
S-Boote in der Kriegsmarine 1935 - 1945
Die
Schnellboots-Typen
Die Reichsmarine wurde am 12.03.1935 in Kriegsmarine umbenannt. Sie verfügte zu diesem Zeitpunkt über die Schnellboote „S 1“ bis „S 8“, die in der 1. Schnellboothalbflottille zusammengefasst waren. Dieser unterstand auch das Begleitschiff "Tsingtau". Am 12.06.1935 wurde „S 9“ in Dienst gestellt und der Verband in 1. Schnellbootflottille ( 1.SFltl) umbenannt. Die Boote „S 10“ bis „S 13“ liefen ebenfalls 1935 zu.
Technische Daten „S 1“


Länge |
26,80 m |
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Breite |
4,37 m |
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Tiefgang |
1,40 m |
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Verdrängung |
39,8/51,6 t |
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Besatzung |
12 Mann |
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Bewaffnung |
|
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Antrieb |
|
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Geschwindigkeit |
34,2 kn |
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Bauwerft |
Lürssen |

Technische Daten „S 2“ – „S 5“
Die Boote „S 2“ – „S 5“ waren äußerlich sehr ähnlich wie „S 1“ aber sie waren wegen der Daimler-Motoren geringfügig ( 1,15 m) länger als „S 1“. Sie wurden 1936 nach Spanien verkauft. Nach den Plänen von „S 2“ baute die Lürssen-Werft acht Boote für Jugoslawien ("Orjen", "Velebit", "Dinara", "Triglav", "Suvobur", "Rudnik", "Kamakcalan" und "Durmitor", die im Gegensatz zu den deutschen Booten achtern eine 40 mm Kanone erhielten.

Länge |
27,95 m |
||
Breite |
4,46 m |
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Tiefgang |
1,45 m |
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Verdrängung |
46,5/58 t |
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Besatzung |
12 - 13 Mann |
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Bewaffnung |
2 x Toro 50 cm, ab 1933 2 x Toro 53,3 cm 1 x 20 mm Maschinenkanone |
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Antrieb S 2 - S 5 |
|
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Antrieb S 6 |
3 x MAN L7 Viertakt-Dieselmotoren 900/1320 PS |
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Geschwindigkeit |
33,8 kn bzw. 32 kn |
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Bauwerft |
Lürssen |


Besonderheiten:
Der 100 PS Maybach S.5-Motor konnte bei gestoppten Hauptantriebsmotoren auf die Mittelwelle gekuppelt werden, um das Boot leise mit 6 kn anzutreiben. Gleichzeitig konnte damit Benzin gespart und so die Reichweite erhöht werden.
Technische Daten „S 6“ – „S 9“
„S 6“ war das erste Boot mit MAN-Dieselmotoren. Es war daher ein um gut 4 m längeres Boot. Nach den gleichen Spezifikationen wurden die Boote „S 7“ bis „S 9“ gebaut. Die Boote „S 10“ bis „S 13“ erhielten Daimler MB 502-Dieselmotoren.

Länge |
32,40m |
Breite |
5,06 m |
Tiefgang |
1,36 m |
Verdrängung |
80/95 t |
Besatzung |
17 - 21 Mann |
Bewaffnung |
2 x Toro 53,3 cm 1 x 20 mm Maschinenkanone |
Antrieb „S 7“ – „S 9“ |
3 x MAN L7 Dieselmotoren 960/1320 PS |
Antrieb „S 10“ – „S 13“ |
3 x DB MB 502 Dieselmotoren 1200/1320 PS |
Geschwindigkeit |
36,5 kn |
Bauwerft |
Lürssen |

Gemäß Zeitschrift Strandgut Nr. 49 wurde am 29.03.1945 im Hafen von Bergen/Norwegen der nach einer Strandung aufgelegte Passagierdampfer "Kommandøren" (543 BRT, Baujahr 1891) durch einen Torpedotreffer versenkt. Der Schuss soll von einem betrunkenen Besatzungsmitglied eines deutschen S-Bootes (vermutlich „S 13“) ausgelöst worden sein.
Die wahre Geschichte wird beschrieben unter:
http://www.foerderverein-museums-schnellboot.de/sboote-km-norwegen2.htm

Technische Daten „S 14“ – „S 17“
Da die Geschwindigkeit der Serie "S 10“ – „S 13" nicht den militärischen Forderungen entsprach, erhielt die 1935 in Auftrag gegebene Serie "S 14 - 17" drei MAN-Viertakt-Dieselmotoren L 11. Das erforderte eine Vergrößerung der Boote. Sie erreichten eine Dauerhöchstfahrt von 37 kn und eine Kurzhöchstfahrt von 39,8 kn bei einer Verdrängung von 40,7 t.


Länge |
34,62 m |
Breite |
5,28 m |
Tiefgang |
1,67 m |
Verdrängung |
97,5/115 t |
Besatzung |
17 - 21 Mann |
Bewaffnung |
2 x Toro 53,3 cm 1 x 20 mm Maschinenkanone |
Antrieb S 14 - S 17 |
3 x MAN L11-Dieselmotoren 1500/2050 PS |
Geschwindigkeit |
37,5 bzw. 39,5 kn |
Bauwerft |
Lürssen |
Technische Daten „S 18“ – „S 25“
Die Serie „S 18“ – „S 25“ wurde 1937 bis 1938 in Auftrag gegeben und lief 1938 bis 1939 zu. Die Boote erhielten je drei Daimler-Benz MB 501 Dieselmotoren mit 2050 PS, was den Booten eine Geschwindigkeit von 39,5 kn verlieh.


Länge |
34,62 m |
Breite |
5,28 m |
Tiefgang |
1,67 m |
Verdrängung |
97,5/115 t |
Besatzung |
17 - 21 Mann |
Bewaffnung |
2 x Toro 53,3 cm 1 x 20 mm Maschinenkanone |
Antrieb S 18 - S 25 |
3 x Daimler-Benz MB 501 Diesel-Motoren 1500/2000 PS |
Geschwindigkeit |
37,5 bzw. 39,5 kn |
Bauwerft |
Lürssen |
Am 01.08.1938 wurde die 2. SFltl aufgestellt. Ihr wurde das Begleitschiff "Tanga" unterstellt. Die beiden Flottillen unterstanden dem Führer der Torpedoboote (FdT).
Technische Daten „S 26“ – „S 29“
Um die Seegängigkeit der Boote zu erhöhen, wurden die S-Boote ab „S 26“ mit erhöhter Back gebaut, in die die Torpedorohre eingebaut waren. Das erhöhte den Reserveauftrieb und schützte die Rohre vor Wettereinflüssen. Gleichzeitig wurde der Kommandostand von vor der Brücke in eine Position auf der Brücke versetzt. Die Serie „S 26“ – „S 29“ lief 1940 zu.



Länge |
34,94 m |
Breite |
5,28 m |
Tiefgang |
1,67 m |
Verdrängung |
92,5/115 t |
Besatzung |
21 Mann |
Bewaffnung |
2 x Toro 53,3 cm 2 x 20 mm Maschinenkanone |
Antrieb |
3 x Daimler-Benz MB 501 Diesel-Motoren 2000 PS |
Geschwindigkeit |
39,5 kn |
Bauwerft |
Lürssen |
Technische Daten „S 30“ – „S 37“
Bei Kriegsausbruch waren acht Boote für ausländische Rechnung im Bau, die auf dem kleineren Bootskörper der Serie „S 10“ – „S 14“ beruhten. Diese Boote wurden Ende 1939 bis Sommer 1940 als „S 30“ – „S 37“ in Dienst gestellt.


Länge |
32,76 m |
Breite |
5,06 m |
Tiefgang |
1,47 m |
Verdrängung |
81/100 t |
Besatzung |
21 Mann |
Bewaffnung |
2 x Toro 53,3 cm 1 x 20 mm Maschinenkanone |
Antrieb |
3 x Daimler-Benz MB 502 Diesel-Motoren 1200/1320 PS |
Geschwindigkeit |
36 kn |
Bauwerft |
Lürssen |
Ursprünglich als C 4 bis C 10 für China in Bau gegeben |


Technische Daten „S 38" - "S 53"
"S 62" - "S 99"
Zwischen November 1940 und September 1941 liefen die Boote des Typs 38“ – „S 53“ zu. Sie verfügten über drei MB 501 Diesel und erhielten eine 2 cm-Flak in Drehkranzlafette auf der Back.



Länge |
34,94 m |
Breite |
5,28 m |
Tiefgang |
1,67 m |
Verdrängung |
92,5/115 t |
Besatzung |
21 Mann |
Bewaffnung |
2 x Toro 53,3 cm 2 x 20 mm Maschinenkanone S 39, S 44 - S 46: 1 x 40 mm Flak + 1 x 20 mm MK |
Antrieb |
3 x Daimler-Benz MB 501 Diesel-Motoren 1500/2000 PS |
Geschwindigkeit |
39 kn |
Bauwerft |
Lürssen |
Besonderheiten: Bei dem Standardtyp S 38/S 100 wurden ab Herbst 1943 nach Verfügbarkeit der Waffen drei Bewaffnungsvarianten eingebaut/nachgerüstet:
achtern |
mittschiffs |
vorn |
1 x 40 mm |
1 x 20 mm Doppel |
1 x 20 mm |
1 x 37 mm |
1 x 20 mm Doppel |
1 x 20 mm |
1 x 20 mm Vierling |
1 x 20 mm Doppel |
1 x 20 mm |
Die später gebauten Boote dieses Typs erhielten
eine Kalottenbrücke, um dem Brückenpersonal einen gewissen Schutz zu bieten. Sie werden stellenwseise auch Typ 38 b genannt.

Technische Daten S 100
S 136 und S 139 - S 218


Länge |
34,94 m |
Breite |
5,28 m |
Tiefgang |
1,67 m |
Verdrängung |
100/117 t |
Besatzung |
21 Mann |
Bewaffnung |
2 x Toro 53,3 cm 2 x 20 mm Maschinenkanone + 1 MG S 81 - S 83, S 98 - S 99, S 117: 1 x 40 mm Flak + 1 x 20 mm MK |
Antrieb S 100 und S 136 |
3 x Daimler-Benz MB 501 Diesel-Motoren 1500/2000 PS |
Antrieb S 139 bis S 150 |
3 x Daimler-Benz MB 501 A |
Antrieb S 167 bis S 218 |
3 x Daimler-Benz MB 511 |
Antrieb S 208 |
Versuchsboot für 3 x Daimler-Benz MB 518 |
Geschwindigkeit |
41 bzw. 42 kn |
Bauwerft |
Lürssen: S 100, S 136, S 134 - S 150, S 167 - S 186, S 195 - S 218 Schlichting: S 187 - S 194 |
Besonderheiten: Bei dem Standardtyp S 38/S 100 wurden nach Verfügbarkeit der Waffen ab Herbst 1943 drei Bewaffnungsvarianten eingebaut/nachgerüstet:
achtern |
mittschiffs |
vorn |
1 x 40 mm |
1 x 20 mm Doppel |
1 x 20 mm |
1 x 37 mm |
1 x 20 mm Doppel |
1 x 20 mm |
1 x 20 mm Vierling |
1 x 20 mm Doppel |
1 x 20 mm |
Technische Daten „S 219“ – „S 300“
„S 301“ – „S 500“
Nach den Spezifikationen „S 100“ wurden alle weiteren Boote bis zum Kriegsende gebaut. „S 167“ – „S 186“ bei Lürssen, „S 187“ – „S 194“ bei Schlichting, „S 195“ – „S 218“ bei Lürssen.
Die Boote S 219 - S 300 sollten bei der Schlichting-Werft in Travemünde gebaut werden, es wurden jedoch nur S 219 - S 228 fertig gestellt. Grundlage war der Rumpf des Typs "S 100", da jedoch die Artillerie-Bewaffnung unterschiedlich war, die Boote ab "S 219" erhielten drei 30 mm-Doppellafetten, wurden sie auch als Typ "S 219" bezeichnet. Die Boote "S 301" - "S 500" sollten bei Lürssen gebaut werden, die Boote "S 307" - "S 321" wurden jedoch nicht fertig gestellt.

Länge |
34,94 m |
Breite |
5,28 m |
Tiefgang |
1,67 m |
Verdrängung |
107/124 t |
Besatzung |
23 Mann |
Bewaffnung |
2 x Toro 53,3 cm + 2 Reservetorpedos 3 x 30 mm Maschinenkanone (Doppellafette) |
Antrieb S 219 bis S 300 |
3 x Daimler-Benz MB 511 Diesel-Motoren 2500 PS |
Antrieb S 301 bis S 500 |
3 x Daimler-Benz MB 518 Diesel-Motoren 3000 PS |
Geschwindigkeit |
42 bzw. 45 kn |
Bauwerft |
"S 219" - "S 300": Lürssen nur bis "S 228" fertiggestellt "S 301" - "S 500": Schlichting nur bis "S 307" fertiggestellt |

Techische Daten „S 701“ – „S 800“
1944 wurden bei der Danziger Waggonfabrik die Schnellboote „S 701“ – „S 800“ nach den Plänen des Typs „S 219“ in Auftrag gegeben. Die Boote erhielten zusätzlich zwei nach achteraus schießende Hecktorpedorohre, so dass vier Torpedos geschossen werden konnte, ohne nachladen zu müssen. Die Boote konnten statt der zwei üblichen vier Reservetorpedos in Lagerschalen an Deck mitführen. Geplant waren 6 x 30-mm-Maschinenkanonen in drei Zwillingslafetten. Da die 30-mm Zwillingslafetten nicht rechtzeitig fertig wurden, rüstete man die Boote mit zwei 30-mm Kanonen und einer 20-mm-Doppelllafette aus.

Ähnlich wie bei den Booten „S 219“ – „S 300“ (Schlichting, fertig gestellt „S 219“ – „S 228“) und „S 301“ – „S 500“ (Lürssen, fertig gestellt „S 301“ – „S 307“) wurden auch von den in Danzig bestellten Booten nur einige wenige („S 701“ – „S 709“) fertig gestellt und an die Marine abgeliefert.

Durch die zwei zusätzlichen ToRos und den erhöhten Kraftstoffvorrat wurde die Einsatzverdrängung auf 121 - 124 t erhöht. Bei 35 Knoten wurde ein Fahrbereich von 750 sm erreicht.
Länge |
34,94 m |
Breite |
5,28 m |
Tiefgang |
1,67 m |
Verdrängung |
107/124 t |
Besatzung |
23 Mann |
Bewaffnung |
4 x Toro 53,3 cm + 4 Reservetorpedos 3 x 30 mm Maschinenkanone (Doppellafette) |
Antrieb |
3 x Daimler-Benz MB 511 Diesel-Motoren 2500 PS |
Geschwindigkeit |
42 bzw. 45 kn |
Bauwerft |
Danziger Waggonfabrik nur bis „S 709“ fertiggestellt. |
Klein-S-Boote
Ende 1938 ordnete das Oberkommando der Kriegsmarine den Bau von zwei Versuchsbooten "LS 1" als Mahagoni-Diagonal-Karweel-Leichtmetall-Kompositbau bei Naglo, Berlin, und "LS 2" als Leichtmetallbau bei Dornier, Friedrichshafen, an. Die geplanten Daimler-Dieselmotoren wurden nicht rechtzeitig fertig, daher erhielten die Boote je zwei Junkers 6-Zylinder Flugzeug Dieselmotoren JuMo 205.
Bei Kriegsausbruch wurde der Bau beider Boote stillgelegt. Anfang 1940 wurde "LS 1", da es auf Grund der Bauweise zu schwer geworden war, für andere Verwendungen freigegeben. Das bei Dornier entwickelte Leichtmetallboot "LS 2" sollte beschleunigt fertig gestellt und als "METEORIT" an Bord des Hilfskreuzers "KOMET" (H.S.K. 7) gegeben werden. Da aber die 45 mm Torpedoarmierung nicht fertig wurde, rüstete man das Boot um zum Minenträger für schnelle Hafenverminungen. Die Schwierigkeiten mit den Die eingebauten Junkers-Flugzeugmotoren verursachten Probleme, so dass "Meteor" von "Komet" nicht eingesetzt werden konnte. Das bedeutete Totalausfall des Bootes während des Einsatzes der "KOMET".


Im Frühjahr 1940 wurden vier weitere Boote bei Dornier in Auftrag gegeben "LS 3" - "LS 6". Sie waren als Minenleger vorgesehen. Die Boote "LS 3" und "LS 4" erhielten die schon für "LS 1" und "LS 2" vorgesehenen Daimler-Benz Leicht-Diesel-Motoren. "LS 3" erhielt eine neue Minenwurfeinrichtung für vier statt wie bisher für 3 Minen und wurde planmäßig am 14.10.1940 abgeliefert und an Bord des Hilfkreuzers "KORMORAN" (H.S.K 8) gegeben. "LS 4" erhielt die ursprünglich eingeplanten beiden 45 mm-Heck-Torpedorohre und wurde als "ESAU" an Bord der Hilfskreuzers "MICHEL" (H.S.K. 9) gegeben. Die Boote "LS 5" und "LS 6" erhielten wieder die JuMo 205-Motoren. Sie wurden als Wasserbomben-Träger ausgerüstet und sollten mit dem Ortungs-Träger "MR 7" in der Ujagd in der Ägäis operieren. Da das Räumboot aber ins Schwarze Meer verlegt wurde, kam es nie zu dieser Zusammenarbeit.
Für die Boote „LS 5“ und „LS 6“ standen nur Junkers-Flugzeugmotoren zur Verfügung. Auf Weisung des OKM wurden beide Fahrzeuge als U-Jagdfahrzeuge (Wasserbombenträger) für die Ägäis hergerichtet und ins Mittelmeer verbracht, da aber das dazugehörige Ortungsfahrzeug MR 7 ins Schwarze Meer verlegt wurde, kamen die beiden Boote nie zum Einsatz.
Für
die Serie „LS 7“ – „LS 12“ standen nun wieder die MB 507-Motoren zur Verfügung, so dass sie als Torpedoträger gebaut wurden. „LS 7“ wurde am 08.10.1943, LS 12 am 12.07.1944 abgeliefert. „LS 7“ –
„LS 11“ wurden noch in die Ägäis transportiert, „LS 12“ wurde in Jugoslawien gestoppt und kam als Versuchsboot zur Torpedoversuchsanstalt. Es wurde russische Kriegsbeute.


Die noch in Auftrag gegebene Serie „LS 13“ – „LS 34“ wurde durch das Kriegsende gestoppt, die Boote „LS 13“ – „LS 18“ wurden als französische Kriegsbeute fertig gestellt . Der Auftrag für die restlichen Boote wurde annulliert.
Länge |
12,5 m |
Breite |
3,46 m |
Tiefgang |
0,9 m |
Verdrängung |
11,5 t |
Besatzung |
7 Mann |
Bewaffnung |
2 x Hecktorpedorohre 53,3 cm 1 x 15 mm Maschinenkanone |
Antrieb |
2 x Daimler-Benz MB 507 Diesel-Motoren 1100 PS, 2 x dreiflügelige Propeller 0,48 bis 0,55 m Durchmesser. |
Geschwindigkeit |
38 kn |
Bauwerft |
Dornier-Werft, Friedrichshafen |





Beute-Boote und erworbene Boote
Niederländische Beuteboote
S 151
Bei der Einnahme der Niederlande 1940 wurden acht bei Gusto N.V. in Schiedam im Bau befindliche Boote beschlagnahmt und für die Kriegsmarine fertig gestellt. Sie verdrängten 54 t bei einer Länge von 28,3 m und einer Breite von 4,30 m. Mit diesen Abmessungen konnten sie die europäischen Binnenstraßen befahren, was ihre Verlegung ins Mittelmeer zuließ. Sie wurden 1942 als S 151 - S 158 in Dienst gestellt. Die 1941 bei Gusto N.V. in Auftrag gegebenen Boote S 159 - S 166 wurden im April 1942 stillgelegt.


Länge |
28,30 m |
|||
Breite |
4,30 m |
|||
Tiefgang |
1,59 m |
|||
Verdrängung |
54/68 t |
|||
Besatzung |
21 Mann |
|||
Bewaffnung |
|
|||
Antrieb |
3 x Daimler-Benz MB 500 Diesel-Motoren 950 PS |
|||
Geschwindigkeit |
35 kn |
|||
Bauwerft |
Gusto N.V. Schiedamm |
Die Boote der Klasse 151 vom Anfang in Schiedam bis zum Ende in Ancona









"S 201"
Die beiden für die Niederlande bereits durch Gusto N.V., Schiedam, nach englischen Power Boat Plänen (Typ PV) in Stahlbauweise und mit 3 x 1000 PS Rolls-Royce-Merlin-Otto-Motoren fertig gestellten Boote TM 52 und TM 53 (30,8 t bei L = 21,40 m, B = 6,05 m und T = 1,14 m) wurden beim Einmarsch in die Niederlande erobert und durch die Kriegsmarine als "S 201" und "S 202" in Dienst gestellt und erprobt. Die Bewaffnung wurde nach deutschen Vorstellungen umgestellt auf 1 x 37 mm und 2 x 20 mm Kanonen. Dadurch und durch die Stahlbauweise erreichten sie im Gegensatz zu dem Prototyp nur 37 - 38 kn. Da es sich um Gleiter handelte, war ihr Seegangsverhalten nicht wie gewünscht. Sie wurden 1942 an Bulgarien abgegeben. Fünf weitere Boote dieses Typs wurden unter deutscher Regie bei Gusto N.V. fertig gestellt und an Bulgarien und Rumänien abgegeben. Das bei der British Power Boatcompany, Hythe, gebaute Typ-Boot "TM 51" wurde für die Royal Navy unter der Bezeichnung "MTB 433" fertig gestellt und nahm an den Angriffen auf das von Deutschland besetzte Willemsbrug teil.


Italienische Beuteboote
S 501
Am 20.05.1943 erwarb die Kriegsmarine die im Schwarzen Meer stationierten italienischen Schnellboote MAS 566 - 570 sowie MAS 574 und 575 (MAS = Motoscafo Armato Silurante) , die die Bezeichnung S 501 - S 507" erhielten und die neu aufgestellte 11. SFltl bildeten. Allerdings führten Ersatzteilprobleme bei den Antriebsmotoren dazu, dass die Boote S 501, S 506 und S 507 bald der 1. SFltl unterstellt, während die anderen Boote außer Dienst gestellt wurden. Stab und überzähliges Personal wurde zur neu aufgestellten 24. SFltl in die Adria abgestellt.



Länge |
18,7 m |
Breite |
4,7 m |
Tiefgang |
1,5 m |
Verdrängung |
29,4 t |
Besatzung |
10 Mann |
Bewaffnung |
2 x Toro 45 cm 1 x 20 mm Maschinenkanone |
Antrieb |
2 x Isotta-Fraschini Otto-Motorenje 1.150 PS 2 x 70 PS Marschmotoren |
Geschwindigkeit |
44 kn |
Bauwerft |
Baglietto: MAS 566 – 570 Picchiotti: MAS 571 – 573 Celli: MAS 574 - 576 |
Die Boote waren Stufenboote und schlugen daher bei Seegang sehr stark. Sie hatten die Bezeichnungen "MAS 566", "MAS 567", "MAS 568", "MAS 569", "MAS 570", "MAS 574" und "MAS 575".
„S 601“ – „S 604“
„S 511“ – „S 512“
Die italienische Marine erbeutete 1941 die jugoslawischen Boote ("Orjen", "Velebit", "Dinara", "Triglav", "Suvobur", "Rudnik", "Kamakcalan" und "Durmitor") die Lürssen 1937 als Nachbauten des deutschen Typs „S 2“ – „S 5“ geliefert hatte. Die Boote waren in den Dimensionen Länge, Breite, Tiefgang und Verdrängung etwas verändert. Hauptunterschied war die 40-mm-Kanone. Die Boote erhielten die Bezeichnung „MS 41“ - „MS 46“ bzw. „MAS 511“ bzw. „MAS 542“ ("Orjen" und "Suvobur").
Die Boote fielen der Kriegsmarine nach der Kapitulation Italiens am 09.09.1943 in die Hände. Sie wurden kriegsbereit gemacht und als „S 601“ – „ S 604“ bzw. „S 511“ in Dienst gestellt. „S 512“ war marode und kam nie in Dienst. Die Boote wurden der 24. SFltl in der Adria unterstellt. Ersatzteilprobleme bei den Antriebsmotoren führten dazu, dass die Boote wenig einsatzbereit waren.

Wegen der schwereren Bewaffnung (hochliegendes 40-mm-Geschütz) wurden die Maße des Typs „S 2“ – „S 5“ leicht geändert.
Länge |
27,7 m |
Breite |
4,3 m |
Tiefgang |
1,55 m |
Verdrängung |
60 t |
Besatzung |
10 Mann |
Bewaffnung |
2 x Toro 53,3 cm 1 x 40 mm Kanone |
Antrieb |
3 x Daimler-Benz 12 Zylinder-Viertakt-Ottomotoren 800/950 PS 1 x 100 PS Marschmotor 6 Zyl. Maybach |
Geschwindigkeit |
34 kn |
Bauwerft |
Lürssen |
S 601 |
ex ital. MS 42 |
ex jugosl. "Velebit" |
S 602 |
ex ital. MS 43 |
ex. jugosl. "Dinara" |
S 603 |
ex ital. MS 44 |
ex jugosl. "Triglav" |
S 604 |
ex ital. MS 46 |
ex jugosl. "Rusnik" |
S 511 |
ex ital. MAS 522 |
ex jugosl. "Orjen" |
S 512 |
ex ital. MAS 542 |
ex jugosl. "Suvobur" |
"S 621"
Die italienische Marine baute ab 1943 60 t Motosiluranti (MS-Boote) auf der Basis „S 2“. Die fertiggestellten Boote bzw. im Bau befindlichen Boote fielen der Kriegsmarine nach der italienischen Kapitulation in die Hände. Die Kriegsmarine übernahm die Aufträge der im Bau befindlichen und geplanten Boote. Insgesamt wurden 10 Boote dieser Klasse gebaut.

Länge |
28,0 m |
Breite |
4,3 m |
Tiefgang |
1,75 m |
Verdrängung |
68,8 t |
Besatzung |
19 Mann |
Bewaffnung |
2 x ToRo 53,3 cm auf der Back 2 x 20 mm Kanone 4 x MG |
Antrieb |
3 x Isotta-Fraschini 18 Zylinder-Viertakt-Ottomotoren ASM 183 (auf S 629 Typ ASM 185) je 1500 PS bzw. 1100 PS 1 x Alfa Romeo 6-Zylinder Otto-Motor auf Mittelwelle |
Geschwindigkeit |
35 kn |
Bauwerft |
C.R.D.A. Monfalcone |
Französische Beuteboote
Beim deutschen Einmarsch in Frankreich 1940 wurden sieben Boote ("SA 1" - "SA 7") aus einem republikanisch-spanischen Export-Auftrag aus dem Jahre 1937 vorgefunden sowie zwei Boote ("SA 8" und "SA 9") aus einem Auftrag für französische Wachboote bei den Werften Jouett & Cie., Sartrouville ("SA 1"), Chantiers Romano, Antibes ("SA 2" - "SA 4", "SA 6" und "SA 7"), Chantiers Navales de Meulan ("SA 5") und Chantiers de la Loire, St. Nazaire ("SA 8" und "SA 9") vorgefunden.
Sie waren stufenlose V-Spant-Boote aus Sperrholz und wurden mit der Bezeichnung SA = Schnellboote Ausland im Auftrage der Kriegsmarine weitergebaut und in den Jahren 1941 - 1942 in Dienst gestellt. Der Entwurf für die Boote stammte von M. Picker, Chantiers de Meulan und wurde als Vedette Lance-Torpilles (VLT) mit zwei Torpedorohren 45 cm, einer 3,7 cm Schnellfeuerkanone und einem MG geplant.

Die Boote wurden mit vier Lorain "Petrel" Otto-Motoren angetrieben. Da sie ferner über zwei 100 PS-Marschmotoren verfügten, hatten sie eine störanfällige Motorenkupplungsanlage. Wegen Mangel an Torpedorohren wurden SA 8 und SA 9 als UJäger ohne ToRos fertig gestellt. Die Boote wurden nicht als Schnellboote sondern wie folgt eingesetzt:
Boot |
Einsatz, Schicksal |
SA 1 |
Fertigstellung 04.41, Wachboot Abwehrleitstelle Le Havre, ab 1942 FH 24, Hafenschutz-Flottille Le Havre |
SA 2 |
Fertigstellung 09.41, an Admiral Norwegen, ab 1942 FH 25, Hafenschutz-Flottille Le Havre |
SA 3 |
Fertigstellung 10.41, an Admiral Norwegen, 24.03.42 + vor Børsmose/DK, gehoben, Motoren an KM, Boot an Berger |
SA 4 |
Fertigstellung 11.41, Lehrflottille Le Havre, ab 1942 FC 40, Hafenschutz-Flottille Cherbourg |
SA 5 |
Fertigstellung 10.41, Lehrflottille Le Havre, ab 1942 FK 2, Hafenschutz-Flottille Kanalküste |
SA 6 |
Fertigstellung 04.42, Flak- und Küstenartillerieschule |
SA 7 |
Fertigstellung 06.42, Bombentreffer im Bau, repariert, FK 3, Hafenschutz-Flottille Kanalküste, ab 1943 Flak- und Küstenartillerieschule |
SA 8 |
Fertigstellung 06.42, 1943 FK 58, Hafenschutz-Flottille Kanalküste |
SA 9 |
Fertigstellung 07.42, 1943 FK 59, Hafenschutz-Flottille Kanalküste |
Der Einsatz dieser Boote ist nach 1943 nicht mehr nachgewiesen. Die Bezeichnung SA 7 wurde erneut vergeben an das britische Beuteboot MTB 345, das bereits im August 1943 nach Brand bei den Shetland Inseln sank. Die Bezeichnungen SA 1 bis SA 7 wurden 1943 nach der Kapitulation Italiens erneut für italienische Beuteboote verschiedener Typen vergeben.
Länge |
20,2 m |
Breite |
5,00 m |
Tiefgang |
0,90 m |
Verdrängung |
23/30 t |
Besatzung |
8 Mann |
Bewaffnung |
2 x Toro 45,7 cm geplant 1 x 37 mm Maschinenkanone geplant 1 x MG |
Antrieb |
4 x Lorraine "Petrel" Ottomotoren 500 PS |
Marschantrieb |
2 x Ottomotoren 100 PS |
Wellen |
2 |
Geschwindigkeit |
40 kn/15 kn |
Bauwerft |
SA 1: Jouett & Cie., Sartrouville SA 2-4, 6-7: Chantiers Romano, Antibes SA 5: Chantiers Navales de Meulan SA 8-9: Chantiers de la Loire, St. Nazaire |

