205-Motoren. Sie wurden als Wasserbomben-Träger ausgerüstet und sollten mit dem Ortungs-Träger "MR 7" in der Ujagd in der Ägäis operieren. Da das Räumboot aber ins Schwarze Meer verlegt wurde, kam es nie zu dieser Zusammenarbeit.

 

Für die Boote „LS 5“ und „LS 6“ standen nur Junkers-Flugzeugmotoren zur Verfügung. Auf Weisung des OKM wurden beide Fahrzeuge als U-Jagdfahrzeuge (Wasserbombenträger) für die Ägäis hergerichtet und ins Mittelmeer verbracht, da aber das dazugehörige Ortungsfahrzeug MR 7 ins Schwarze Meer verlegt wurde, kamen die beiden Boote nie zum Einsatz.

 

Für die Serie „LS 7“ – „LS 12“ standen nun wieder die MB 507-Motoren zur Verfügung, so dass sie als Torpedoträger gebaut wurden. „LS 7“ wurde am 08.10.1943, LS 12 am 12.07.1944 abgeliefert. „LS 7“ – „LS 11“ wurden noch in die Ägäis transportiert, „LS 12“ wurde in Jugoslawien gestoppt und kam als Versuchsboot zur Torpedoversuchsanstalt. Es wurde russische Kriegsbeute.

 

„LS 7“ in der Ägäis - Foto: Sammlung P. Schenk
„LS 7“ in der Ägäis - Foto: Sammlung P. Schenk
„LS 7“ in der Ägäis - Foto: Sammlung P. Schenk
„LS 7“ in der Ägäis - Foto: Sammlung P. Schenk

 

Die noch in Auftrag gegebene Serie „LS 13“ – „LS 34“ wurde durch das Kriegsende gestoppt, die Boote „LS 13“ – „LS 18“ wurden als französische Kriegsbeute fertig gestellt . Der Auftrag für die restlichen Boote wurde annulliert.

 

Länge

12,5 m

Breite

3,46 m

Tiefgang

0,9 m

Verdrängung

11,5 t

Besatzung

7 Mann

Bewaffnung

2 x Hecktorpedorohre 53,3 cm

1 x 15 mm Maschinenkanone

Antrieb

2 x Daimler-Benz MB 507 Diesel-Motoren 1100 PS, 2 x dreiflügelige Propeller 0,48 bis 0,55 m Durchmesser.

Geschwindigkeit

38 kn

Bauwerft

Dornier-Werft, Friedrichshafen

 

„LS-7“ beim Aussetzen - Foto: EADS/Dornier GmbH
„LS-7“ beim Aussetzen - Foto: EADS/Dornier GmbH
"LS-5" und "LS-6"  in der Ägäis - Bild aus Fock: „Schnellboote Bd. 2“
"LS-5" und "LS-6" in der Ägäis - Bild aus Fock: „Schnellboote Bd. 2“
"LS-4" mit geöffneten Heckklappen - Bild aus Fock: „Schnellboote Bd. 2“
"LS-4" mit geöffneten Heckklappen - Bild aus Fock: „Schnellboote Bd. 2“
LS-Boot mit hoher Fahrt in der Ägäis - Foto: EADS/Dornier GmbH
LS-Boot mit hoher Fahrt in der Ägäis - Foto: EADS/Dornier GmbH
LS-Boot in der Version Torpedos - Foto: EADS/Dornier GmbH
LS-Boot in der Version Torpedos - Foto: EADS/Dornier GmbH

 Beute-Boote und erworbene Boote

 

Niederländische Beuteboote

 

S 151

 

Bei der Einnahme der Niederlande 1940 wurden acht bei Gusto N.V. in Schiedam im Bau befindliche Boote beschlagnahmt und für die Kriegsmarine fertig gestellt. Sie verdrängten 54 t bei einer Länge von 28,3 m und einer Breite von 4,30 m. Mit diesen Abmessungen konnten sie die europäischen Binnenstraßen befahren, was ihre Verlegung ins Mittelmeer zuließ. Sie wurden 1942 als S 151 - S 158 in Dienst gestellt. Die 1941 bei Gusto N.V. in Auftrag gegebenen Boote S 159 - S 166 wurden im April 1942 stillgelegt.

"S 151" - Bild aus Connelly/Krakow: „Schnellboot in Action“
"S 151" - Bild aus Connelly/Krakow: „Schnellboot in Action“
"S 153" - Bild aus Connelly/Krakow: „Schnellboot in Action“
"S 153" - Bild aus Connelly/Krakow: „Schnellboot in Action“

 

 

Länge

28,30 m

Breite

4,30 m

Tiefgang

1,59 m

Verdrängung

54/68 t

Besatzung

21 Mann

Bewaffnung

2 x Toro 53,3 cm

1 x 20 mm Maschinenkanone

1 x 15 mm Maschinenkanone

 

Antrieb

3 x Daimler-Benz MB 500 Diesel-Motoren 950 PS

Geschwindigkeit

35 kn

Bauwerft

Gusto N.V. Schiedamm

 

 

 

Die Boote der Klasse 151 vom Anfang in Schiedam bis zum Ende in Ancona

Boote während der Bauphase bei Gusto NV, Schiedam, 1941 – Foto: Archiv Nijenhuis
Boote während der Bauphase bei Gusto NV, Schiedam, 1941 – Foto: Archiv Nijenhuis
"S 153" - Bild aus Connelly/Krakow: „Schnellboot in Action“
"S 153" - Bild aus Connelly/Krakow: „Schnellboot in Action“
Boote vom Typ "S 151" in  der Adria – Foto: Archiv Förderverein
Boote vom Typ "S 151" in der Adria – Foto: Archiv Förderverein
F.d.S., Kommodore Petersen, besucht die 7. SFltl in Venedig 1944
F.d.S., Kommodore Petersen, besucht die 7. SFltl in Venedig 1944
Torpedoübernahme in einem Italienischen Hafen – Foto: Archiv Kloetzke
Torpedoübernahme in einem Italienischen Hafen – Foto: Archiv Kloetzke
Boote Typ „S 151“ getarnt an der kroatischen Küste – Foto: Archiv Kloetzke
Boote Typ „S 151“ getarnt an der kroatischen Küste – Foto: Archiv Kloetzke
„S 158“ von einer Bombe getroffen 25.10.1944 – Foto: Archiv Kloetzke
„S 158“ von einer Bombe getroffen 25.10.1944 – Foto: Archiv Kloetzke
Wrack „S 158“ und zwischen Bäumen eingeklemmter Torpedo – Foto: Archiv Kloetzke
Wrack „S 158“ und zwischen Bäumen eingeklemmter Torpedo – Foto: Archiv Kloetzke
Boote Typ S 151 und ein Boot Typ 30 bei der Übergabe an die Alliierten in Ancona am 03.05.1945 – Foto: Archiv Förderverein
Boote Typ S 151 und ein Boot Typ 30 bei der Übergabe an die Alliierten in Ancona am 03.05.1945 – Foto: Archiv Förderverein

"S 201"

 

Die beiden für die Niederlande bereits durch Gusto N.V., Schiedam, nach englischen Power Boat Plänen (Typ PV) in Stahlbauweise und mit 3 x 1000 PS Rolls-Royce-Merlin-Otto-Motoren fertig gestellten Boote TM 52 und TM 53 (30,8 t bei L = 21,40 m, B = 6,05 m und T = 1,14 m) wurden beim Einmarsch in die Niederlande erobert und durch die Kriegsmarine als "S 201" und "S 202" in Dienst gestellt und erprobt. Die Bewaffnung wurde nach deutschen Vorstellungen umgestellt auf 1 x 37 mm und 2 x 20 mm Kanonen. Dadurch und durch die Stahlbauweise erreichten sie im Gegensatz zu dem Prototyp nur 37 - 38 kn. Da es sich um Gleiter handelte, war ihr Seegangsverhalten nicht wie gewünscht. Sie wurden 1942 an Bulgarien abgegeben. Fünf weitere Boote dieses Typs wurden unter deutscher Regie bei Gusto N.V. fertig gestellt und an Bulgarien und Rumänien abgegeben. Das bei der British Power Boatcompany, Hythe, gebaute Typ-Boot "TM 51" wurde für die Royal Navy unter der Bezeichnung "MTB 433" fertig gestellt und nahm an den Angriffen auf das von Deutschland besetzte Willemsbrug teil.

"S 201" („TM 52“) in Rotterdam - Bild aus Hümmelchen: „Die Deutschen Schnellboote im Zweiten Weltkrieg“
"S 201" („TM 52“) in Rotterdam - Bild aus Hümmelchen: „Die Deutschen Schnellboote im Zweiten Weltkrieg“
"TM 51" als 1:50-Modell im Marinemuseum Den Helder - Bild: Volker Groth
"TM 51" als 1:50-Modell im Marinemuseum Den Helder - Bild: Volker Groth

Italienische Beuteboote

 

S 501

 

Am 20.05.1943 erwarb die Kriegsmarine die im Schwarzen Meer stationierten italienischen Schnellboote MAS 566 - 570 sowie MAS 574 und 575 (MAS = Motoscafo Armato Silurante) , die die Bezeichnung S 501 - S 507" erhielten und die neu aufgestellte 11. SFltl bildeten. Allerdings führten Ersatzteilprobleme bei den Antriebsmotoren dazu, dass die Boote S 501, S 506 und S 507 bald der 1. SFltl unterstellt, während die anderen Boote außer Dienst gestellt wurden. Stab und überzähliges Personal wurde zur neu aufgestellten 24. SFltl in die Adria abgestellt.

Bild aus H. Fock: Schnellboote Band 1 (SK 68)
Bild aus H. Fock: Schnellboote Band 1 (SK 68)
"MAS 500" im Mittelmeer 1938 (Torpedoköpfe zeigen nach unten) - Foto: Regia Marina
"MAS 500" im Mittelmeer 1938 (Torpedoköpfe zeigen nach unten) - Foto: Regia Marina
"MAS 563" im Jahre 1942 (Torpedoköpfe zeigen nach oben) - Foto: Regia Marina
"MAS 563" im Jahre 1942 (Torpedoköpfe zeigen nach oben) - Foto: Regia Marina

 

 

Länge

18,7 m

Breite

4,7 m

Tiefgang

1,5 m

Verdrängung

29,4 t

Besatzung

10 Mann

Bewaffnung

2 x Toro 45 cm

1 x 20 mm Maschinenkanone

Antrieb

2 x Isotta-Fraschini Otto-Motorenje 1.150 PS

2 x 70 PS Marschmotoren

Geschwindigkeit

44 kn

Bauwerft

Baglietto: MAS 566 – 570

Picchiotti: MAS 571 – 573

Celli: MAS 574 - 576

 

Die Boote waren Stufenboote und schlugen daher bei Seegang sehr stark. Sie hatten die Bezeichnungen "MAS 566", "MAS 567", "MAS 568", "MAS 569", "MAS 570", "MAS 574" und "MAS 575".

 

„S 601“ – „S 604“

„S 511“ – „S 512“

 

Die italienische Marine erbeutete 1941 die jugoslawischen Boote ("Orjen", "Velebit", "Dinara", "Triglav", "Suvobur", "Rudnik", "Kamakcalan" und "Durmitor") die Lürssen 1937 als Nachbauten des deutschen Typs „S 2“ – „S 5“ geliefert hatte. Die Boote waren in den Dimensionen Länge, Breite, Tiefgang und Verdrängung etwas verändert. Hauptunterschied war die 40-mm-Kanone. Die Boote erhielten die Bezeichnung „MS 41“ -  „MS 46“ bzw. „MAS 511“ bzw. „MAS 542“ ("Orjen" und "Suvobur").

 

Die Boote fielen der Kriegsmarine nach der Kapitulation Italiens am 09.09.1943 in die Hände. Sie wurden kriegsbereit gemacht und als „S 601“ – „ S 604“ bzw. „S 511“ in Dienst gestellt. „S 512“ war marode und kam nie in Dienst. Die Boote wurden der 24. SFltl in der Adria unterstellt. Ersatzteilprobleme bei den Antriebsmotoren führten dazu, dass die Boote wenig einsatzbereit waren.

„S 2“ bis „S 5“ - Bild aus Connelly/Krakow: „Schnellboot in Action“
„S 2“ bis „S 5“ - Bild aus Connelly/Krakow: „Schnellboot in Action“

Wegen der schwereren Bewaffnung (hochliegendes 40-mm-Geschütz) wurden die Maße des Typs „S 2“ – „S 5“ leicht geändert. 

 

Länge

27,7 m

Breite

4,3 m

Tiefgang

1,55 m

Verdrängung

60 t

Besatzung

10 Mann

Bewaffnung

2 x Toro 53,3 cm

1 x 40 mm Kanone

Antrieb

3 x Daimler-Benz 12 Zylinder-Viertakt-Ottomotoren 800/950 PS

1 x 100 PS Marschmotor 6 Zyl. Maybach

Geschwindigkeit

34 kn

Bauwerft

Lürssen

 

 

S 601

ex ital. MS 42

ex jugosl. "Velebit"

S 602

ex ital. MS 43

ex. jugosl. "Dinara"

S 603

ex ital. MS 44

ex jugosl. "Triglav"

S 604

ex ital. MS 46

ex jugosl. "Rusnik"

S 511

ex ital. MAS 522

ex jugosl. "Orjen"

S 512

ex ital. MAS 542

ex jugosl. "Suvobur"

 

 

"S 621"

 

Die italienische Marine baute ab 1943 60 t Motosiluranti (MS-Boote) auf der Basis „S 2“. Die fertiggestellten Boote bzw. im Bau befindlichen Boote fielen der Kriegsmarine nach der italienischen Kapitulation in die Hände. Die Kriegsmarine übernahm die Aufträge der im Bau befindlichen und geplanten Boote. Insgesamt wurden 10 Boote dieser Klasse gebaut.

 

Bild aus Connelly/Krakow: „Schnellboot in Action“ (Hier deutscher Typ „S 2“ – „S 5“ mit 20-mm-Kanone)
Bild aus Connelly/Krakow: „Schnellboot in Action“ (Hier deutscher Typ „S 2“ – „S 5“ mit 20-mm-Kanone)

 

Länge

28,0 m

Breite

4,3 m

Tiefgang

1,75 m

Verdrängung

68,8 t

Besatzung

19 Mann

Bewaffnung

2 x ToRo 53,3 cm auf der Back                                

2 x 20 mm Kanone                                                     

4 x MG

Antrieb

3 x Isotta-Fraschini 18 Zylinder-Viertakt-Ottomotoren ASM 183 (auf S 629 Typ ASM 185) je 1500 PS bzw. 1100 PS

1 x Alfa Romeo 6-Zylinder Otto-Motor auf Mittelwelle

Geschwindigkeit

35 kn

Bauwerft

C.R.D.A. Monfalcone

 

 

 

Französische Beuteboote

 

Beim deutschen Einmarsch in Frankreich 1940 wurden sieben Boote ("SA 1" - "SA 7") aus einem republikanisch-spanischen Export-Auftrag aus dem Jahre 1937 vorgefunden sowie zwei Boote ("SA 8" und "SA 9") aus einem Auftrag für französische Wachboote bei den Werften Jouett & Cie., Sartrouville ("SA 1"), Chantiers Romano, Antibes ("SA 2" - "SA 4", "SA 6" und "SA 7"), Chantiers Navales de Meulan ("SA 5") und Chantiers de la Loire, St. Nazaire ("SA 8" und "SA 9") vorgefunden.

 

Sie waren stufenlose V-Spant-Boote aus Sperrholz und wurden mit der Bezeichnung SA = Schnellboote Ausland im Auftrage der Kriegsmarine weitergebaut und in den Jahren 1941 - 1942 in Dienst gestellt. Der Entwurf für die Boote stammte von M. Picker, Chantiers de Meulan und wurde als Vedette Lance-Torpilles (VLT)  mit zwei Torpedorohren 45 cm, einer 3,7 cm Schnellfeuerkanone und einem MG geplant.

S-Boot Typ „K 40“, Entwurf M. Picker - Bild aus H. Fock: „Schnellboote Band 1“
S-Boot Typ „K 40“, Entwurf M. Picker - Bild aus H. Fock: „Schnellboote Band 1“

 

Die Boote wurden mit vier Lorain "Petrel" Otto-Motoren angetrieben. Da sie ferner über zwei 100 PS-Marschmotoren verfügten, hatten sie eine störanfällige Motorenkupplungsanlage. Wegen Mangel an Torpedorohren wurden SA 8 und SA 9 als UJäger ohne ToRos fertig gestellt. Die Boote wurden nicht als Schnellboote sondern wie folgt eingesetzt:

 

Boot

Einsatz, Schicksal

SA 1

Fertigstellung 04.41, Wachboot Abwehrleitstelle Le Havre, ab 1942 FH 24, Hafenschutz-Flottille Le Havre

SA 2

Fertigstellung 09.41, an Admiral Norwegen, ab 1942 FH 25, Hafenschutz-Flottille Le Havre

SA 3

Fertigstellung 10.41, an Admiral Norwegen, 24.03.42 + vor Børsmose/DK, gehoben, Motoren an KM, Boot an Berger 

SA 4

Fertigstellung 11.41, Lehrflottille Le Havre, ab 1942 FC 40, Hafenschutz-Flottille Cherbourg

SA 5

Fertigstellung 10.41, Lehrflottille Le Havre, ab 1942 FK 2, Hafenschutz-Flottille Kanalküste

SA 6

Fertigstellung 04.42, Flak- und Küstenartillerieschule

SA 7

Fertigstellung 06.42, Bombentreffer im Bau, repariert, FK 3, Hafenschutz-Flottille Kanalküste, ab 1943 Flak- und Küstenartillerieschule

SA 8

Fertigstellung 06.42, 1943 FK 58, Hafenschutz-Flottille Kanalküste

SA 9

Fertigstellung 07.42, 1943 FK 59, Hafenschutz-Flottille Kanalküste

 

Der Einsatz dieser Boote ist nach 1943 nicht mehr nachgewiesen. Die Bezeichnung SA 7 wurde erneut vergeben an das britische Beuteboot MTB 345, das bereits im August 1943 nach Brand bei den Shetland Inseln sank. Die Bezeichnungen SA 1 bis SA 7 wurden 1943 nach der Kapitulation Italiens erneut für italienische Beuteboote verschiedener Typen vergeben. 

 

Länge

20,2 m

Breite

5,00 m

Tiefgang

0,90 m

Verdrängung

23/30 t

Besatzung

8 Mann

Bewaffnung

2 x Toro 45,7 cm geplant

1 x 37 mm Maschinenkanone geplant

1 x MG

Antrieb

4 x Lorraine "Petrel" Ottomotoren 500 PS

Marschantrieb

2 x Ottomotoren 100 PS

Wellen

2

Geschwindigkeit

40 kn/15 kn

Bauwerft

SA 1: Jouett & Cie., Sartrouville

SA 2-4, 6-7: Chantiers Romano, Antibes

SA 5: Chantiers Navales de Meulan

SA 8-9: Chantiers de la Loire, St. Nazaire

„SA 2“ im Hafen von Den Helder - Foto: Archiv Tjalsma
„SA 2“ im Hafen von Den Helder - Foto: Archiv Tjalsma
„SA 2“ im Hafen von Horten - Foto: Archiv Tjalsma
„SA 2“ im Hafen von Horten - Foto: Archiv Tjalsma

Griechische Beuteboote

 

Beim Einmarsch in Griechenland im April 1941 fielen der Kriegsmarine die S-Boote „T 1“ und „T 2“ in die Hände. Es waren  Thornycroft-55'-CMB (Coastal Motor Boat) mit zwei Thornycroft 12 Zylinder Otto-Motoren je 375 PSe und Spiralpropellern. Bewaffnet waren sie mit 2 Heck-Torpedorohren. Die Boote wurden mit der Bezeichnung „SG 1“ und „SG 2“ (SG = Schnellboot Griechenland) in Dienst gestellt und mit einem MG und 10 Wasserbomben bewaffnet. Ab 1943 fuhren die die Boote als „GA 08“ und „GA 09“ in der Küstenschutzflottille Piräus. Beide wurden am 11.01.1944 in Piräus durch Fliegerbomben versenkt.

MTB vom Typ Thornycroft 55 Foot - Foto: Imperial War Museum
MTB vom Typ Thornycroft 55 Foot - Foto: Imperial War Museum

Englische Beuteboote

 

Die britischen Motor Torpedo Boats (MTBs) und Motor Gun Boats (MGBs) waren mit diversen Flottillen den Coastaö Forces unterstellt. Es wurden insgesamt sieben britische MTBs bzw. MGBs erobert bzw. eingebracht.

 

Davon wurden die folgenden drei Boote von der Kriegsmarine in Dienst gestellt:

„MTB 631“ vom Typ Fairmile D (Admiralitätsentwurf) war eine Leihgabe an die norwegische Marine. Es war am 14.03.1943 vor Florø gestrandet und aufgegeben worden. Am 18.03.1943 wurde es nach Bergen eingeschleppt und als „S 631“ wieder in Fahrt gebracht. Es wurde dem Admiral norwegische Westküste unterstellt. Der Verbleib ist ungeklärt.

MTB vom Typ Fairmile D - Foto: Imperial War Museum
MTB vom Typ Fairmile D - Foto: Imperial War Museum

 

„MGB 666“ ebenfalls vom Typ Fairmile D wurde am 05.07.1944 vor Ijmuiden erbeutet. Am 08.07.1944 wurde es durch eine Treibstoffexplosion vernichtet.

 

„MTB 345“ (Thornycroft Versuchsboot) wurde seit März 1943 für Operationen gegen die norwegische Küste von Shetland unter norwegischer Führung eingesetzt. Am 27.07.1943 wurde es nach einem Gefecht mit Vorpostenboot "V 5301 Seeteufel" in Ospa im Solund erobert. Die Besatzung (vier Norweger und ein Brite) wurde von der Gestapo erschossen. Das Boot kam im Juli 1943 als „SA 7“ wieder in Fahrt und geriet im August 1943 vor den Shetland Inseln in Brand und sank.

 

Die folgenden drei Boote waren so stark beschädigt, dass sie nicht durch die Kriegsmarine in Dienst gestellt wurden. Ihr Verbleib ist nicht geklärt:

MTB 5 (BPB 60' - 25 t) wurde am 29.09.1940 im Sturm leckgeschlagen und von der norwegischen Besatzung im Kanal aufgegeben. Es strandete in der Seinebucht. 

MTB 5 vom Typ BPB 50 Foot - Foto: Imperial War Museum
MTB 5 vom Typ BPB 50 Foot - Foto: Imperial War Museum

 

„MTB 17“ (BPB 60' - 22 t) wurde am 21.10.1940 vor Ostende von der deutschen Marineartillerie zum Wrack geschossen und am 22.10.1940 eingebracht.

 

„MTB 335“ (Typ Fairmile C) wurde in der Nacht vom 10./11.09.1942 in der Nordsee von der 2. SFltl in Brand geschossen und am 11.09.1942 nach Den Helder eingebracht.

„Q 326“ vom Typ Fairmile C auslaufend Lowestoft - Foto: Imperial War Museum
„Q 326“ vom Typ Fairmile C auslaufend Lowestoft - Foto: Imperial War Museum
Elco 77 Foot PT-Boat der USN - Bild aus Gorson L. Rottman: US Patrol Torpedo Boats
Elco 77 Foot PT-Boat der USN - Bild aus Gorson L. Rottman: US Patrol Torpedo Boats

 

„MTB 314“ (ex USS PT 56 = Typ ELCO 77'), welches im Februar 1942 von der USN an die RN übergeben worden war, wurde am 14.09.1942 vor Tobruk schwer beschädigt durch die Kriegsmarine erbeutet. Es wurde repariert und als schnelles Minenräumboot „RA 10“ in Dienst gestellt. Es wurde durch einen alliierten Luftangriff im April 1943 versenkt.

 


Russische Beuteboote

 

Zwei der 1. SFltl im Jahre 1942 zugewiesenen erbeuteten sowj. S-Boote („TKA-47“ aus der Ostsee und „TKA-111“ bei Eupatrorija im Schwarzen Meer gestrandet und geborgen) von 17,8 t Verdrängung (Länge 19,1 m, Breite 3,3 m, Tiefgang 1,2 m) mit 2 x 53,3 cm Torpedoablaufbahnen und 1 x 12,7mm-MG bewaffnet und von 2 GAM 34 BSF Otto-Motoren je 800 - 850 PS angetrieben waren zwar über 50 kn schnell wiesen aber starke Korrosionsprobleme auf. Die Besatzung betrug 6 bis 8 Mann.

 

„TKA-45“ bei hoher Fahrt - Foto: Unbekannt
„TKA-45“ bei hoher Fahrt - Foto: Unbekannt
Gekaperter Torpedokutter "TKA 47" - Foto: PK Hirche
Gekaperter Torpedokutter "TKA 47" - Foto: PK Hirche

Versuchs- und vom K-Verband entwickelte Schnellboote der KM

 

Entwicklungen der KM

 

Gegen Ende des Krieges wurden erhebliche Anstrengungen unternommen, um neben dem Leichtschnellboot (LS-Boot) Klein-Schnellboote zu bauen.  

LS-Boot der KM - Foto: Archiv Förderverein
LS-Boot der KM - Foto: Archiv Förderverein

 

Die Tragflügelboote

 

Bereits 1932 bis 1935 arbeitete der Deutsche Dr. Tietjens in Amerika an Tragflügelbooten. 1932 brachte er ein Tragflügelboot von 6 m Länge und 240 kg Gewicht auf dem Delaware River auf 22 kn mit Hilfe eines 5 PS-Motors. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland erzielte er 1939 mit einem 5,5 m Boot von 370 kg Gewicht eine Geschwindigkeit von 25 kn bei zwei Personen Zuladung und von 28 kn bei einer Person mit einem Antrieb durch einen 10-PS Otto-Motor. Bei seinen Konstruktionen befand sich etwa im Schwerpunkt des Bootes eine bogen- oder V-förmige Haupttragfläche unter dem Boot und ein achtern mitschiffs angebrachter Tragflügel übernahm die Rolle einer Stützfläche und Höhenruders.

 

 

Ab 1927 arbeitete Freiherr von Schertel an Tragflügelbooten. Sein Tragflügelsystem bestand in der Regel aus zwei V-förmig geformten Tragflächen vorn und achtern. 1936 erzielte Schertel mit dem achten gebauten und getesteten Boot den erwarteten Erfolg. Das mit einem 50-PS-Otto-Motor angetriebene Boot erreichte mit fünf Personen besetzt bei Testfahrten auf dem Rhein eine Geschwindigkeit von 29 kn.

 

Ab 1937 arbeitete Freiherr von Schertel mit der Firma Gebrüder Sachsenberg AG in Rosslau zusammen. Bereits 1938 ging aus dieser Zusammenarbeit das erste Schertel-Sachsenberg Tragflügelboot hervor. Das in Wiesbaden gebaute 9,5 m lange und 2,8 t schwere Passagierboot wurde von einem 150-PS-Otto-Motor angetrieben und erreichte eine Geschwindigkeit von 40 kn. Das Boot war bis 1945 im Einsatz.

 

Im Sommer 1939 erhielt die Sachsenberg-Werft den Auftrag für ein 100-t-Leichtmetall-Tragflügelschnellboot nach dem System Schertel. Bei Kriegsausbruch wurde dieser Auftrag allerdings storniert.

 

 

TS 1“ bis „TS 6“

 

Im Sommer 1940 erhielt die Sachsenberg-Werft dann allerdings einen Auftrag für 36 kleine Tragflächenboote von 3,8 t Verdrängung, die zur Überwachung der norwegischen Fjorde zum Einsatz kommen sollten. Der Auftrag wurde dann jedoch auf sechs Boote reduziert. Die Boote „TS 1“ bis „TS 5“ wurden auf Grund der Bauweise als Stahl-V-Spant-Stufengleitboote etwas schwerer als gedacht und verdrängten 4,9 t leer bzw. 6,3 t beladen. Sie waren 11,96 m lang und 2,7 m breit. Ihr Tiefgang war 1,7 m, bei Schwebefahrt 0,85 m. Der Antrieb erfolgte über einen 380-PS-Lorrain-Dietrich-Otto-Motor, der dem Boot eine Geschwindigkeit von 40 kn vermittelte. Das Boot war mit einem 15-mm-Luftwaffen-MG in Drehkranzlafette mit Plexiglas-Kuppel bewaffnet und mit vier Mann besetzt. Das Boot „TS 6“ wurde bis Kriegsende nicht fertiggestellt, da es im Auftrag des OKM umkonstruiert werden sollte. Statt der enorm langen Welle, bei der Schwingungen auftraten, sollte ein Kegelrad-Z-Getriebe zum Einsatz kommen. Das von den Russen erbeutete Boot wurde unter deren Aufsicht weitergebaut, erprobt und auf die Wolga verlegt.

 

Deutsches Tragflügel-Schnellboot vom Typ "TS 1" – Bild aus Fock "Schnellboote Bd. 2"
Deutsches Tragflügel-Schnellboot vom Typ "TS 1" – Bild aus Fock "Schnellboote Bd. 2"

 

„VS 5“

 

Alle Nachfolgenden Tragflächenboote erhielten die Bezeichnung Versuchsschnellboote mit der Kurzbezeichnung „VS“. „VS 1“ bis „VS 4“ waren nicht ausgeführte Planungen, „VS 5“ war ein flutbares „Halbuntersee-Schnellboot“. Es sollte eine Geschwindigkeit von 50 kn erreichen bei einem Antrieb durch vier auf eine Welle wirkende 1500/2050-PS-MAN-11-Zylinder-Viertakt-Dieseln L 11 Zu. Als Bewaffnung waren zwei 20-mm-Maschinenkanonen und zwei 53,3-cm-Torpedorohre vorgesehen. Schon die ersten Erprobungen bewiesen, dass das Boot eine völlige Fehlkonstruktion war.

Deutsches halbtauchbares Klein-Schnellboot vom Typ "VS 5" – Bild aus Fock "Schnellboote Bd. 2"
Deutsches halbtauchbares Klein-Schnellboot vom Typ "VS 5" – Bild aus Fock "Schnellboote Bd. 2"

 

 

„VS 6“

 

Ende 1940 wurde der Sachsenberg-Werft der Auftrag erteilt, ein Versuchs-Tragflügel-Versuchsschnellboot „VS 6“ zu bauen. Es sollte ein schneller Minenleger werden mit der Ladekapazität für vier TMB-Minen, mit einer 20-mm-Maschinenkanone in Drehkranzlafette mit Plexi-Kuppel bewaffnet. Die Besatzung sollte vier Mann betragen. Das Boot hatte die Abmessungen Länge 15,74 m, Breite des Rumpfes 4,25 m, Breite über die Tragflügel 5,27 m, Tiefgang 2,3 m in Schwebefahrt 0,96 m. Angetrieben mit zwei 700-PS-Avia-V 36-Otto-Motoren auf zwei Wellenanlagen sollte das Boot 47 kn schnell sein. Der Fahrbereich bei Volllast sollte 300 sm betragen. Bei den Seegangserprobungen wurde festgestellt, dass der stählerne Rumpf zu schwach ausgelegt worden war. Mit einem entsprechend verstärkten Rumpf, dessen Vorschiffsbereich schlanker geformt war, diente das Boot bis Kriegsende der Erprobung verschiedener Tragflächenformen. Es wurde zu britischer Kriegsbeute.  

Deutsches Tragflügel-Schnellboot vom Typ "VS 6" – Bild aus Fock "Schnellboote Bd. 2"
Deutsches Tragflügel-Schnellboot vom Typ "VS 6" – Bild aus Fock "Schnellboote Bd. 2"

 

„VS 7“

 

Um Vergleiche zwischen den Schertel und den Tietjens-Tragflächen anstellen zu können, bekam Professor Tietjens den Auftrag ein in den Abmessungen dem „VS 6“ gleiches Boot zu bauen. Das Boot wurde als Knickspant-Stahlboot gebaut und erreichte eine Konstruktionsverdrängung von 17 t; war also 4,5 t schwerer als vorgesehen. Der Antrieb sollte über zwei 675-PS-Avia-Otto-Motoren erfolgen. Da sich der Bootskörper nicht leichter machen ließ, erhielt die Vertens-Werft in Schleswig 1942 den Auftrag mit gleicher Antriebsanlage ein neues Boot mit der gleichen Bezeichnung „VS 7“ zu bauen. Das Boot hatte die Abmessungen 14,00 m Länge, 3,95 m Breite und war aus speziellem Tapofilm-verleimten Pappelsperrholz von vorn 14 mm und achtern 12 mm Stärke gebaut. Es war ausgerüstet mit einer 20mm-Maschinenkanone in Drehkranzlafette mit Plexiglas-Kuppel und zwei 45-cm-Heck-Torpedorohren. Damit wog es beladen 15 t. Angetrieben wurde das Fahrzeug mit zwei 675-PS-Avia-Otto-Motoren und erreichte eine Geschwindigkeit von 54,5 kn. Die Besatzung bestand aus vier Mann. Das Boot wurde im Herbst 1942 fertiggestellt und ausschließlich zu Erprobungen in der Ostsee eingesetzt.  

Deutsches Tragflügel-Schnellboot vom Typ "VS 7" – Bild aus Fock "Schnellboote Bd. 2"
Deutsches Tragflügel-Schnellboot vom Typ "VS 7" – Bild aus Fock "Schnellboote Bd. 2"

 

„VS 8“ – „VS 9“

 

Im Herbst 1942 erhielt die Sachsenberg-Werft den Auftrag, zwei Groß-Tragflügel-Versuchsschnellboote zu bauen. Sie erhielten die Bezeichnung „VS 8“ und „VS 9“. Die Boote waren als Transportfahrzeuge für einen Panzer von 26 t für den Nachschub für das Afrika-Corps mit entsprechendem Eigenschutz gegen JaBos und hoher Geschwindigkeit gedacht. "VS 8" wurde in Harburg als Leichtmetall-Knickspant-Stufengleitboot gebaut. Bei einer Länge von 31,9 m, einer Breite des Rumpfes von 8,0 m (über Tragflügel 10,62 m) und einem Tiefgang von 4,25 m (in Schwebefahrt 2,0 m) hatte es ein Leergewicht von 70 t bei einer Zuladungskapazität von 28 t. Der Antrieb erfolgte durch zwei 2500-PS-Daimler-Benz-20-Zylinder-Diesel MB 511 auf zwei Wellenanlagen. Es sollte eine Geschwindigkeit von 41 kn im Dauerbetrieb und 45 kn im Kurzzeit-Höchstlastbetreib erreichen. Die Bewaffnung bestand aus vier 15-mm-Luftwaffen-MG in Drehkranzlafetten mit Plexiglas-Kuppeln. Die Besatzung bestand aus 22 Mann.  

Deutsches Tragflügel-Schnellboot vom Typ "VS 8" auf dem Helgen – Bild aus Fock "Schnellboote Bd. 2"
Deutsches Tragflügel-Schnellboot vom Typ "VS 8" auf dem Helgen – Bild aus Fock "Schnellboote Bd. 2"

 

Die Erprobungen ergaben, dass das Boot um 5 t schwerer war als vorgegeben, dass es nur 41 kn lief, da die vorgesehenen Motoren durch zwei 2000-PS MB 501 Diesel ersetzt worden waren, dass das Boot bei 1,8 m Wellenhöhe noch mit 37 kn gegen die See fahren konnte und dass auch trotz der verwendeten seewasserbeständigen Leichtmetalllegierung im Vorschiffsbereich durch das Spritzwasser starke Korrosionserscheinungen auftraten.

Deutsches Tragflügel-Schnellboot vom Typ "VS 8" bei der Erprobung – Bild aus Fock "Schnellboote Bd. 2"
Deutsches Tragflügel-Schnellboot vom Typ "VS 8" bei der Erprobung – Bild aus Fock "Schnellboote Bd. 2"

 

Im September 1944 lief „VS 8“ im Sturm vor Hela auf Grund und musste aufgegeben werden.

„VS 9“ sollte statt der langen Welle ein Kegelrad-Z-Getriebe erhalten. Es blieb jedoch eine unvollendete Planung.

 

„VS 10“

 

Das OKM erteilte 1942 den Auftrag an die Sachsenberg-Werft, ein Tragflügel-Schnellboot mit der Bezeichnung „VS 10“ zu bauen. Es sollte bei einer Länge von 23,3 m, einer Rumpfbreite von 6,4 m (über Tragflügel 8,0 m) und einem Tiefgang von 3,3 m (bei Schwebefahrt 1,3 m) eine Verdrängung von 46 t haben, der Antrieb sollte aus vier 1500-PS-Isotta-Fraschini-ASM-185 Otto-Motoren bestehen und mit zwei Propellern eine Geschwindigkeit von 58 kn bei einem Fahrbereich von 300 sm bei 55 kn Fahrt erzielen. Die Bewaffnung sollte aus sechs 15-mm-Luftwaffen-MG in Drehkranzlafette mit Plexiglas-Kuppel und zwei 45-cm bzw. 53,3-cm Torpedorohren besten. Die Besatzung sollte aus 19 Mann bestehen.

 

    

Deutsches Tragflügel-Schnellboot vom Typ "VS 10" bei der Werft-Erprobung – Bild: Archiv R. Nordland
Deutsches Tragflügel-Schnellboot vom Typ "VS 10" bei der Werft-Erprobung – Bild: Archiv R. Nordland
Deutsches Klein-Schnellboot vom italienischen Typ SMA – Bild aus Fock "Schnellboote Bd. 2"
Deutsches Klein-Schnellboot vom italienischen Typ SMA – Bild aus Fock "Schnellboote Bd. 2"

 

Typ „Hydra“

 

Das Kleinschnellboot Typ „Hydra“ war ein gemeinsam entwickelter Entwurf des OKM und der Krögerwerft in Warnemünde für die Luftwaffe. Der Entwurf geht zurück auf einen Bootstyp, der für die Luftwaffe zur Verbringung mit Lastenseglern vorgesehen war, aber zurückgestellt wurde. Am 25.08.1944 wurde Bauauftrag für zwei Prototypen erteilt. Die Boote „H 1“ und „H 2“ hatten bei einer Länge von 13,21 m Länge, einer Breite von 3,1 m und einem Tiefgang von 1,05 m eine Verdrängung von 7,45 t. Sie erhielten einen Avai-Hispano-Suiza Otto-Motor 12 y 31 gedrosselt auf 650 PS. Damit wurde eine Geschwindigkeit von 36 kn erzielt. Es gab kein Wendegetriebe sondern nur Vortrieb oder Leerlauf. Die Fahrstrecke betrug 290 sm bei 25 kn, bei 36 kn betrug sie 152 sm. Die Bewaffnung bestand aus zwei 45-cm Hecktorpedorohren für den Flugzeugtorpedo F 5 b. Über den Einsatz dieser Boote liegen keine Erkenntnisse vor.

Klein-Schnellboot „Hydra“ bei Seeversuchen – Bild aus Fock „Schnellboote Bd. 2“
Klein-Schnellboot „Hydra“ bei Seeversuchen – Bild aus Fock „Schnellboote Bd. 2“

 

Bei dem Boot „H 53“ wurden Versuche mit einem Jumo-Otto-Motor durchgeführt. Die erzielte Geschwindigkeit betrug nur 34 kn. Daher wurden die Versuche aufgegeben. Am 04.12.1944 wurde eine Serie von 50 Booten in Auftrag gegeben. Eine weitere Serie aus 115 Booten wurde am 08.02.1945 in Auftrag gegeben. Die Bauwerften waren über ganz Norddeutschland verteilt. Die Boote dieser beiden Serien sollten für den Eigenschutz ein Fla-MG erhalten. Der Kraftstoffvorrat wurde auf 1400 Liter erhöht, um den Fahrbereich zu vergrößern. Während des Baus wurden drei Waggons mit Rolls-Royce-Merlin-Motoren geliefert, die aber nicht mehr zum Einbau kamen, so wie auch insgesamt nur 39 Boote bis Kriegsende fertig wurden. Über den Einsatz der Boote liegen keine Erkenntnisse vor.

 

In der Planung stecken geblieben war die Idee des Ingenieurs Driesen, zwei „Hydra“-Rümpfe durch Streben miteinander zu verbinden und diesen mit 4 Torpedorohren ausgestatteten Katamaran mit Hilfe eines Strahltriebwerks des Messerschmitt-Turbinenjägers auf 60 kn zu bringen.

 

 

Typ „Kobra“

 

Der Typ „Kobra“ war ein Entwurf von Ober-Ingenieur H. Docter, der auf Grund einer Ausschreibung erfolgt war. Das Boot sollte als autonomes Kleinschnellboot oder als von größeren Schiffen aus einsetzbares Fahrzeug genutzt werden können. Es hatte die Abmessungen Länge 8,72 m, Breite 2,5 m und Tiefgang 0,56 m. Es verdrängte 3,46 t und war mit einem 45-cm Hecktorpedorohr für den Torpedo F 5 b ausgestattet und sollte mit zwei 90 PS Ford-8-Zyllinder-Otto-Motoren mit zwei Wellenanlagen auf eine Geschwindigkeit von 29 kn gebracht werden.

Klein-Schnellboot Typ „Kobra“ – Bild aus Fock „Schnellboote Bd. 2“
Klein-Schnellboot Typ „Kobra“ – Bild aus Fock „Schnellboote Bd. 2“

 

Nach Abschluss von vergleichenden Erprobungen mit anderen Kleinschnellbootstypen wurde der Typ „Kobra“ nicht weiterverfolgt.

 

Ein Entwurf für ein Kleinschnellboot von 10,6 m Länge, 3,2 m Breite und einem Tiefgang von 0,55 m war mit zwei seitlichen Abwurfrahmen für den 45 cm Flugzeugtorpedo F 5 b vorgesehen. Das 7,65 t verdrängende Boot sollte mit einem Antrieb von zwei Hispano-Suiza-Otto-Motoren 12 y 31 etwa 37 kn erreichen. Der Entwurf wurde nicht abschließend durchgearbeitet.  

 

Typ „KS“

 

Die von der Lürssen-Werft in Zusammenarbeit mit Ministerialrat Dyckmann entwickelten Schnellboote mit Abmessungen von 15,95 m Länge, 3,5 m Breite und einem Tiefgang von 1,1 m wurden in erster Linie als Küstenminenleger („KM“) eingesetzt. Der Antrieb der 19 t verdrängenden Boote bestand aus zwei nicht umsteuerbaren 550/650 PS BMW 12-Zylinder-Viertakt-Otto-Flugzeugmotoren, die den Booten Geschwindigkeiten von unbeladen 30 bis 32 kn, beladen 24 kn, verliehen. Die Boote erhielten zwei 15-mm-Luftwaffen-MG.

Klein-Schnellboot Typ „KM“ als Küstenminenleger – Bild aus Fock „Schnellboote Bd. 2“
Klein-Schnellboot Typ „KM“ als Küstenminenleger – Bild aus Fock „Schnellboote Bd. 2“

 

Die ersten Boote wurden 1942 fertiggestellt. Vier Boote wurden in den Finnenbusen verschifft, ebenso wurden Boote in das Schwarze Meer verschifft. Anfang 1944 wurden acht Boote zunächst der Donau-Flottille zugeteilt, dann aber Mitte 1944 an Kroatien übergeben. Sie erhielten dort die Bezeichnung “KS 1“ bis „KS 8“. „KS 8“ brannte aus, „KS 5“ desertierte zu den Partisanen. Die übrigen Boote wurden am 13.12.1944 von der Kriegsmarine zurückgenommen.

 

Ab Sommer 1944 wurde ein Teil der KM-Boote mit zwei 45-cm Leichtmetalltorpedorohren und einer 2-cm Maschinenkanone ausgerüstet und als „Küstenschnellboote“ („KS“-Boote) bezeichnet. Die „KS-Boote hatten die Nummer 1, 2, 9, 10, 11, 12, 16, 17, 18, 20, 21, 23, 24, 25, 26, 31, 32, 33, 34, 35 und 36. Das Schicksal und der Verbleib der „KS-Boote“ ist nicht nachvollziehbar.

Klein-Schnellboot Typ „KS“ mit zwei Hecktorpedorohren – Bild aus Fock „Schnellboote Bd. 2“
Klein-Schnellboot Typ „KS“ mit zwei Hecktorpedorohren – Bild aus Fock „Schnellboote Bd. 2“

 

Entwicklungen der K-Verbände

 

Innerhalb des Kleinkampfmittel-Verbandes (kurz: K-Verband) wurden beachtenswerte Klein-Schnellboote entwickelt. Der Leiter der Konstruktions- und Erprobungsabteilung des Verbandes, Oblt.z.S. d.R. Fr. H. Wendel, machte auf einer behelfsmäßigen Versuchsanlage bei Boizenburg an der Elbe Modell-Schleppversuche, um die grundsätzliche Frage zu klären, ob konventionelle oder völlig neuartige Formen für die Bootskörper genutzt werden sollten. Exakte Vermessungen konnten auf der behelfsmäßigen Anlage nicht vorgenommen werden aber immerhin war eine vergleichende Wertung möglich. Es wurden sowohl stufenlose Gleitboote als auch Stufengleitboote, Katamaran-Gleiter und ein auf vier Gleitflächen laufendes Boot nach einer Idee von Prof. Wankel getestet.

 

Typ „Schlitten I“

 

In Erwartung der alliierten Invasion in Nordfrankreich wurden bei den Borgward-Werken in Bremen spantenlose Kleinschnellboote in Stahlblech-Schalenbauweise gefertigt. Das Fahrzeug war als Ein-Mann-Boot mit Hilfe von Karosseriepressen schnell und in großen Stückzahlen zu bauendes Gerät konzipiert. Es hatte eine Länge von 7,50 m, eine Breite von 1,60 m und einen Tiefgang von 0,55 m.

„Schlitten I“ beim Aussetzen in sein Element – Bild aus Fock „Schnellboote Bd. 2“
„Schlitten I“ beim Aussetzen in sein Element – Bild aus Fock „Schnellboote Bd. 2“

 

Zwei Standard-Torpedos G 7 a bzw. G 7 e konnten in zwei Ausnehmungen im Bootskörper mitgeführt werden. Ein 90 PS Otto-Motor wurde für den Antrieb genutzt. Damit erzielte man für das Boot mit Torpedos bei ausschließlich eigenem Antrieb bei den Testfahrten des Prototyps 12 kn Fahrt. Für den Angriff konnten die Torpedos gestartet und für den Antrieb des Bootes genutzt werden. Damit wurden 25 kn Fahrt erzielt. Das Boot ohne Torpedos konnte mit 18 kn fahren. Der Fahrbereich bei Marschfahrt betrug 300 sm.

„Schlitten I“, G 7 a in den seitlichen Ausnehmungen, dazwischen Wellenanlage und Ruder – Bild aus Fock "Schnellboote Bd. 2"
„Schlitten I“, G 7 a in den seitlichen Ausnehmungen, dazwischen Wellenanlage und Ruder – Bild aus Fock "Schnellboote Bd. 2"

 

Die positiven  Erfahrungen mit diesem Typ, die während der Erprobungen gemacht wurden, führten bei den geringen Abmessungen und der geringen Antriebsleistung dazu, dass man ein seegängigeres größeres Boot mit stärkerem Antrieb plante aber bei der Konstruktionsbauweise des „Schlitten I“ blieb.

Klein-Schnellboot Typ „Schlitten I“ bei voller Fahrt – Bild aus Fock „Schnellboote Bd. 2“
Klein-Schnellboot Typ „Schlitten I“ bei voller Fahrt – Bild aus Fock „Schnellboote Bd. 2“

 

Typ „Schlitten II“

 

Das aus dem „Schlitten I“ weiterentwickelte Boot „Schlitten II“ hatte eine Länge von 8,5 m, eine Breite von 1,70 m und einen Tiefgang von 0,55 m. Das Boot erhielt einen 600 PS Otto-Flugzeugmotor und erreichte damit mit Torpedos 20 kn Dauergeschwindigkeit. Die Höchtsgeschwindigkeit mit Torpedos betrug 30 kn und nach Verschiessen der Torpedos konnte es mit 48 kn ablaufen. Dem Eigenschutz diente ein MG 34 bzw. MG 44. Der Fahrbereich betrug 300 sm.

„Schlitten II“ auf dem eigens dafür entwickelten Transportwagen – Bild aus Fock „Schnellboote Bd. 2“
„Schlitten II“ auf dem eigens dafür entwickelten Transportwagen – Bild aus Fock „Schnellboote Bd. 2“

 

Die Besatzung bestand aus dem Bootssteurer und dem Motorenwärter von der Luftwaffe, da die Marine für diesen Höchstleistungsmotor nicht ausbildete.

Bei den Probefahrten stellte sich heraus, dass das Boot durch die Propellerwirkung stark krängte, was erst bei höherer Fahrt durch die stärkere Strömungswirkung am Fahrzeugboden aufgehoben wurde.

 

Typ „Wal I“

 

Anfang ‚August 1944 entwickelte der K-Verband auf der Basis von Modellversuchen ein 9-m-Stufenboot. Dieses Boot erhielt den Namen „Wal I“. Der Rumpf bestand aus vollverschweißtem Stahl und hatte eine Breite von 2,3 m und einen Tiefgang von 0,40 m (ohne Propeller). Das 4,2 t verdrängende Boot erhielt einen 700 PS Otto-Flugzeugmotor, der das Boot auf eine Geschwindigkeit von 39 kn mit Torpedos und ohne Torpedos von 42 kn brachte. Der Fahrbereich betrug 300 sm. Da die herkömmlichen Torpedorohre für das Boot zu schwer waren wurde eine Eigenkonstruktion mit Pulverkartusche für das Abfeuern der Torpedos entwickelt.

Klein-Schnellboot Typ „Wal I“ – Bild aus Fock „Schnellboote Bd. 2“
Klein-Schnellboot Typ „Wal I“ – Bild aus Fock „Schnellboote Bd. 2“

 

Als Bewaffnung dienten zwei 45-cm-Hecktorpedorohre für den Flugzeugtorpedo F 5 b, ein 13-mm-MG und zwei 86-mm-Raketenwerfer. Die Besatzung bestand aus einem Bootssteurer und einem Motorenwärter von der Luftwaffe.

 

Typ „Wal II“

 

Das das OKM den Typ „Wal I“ als Stufengleiter wegen begrenzter Seefähigkeit und möglicher Festigkeits- und Dichtigkeitsprobleme ablehnte, wurde der stufenlose „Wal II“ entwickelt. Er hatte eine Länge von 10,00 m. Das Boot wurde in Boizenburg gebaut. Der 700-PS Otto-Flugzeugmotor brachte das Boote auf 38 kn mit Torpedos und auf 42 kn ohne Torpedos. Die Bewaffnung bestand wie bei „Wal I“ aus zwei 45-cm Hecktorpedorohren, einem 13-mm MG 34 bzw. MG 44 und zwei 86-mm Raketenwerfern. Der Raketenwerfer konnte Spreng-, Splitter, Fallschirm- und Nebelmunition verschießen.

Ds Boot konnte direkt vom rückwärts ins Wasser gefahrenen Transport-Anhänger ins Wasser gelassen werden.

Kleinschnellboot Typ „Wal II“  – Bild aus Fock „Schnellboote Bd. 2“
Kleinschnellboot Typ „Wal II“ – Bild aus Fock „Schnellboote Bd. 2“

 

Typ „Wal III“

 

Wegen der eingeschränkten Verfügbarkeit von Stahl wurde der Typ „Wal“ erneut umkonstruiert. Es entstand der Typ „Wal III“, der in konventioneller Holzbauweise gefertigt wurde. Alle gemachten Erfahrungen bei den Vorgängertypen wurden mit einbezogen. Die Besatzung wurde auf drei bis vier Mann erhöht, um bei An- und Abmarsch eine Ablösung zu ermöglichen. Als Antriebsmotoren wurden alternativ 600-PS bzw. 800-PS Otto-Flugzeugmotoren vorgesehen. Dadurch erreichte das Boot eine Geschwindigkeit von 35 bzw. 39 kn mit Torpedos und 38 bzw. 42 kn ohne Torpedos.

 

 Beim Typ „Wal III“ wurden von der Luftwaffe beschaffte Starthilfsraketen getestet, um dem Boote eine höhere Ablaufgeschwindigkeit nach erfolgtem Torpedoschuss zu ermögllichen. Die Geschwindigkeit konnte zwar auf 58 kn erhöht werden und die Abgase der Rakete wirkten wie eine rot-braune Nebelwand. Die Erprobungen ergaben aber, dass das Boot sich nicht mehr gut auf Kurs halten ließ und sogar kenntern konnte. Daher wurden diese Versuche eingestellt. Der Serienbau des Typs „Wal“ erfolgte nicht, da das OKM sich nach den Vergleichstests für den Typ „Hydra“ entschieden hatte.  

 

Projekte des K-Verbandes

 

Eine große Anzahl von Planungen des K-Verbandes unter anderem auch die verschiedensten Tragflächenboote blieben auf Grund der Entwicklung des Krieges liegen und wurden erst nach dem Kriege weiterverfolgt.