Schnellboote in der Bundesmarine 1956 - 1990

 

Nach Beendigung des 2. Weltkrieges war Deutschland entmilitarisiert. Im Westen fuhren ehemalige Kriegsmarineangehörige unter alliiertem Oberkommando in einigen Verbänden:

- Der deutsche Minenräumdienst (German Minesweeping Administration - (GMSA)

- Die Schnellbootgruppe Klose (British Balt5ic Fishery Protection Service - BBFPS)

- Die unter amerikanischer Flagge fahrende Labor Service Unit - (LSU)

- Der Bundesgrenzschutz See (BGS-See).

Diese bildeten den personellen und materiellen Grundstock für die Bundesmarine.

 

Am 12.11.1955 wurde die Bundeswehr gegründet. Die Aufstellung der Marine begann am 01.10.1956 mit einer Marinelehrkompanie. Am 01.04.1956 wurde in Kiel unter Führung von Korvettenkapitän Hans-Helmut Klose das Schnellbootlehrgeschwader aufgestellt. 

 

Im Herbst 1957 gehörten die folgenden Schnellboote zur Bundesmarine:

Zwei Schnellboote des Kriegsmarine-Typs "S 100" ("UW 10" ex "S 130" und "UW 11" ex "S 208") bei der Marineunterwasserwaffenschule sowie sechs Schnellboote der Silbermöwe-Klasse (Klasse 149) /"Eismöwe", "Raubmöwe", "Silbermöwe", "Sturmmöwe", "Wildschwan", "Seeschwalbe").

 

Gemäß den Forderungen der NATO (Schuyler-Brief) sollte die Deutsche Marine

  • dazu beitragen, feindlichen Seestreitkräften den Durchbruch in die Nordsee durch die Ostseezugänge unterbinden,
  • zum höchstmöglichen Maße die sowjetischen Seeverbindungen in der Ostsee unterbinden,
  • an der alliierten Verteidigung der deutschen Ostseeküste und der dänsichen Inseln teilnehmen,
  • beitragen zur Aufrechterhaltung der alliierten Seeverbindungen in den deutschen Küstengewässern un den angrenzenden Seegebieten.

Dazu wurden von der NATO 40 deutsche Schnellboote gefordert.

Die Schnellbootflottille

 

Am 01.10.1957 wurde mit Aufstellungsbefehl Nr. 71 - Marine - in Flensburg-Mürwik das Kommando der Schnellboote eingerichtet.

 

Bis 31.12.1959 wurde das Mützenband "Kommando der Schnellboote" in der Schriftart Fette Fraktur getragen. Ab 01.01.1960 wurde es abgelöst durch das Mützenband mit der Schriftart Stencil.

 

Der Name des Kommandos wurde am 01.01.1967 in Schnellbootflottille geändert.

 

Von 1964 an führte die S-Flottille einmal jährlich eine Typ-Kommando-Übung mit allen verfügbaren S-Booten und Tendern im Kattegatt und Skagerrak durch.

S-Boote und Tender 1964 vor Skagen - Foto: ARchiv Lürssen
S-Boote und Tender 1964 vor Skagen - Foto: ARchiv Lürssen
Schnellboote und Tender 1969 während der Typ-Kommando-Übung vor Hirtshals - Foto: Archiv Förderverein
Schnellboote und Tender 1969 während der Typ-Kommando-Übung vor Hirtshals - Foto: Archiv Förderverein
Deutsche Schnellboote 1970 während der Typ-Kommando-Übung in Frederikshavn - Foto: Wulf Hornung
Deutsche Schnellboote 1970 während der Typ-Kommando-Übung in Frederikshavn - Foto: Wulf Hornung

 

Am 04.10.1994 bezog die Schnellbootflottille den neuen Standort Warnemünde.

 

Die Schnellbootflottille wurde mit der Einführung der Einsatzflottille 1 (EF 1), einem der beiden Großverbände der Deutschen Marine mit direkter Unterstellung unter das Flottenkommando in Glücksburg-Meierwik, am 29.06.2006 aufgelöst, wie alle anderen Typ-Verbände auch. Alle Schnellboote (7. SGschw) unterstehen nun der EF 1. Der EF 1 wurden auch die neuen Korvetten der Braunschweig-Klasse (K 130) unterstellt.

 

Mit der Strukturreform der Bundeswehr von 2010 wurde die Einsatzflottille 1 Truppendienstlich direkt dem Inspekteur der Marine, einsatzmäßig dem Einsatzführungskommando der Bundeswehr unterstellt.

  

Kommandeure:

 

KKpt Matzen

bis Sommer 1958 als Kdr 1. SGschw mit der Aufstellung des Stabes beauftragt

Kpt zS Kemnade

08.1958 - 09.1960

Kpt zS Birnbacher

10.1960 - 11.1962

Kpt zS Klug

12.1962 - 09.1964

Kpt zS Matzen

10.1964 - 03.1968

Kpt zS Klose

04.1968 - 09.1970

Kpt zS Rieve

10.1970 - 09.1973

Kpt zS Thäter

10.1973 - 09.1975

Kpt zS Liebig

10.1975 - 09.1978

Kpt zS Meyer-Höper

10.1978 - 03.1981

Kpt zS Schuur

04.1981 - 12.1985

Kpt zS Geier

01.1986 - 09.1987

Kpt zS Frank

10.1987 - 03.1989

Kpt zS Hecker

04.1989 - 03.1993

Kpt zS Hass

04.1993 - 03.1996

Kpt zS Kronisch

04.1996 - 09.1999

Kpt zS Hoops

10.1999 - 03.2004

Kpt zS Lange

04.2004 - 06.2005

Kpt zS Kähler

07.2005 - 06.2006 mit der Wahrnehmung der Aufgaben beauftragt


Der Schnellbootflottille waren bis 1967 fünf Schnellbootgeschwader mit zusammen 46 Schnellbooten unterstellt, danach waren es noch vier Geschwader mit 40 Booten.

 

 

Das 1. Schnellbootgeschwader

 

Das 1. Schnellbootgeschwader wurde mit Aufstellungsbefehl Nr. 18 - Marine - mit Wirkung vom 01.04.1956 als "Schnellboot-Lehrgeschwader" mit Heimathafen Kiel-Friedrichsort unter dem Kommando von KKpt H.H. Klose aufgestellt.

 

 

 

 

Dem Geschwader wurden die 6 Boote der Silbermöwe-Klasse (Typ S 149)  vom British Baltic Fishery Protection Service (BBFPS) - auch bekannt unter der Bezeichnung "Verband Klose" - und vom Bundesgrenzschutz-See (BGS) unterstellt. Die Boote erhielten die Namen "Silbermöwe" (Silver Gull), "Sturmmöwe" (Storm Gull), "Wildschwan" (Wild Swan), "Raubmöwe", "Eismöwe" und "Seeschwalbe". Im Gegensatz zu den anderen mit Mercedes-Benz Motoren MB-518-A ausgerüsteten Booten erhielt das Boot "Seeschwalbe" Maybach-Motoren und Escher-Wyss-Verstellpropeller. Es wurde am 01.10.1960 aus dem Geschwaderverband herausgelöst und der Marine-Unterwaserwaffenschule als Schul- und Versuchsboot unterstellt.

 

Die Boote "Storm Gull" (S 1), "Silver Gull" (S 2) und "Wild Swan" (S 3) waren ursprünglich für den BGS in Auftrag gegeben worden. Wegen der zu erwartenden guten Eigenschaften hatte die Britische Besatzungsmacht den Bau für den BGS untersagt und ließ die Boote für den BBFPS vollenden. S 1 kam am 15.11.1955 in Dienst, S 2 am 02.02.1955, S 3 wurde erst nach Übergabe aller drei Boote an die Bundesmarine am 29.05.1956 in Dinest gestellt.

 

Die Boote S 1 (neu). S 2 (neu) und S 3 (neu) wurden für den BGS in Auftrag gegeben. S 1 und S 2 wurden am 15.09.1955 bzw. 08.02.1956 in Dienst gestellt und am 01.07.1956 an die Bundesmarine übergeben. S 1 erhielt den Namen "Eismöwe", S 2 erhielt den Namen "Raubmöwe". S 3 wurde am 16.04.1957 für die Bundesmarine unter dem Namen "Seeschwalbe" in Dienst gestellt.

Die Boote wurden mit zwei 20mm-DL-Hispano-Suiza-Geschützen ausgestattet und erhielten ab 1958 zwei um 15 Grad schwenkbare 53,3cm Torpedorohre. Später wurden die Boote umgerüstet auf ein 40mm-Bofors/L70-Geschütz MEL. Die Boote "Sturmmöwe" "Wildschwan" und "Silbermöwe" trugen im Mast eine spindelförmige Antenne für den Ortung von UHF-Ausstrahlungen.

 

 

 

 

S 3 auf der Fahrt zur Indienststellung als "Seeschwalbe am 16.04.1957 - Bild: Lürssen
S 3 auf der Fahrt zur Indienststellung als "Seeschwalbe am 16.04.1957 - Bild: Lürssen
Seefahrt mit westlichen Marineattachés während der Kieler Woche 1956 - Bild: Archiv Jim Moses
Seefahrt mit westlichen Marineattachés während der Kieler Woche 1956 - Bild: Archiv Jim Moses

Das Geschwader erhielt am 01.07.1956 die Bezeichnung "1. Schnellbootgeschwader".

Flaggenparade auf drei Booten der Klasse 149 - Bild: Archiv Förderverein
Flaggenparade auf drei Booten der Klasse 149 - Bild: Archiv Förderverein

 

1960 erhielt das Geschwader zwei Boote des norwegischen Typs "Nasty" (S-"Hugin" und S-"Munin") und 1962 zwei Boote des englischen Typs "Brave" bzw. "Ferocity" (S-"Pfeil" und S-"Strahl"). Diese Boote sollten in der deutschen Marine auf Tauglichkeit für das  Einsatzgebiet erprobt  werden. Die "Nasty"-Boote wurden 1964, die Boote englischer Bauart wurden 1965 außer Dienst gestellt.

Am 15.03.1967 gingen auf "Silbermöwe",  "Sturmmöwe, "Wildschwan", "Eismöwe" und "Raubmöwe" Flaggen und Wimpel nieder. Das Geschwader wurde aufgelöst.

 


Geschwaderkommandeure:

 

KKpt Matzen

bis Sommer 1958 als Kdr 1. SGschw mit der Aufstellung des Stabes Kdo S-Boote beauftragt

KKpt  Klose

04.1956 - 11.1956

KKpt Matzen

11.1956 - 07.1958

KptLt Wülfing

08.1958 - 08.1959

KptLt Thäter

08.1959 - 12.1959 mit der Wahrnehmung der Geschäfte beauftragt

KKpt Götte

12.1959 - 03.1962

KKpt Dr. Geffers

04.1962 - 09.1963

KKpt Bucher

10.1963 - 03.1966

KKpt Reimann

04.1966 - 03.1967

 

 

Das 2. Schnellbootgeschwader

 

 

 

Das 2. Schnellbootgeschwader wurde mit Aufstellungsbefehl Nr. 80 - Marine - mit Wirkung vom 01.06.1958 mit Heimathafen Wilhelmshaven aufgestellt. Es wurde mit 10 Booten der "Seeadler"-Klasse (S-Boot Klasse 141) ausgestattet. Ab 1976 wurde es auf 10 Boote der "Albatros"-Klasse (Klasse 143) umgerüstet.

 

Das Geschwader verlegte am 01.11.1970 nach Olpenitz und im November 1994 von dort nach Warnemünde. Es wurde am 26.06.2006 aufgelöst. Die Boote der Klasse 143 A wurden an das 7. SGschw übergeben.

 

Geschwaderkommandeure:

 

FKpt Meyering

06.1958 - 09.1961

FKpt  Schay

10.1961 - 09.1964

FKpt Hoffmann

10.1964 - 03.1965

FKpt Arendt

03.1965 - 10.1967

FKpt Zeitz

10.1967 - 12.1969

FKpt  Kleve

12.1969 - 05.1972

FKpt Tetzlaff

05.1972 - 12.1974

FKpt Giermann

12.1974 - 05.1979

FKpt Jancke

06.1979 - 03.1981

FKpt Frank

04.1981 - 09.1983

FKpt Kubalek

10.1983 - 05.1986

FKpt Boonstoppel

06.1986 - 09.1987

FKpt Feist

10.1987 - 09.1990

FKpt Hass

10.1990 - 03.1992

FKpt Seemann

04.1992 - 01.1994

FKpt Beyer

01.1994 - 09.1996

FKpt Vollers

10.1996 - 03.1999

FKpt von Buttlar

03.1999 - 08.2001

FKpt Martens

09.2001 - 03.2003

FKpt Dr. Daum

04.2003 - 10.2004

FKpt Gelhausen

11.2004 - 12.2005

 

 


Das 3. Schnellbootgeschwader

 

Das 3. Schnellbootgeschwader wurde mit Aufstellungsbefehl Nr. 70 - Marine - mit Wirkung vom 01.10.1957 mit Heimathafen Flensburg-Mürwik aufgestellt. Das Geschwader wurde mit 10 Booten der "Jaguar"-Klasse (S-Boot Klasse 140) ausgestattet.

 

S-"Jaguar" - erste Probefahrten mit Werftpersonal - Foto: Archiv Förderverein
S-"Jaguar" - erste Probefahrten mit Werftpersonal - Foto: Archiv Förderverein

 

Das erste Boot, S-"Jaguar" - P 6059, wurde am 16.11.1957 in Dienst gestellt und verlegte noch ohne 40 mm Geschütze nach Flensburg. Die Torpedorohre hatten noch keine Löffel.

 

S-"Jaguar" auf Probefahrt mit Holzattrappen statt der 40 mm-Geschütze - Bild: Archiv Heinz Haag
S-"Jaguar" auf Probefahrt mit Holzattrappen statt der 40 mm-Geschütze - Bild: Archiv Heinz Haag

 

Auch das Boot S-"Iltis" - P 6058, Indienststellung am 17.12.1957, fuhr zuerst mit Holzattrappen zur See, während  die nachfolgenden Boote, S-"Wolf" - P 6062, S-"Luchs" - P 6061, und S-"Fuchs" - P 6066 ohne Geschütze und ohne Attrappen zur See fuhren weil die Geschütze aus Schweden noch nicht geliefert worden waren.

 

Drei Boote des 3. SGschw - vorn S "Iltis" - P6058 - mit Holzattrappen - Bild: Archiv Heinz Haag
Drei Boote des 3. SGschw - vorn S "Iltis" - P6058 - mit Holzattrappen - Bild: Archiv Heinz Haag

 

Ab 1972 wurde es auf 10 Boote der "Tiger"-Klasse (S-Boot Klasse 148) umgerüstet.

 

Das Geschwader wurde am 30.09.1998 aufgelöst. Die verbliebenen Boote „S 45 Leopard“, „S 46 Fuchs“, „S 47 Jaguar“, „S 48 Löwe“ und „S 50 Panther“ verlegten zum 5. SGschw nach Olpenitz.

 

Geschwaderkommandeure:

 

FKpt Haag

10.1957 - 08.1958

FKpt  Wülfing

09.1959 - 01.1962

FKpt Künzel

01.1962 - 03.1962

FKpt Dobenecker

04.1964 - 09.1966

FKpt Thäter

10.1966 - 09.1968

Fkpt Kruse

10.1968 - 03.1971

FKpt Meiburg

04.1971 - 12.1973

FKpt Ehlert

01.1974 - 03.1977

FKpt Geier

04.1977 - 01.1979

FKpt Jacobi

02.1979 - 03. 1981

FKpt Hecker

04.1981 - 09.1984

FKpt Porrio

10.1984 - 10.1986

FKpt Poesze

10.1986 - 03.1988

FKpt von Krosigk

04.1988 - 12.1990

FKpt Kampschulte

12.1990 - 03.1993

FKpt Houtrouw

04.1993 - 03.1995

FKpt Mannhardt

04.1995 - 09.1996

FKpt Weber

09.1996 - 09.1998

     

 

 

Das 5. Schnellbootgeschwader

 

 

Das 5. SchnellbootGeschwader wurde mit Aufstellungsbefehl Nr. 94 - Marine - mit Wirkung vom 01.01.1957 mit Heimathafen Neustadt/Holstein aufgestellt. Das Geschwder wurde mit 10 Booten der "Jaguar"-Klasse (S-Boot Klasse 140) ausgestattet. Es verlegte am 06.02.1968 nach Olpenitz. 1971 wurden vier Boote an das 3. SGschw abgegeben, im Austausch kamen vier Boote vom 3. in das 5. SGschw. Von 1974 bis 1975 wurde das Geschwder auf 10 Boote der "Tiger"-Klasse (S-Boot Klasse 148) umgerüstet.

 

 

Das Geschwader wurde am 17.12.2002 mit der Außerdienststellung der letzten vier Boote am Tag davor aufgelöst.

 

Geschwaderkommandeure:

 

KptLt Thäter und KptLt Benzino

bis März 1960 mit der Aufstellung beauftragt

FKpt  Rabe

04.1960 - 12.1961

FKpt Müller, A.

01.1962 - 09.1964

FKpt Müller, E.G.

10.1964 - 03.1967

FKpt Reimann

04.1967 - 09.1968

Fkpt Marschall

10.1968 - 09.1970

FKpt Heß

10.1970 - 09.1972

FKpt Meyer-Höper

10.1972 - 09.1974

FKpt Schuur

10.1974 - 03.1976

FKpt Ciliax

04.1976 - 02.1978

FKpt Dobberthien

03.1978 - 03.1980

FKpt Ruhnke

04.1980 - 09.1982

FKpt Lietzau

10.1982 - 09.1984

FKpt Dziambor

10.1984 - 12.1985

FKpt Hechtfisch

10.1985 - 09.1987

FKpt Oelrich

10.1987 - 03.1990

FKpt Erb

04.1990 - 01.1992

FKpt Schweichler

01.1992 - 09.1993

FKpt Schamong

10.1993 - 03.1995

FKpt Lange

04.1995 - 03.1997

FKpt Kähler

04.1997 - 02.1999

FKpt von Schroeter

03.1999 - 03.2001

FKpt Steen

04.2001 – 12. 2002

 

 

Das 7. Schnellbootgeschwader

 

 

Das 7. Schnellbootgeschwader wurde mit Aufstellungsbefehl Nr. 105 - Marine - mit Wirkung vom 01.04.1961 mit Heimathafen Kiel aufgestellt.

 

 

Das Geschwader wurde mit 10 Booten der "Zobel"-Klasse (S-Boot Klasse 142) ausgestattet. Die Boote wurden von 1970 bis 1972 umgerüstet (S-Boot Klasse 142 mod.).

 

Boot

Beginn Umbau

Ende Umbau

Zobel

01.03.1971

26.05.1972

Wiesel

13.05.1970

20.07.1971

Dachs

06.04.1970

24.05.1971

Hermelin

01.09.1969

08.03.1971

Nerz

07.12.1970

02.02.1972

Puma

14.09.1970

05.11.1971

Gepard

26.10.1970

18.01.1972

Hyäne

07.01.1971

26.05.1972

Frettchen

18.06.1969

08.03.1971

Ozelot

03.08.1970

16.08.1971

 

 

Zwischen 1981 und 1983 wurde das Geschwader auf 10 Boote der Klasse 143 A umgerüstet. Das Geschwader verlegte im Dezember 1995 nach Warnemünde.

 

Mit der Auflösung der S-Flottille am 29.06.2006 wurde das Geschwader der Einsatzflottille 1 (EF 1) unterstellt. Als erste Boote der Klasse S 143 A wurden am 29.02.2012 die Boote "S74 Nerz" und "S77 Dachs" in Wilhelmshaven außer Dienst gestellt.

 

Geschwaderkommandeure:

 

FKpt Müller, A.

04.1961 - 12.1961

FKpt  Rieve

12.1961 - 03.1965

FKpt Rössner

04.1965 - 12.1967

FKpt Werner

01.1968 - 12.1969

FKpt Liebig

12.1969 - 09.1971

FKpt Günther

10.1971 - 06.1974

FKpt Hornung

06.1974 - 01.1977

FKpt Bausch

02.1977 - 02.1980

FKpt Brannolte

02.1980 - 03.1983

FKpt Bruhns

04.1983 - 06.1984

FKpt Stallmann

07.1984 - 09.1986

FKpt Struve

10.1986 - 12.1988

FKpt Fritz

12.1988 - 09.1990

FKpt Hoops

10.1990 - 09.1992

FKpt Kronisch

10.1992 - 09.1994

FKpt Grothe

10.1994 - 09.1997

FKpt Brinkmann

10.1997 - 09.1999

FKpt Ullmann

10.1999 - 08.2001

FKpt Schmidt

09.2001 - 12.2001

FKpt Meiert

01.2002 - 11.2003

FKpt Behnert

11.2003 - 06.2005

FKpt Jopp

06.2005 - 05.2007

FKpt Jungmann

05.2007 - 03.2009

FKpt Haisch

04.2009 - 06.2011

FKpt Meyer

07.2011 - heute

 

 

Die Schnellbootstypen der Bundesmarine

 

Schnellboot der Klasse 149 ("Silbermöwe")

 

 

Das 1. Schnellbootgeschwader wurde mit Aufstellungsbefehl Nr. 18 - Marine - mit Wirkung vom 01.04.1956 als "Schnellboot-Lehrgeschwader" mit Heimathafen Kiel-Friedrichsort unter dem Kommando von KKpt H.H. Klose aufgestellt und zunächst mit 6 Booten der Klasse 149 ausgestattet.

S-Boot Klasse 149 („Silbermöwe“)
S-Boot Klasse 149 („Silbermöwe“)
S-Boot "Sturmmöwöe" - Bild: Archiv Förderverein
S-Boot "Sturmmöwöe" - Bild: Archiv Förderverein

Technische Daten

 

Werften

Lürssen

Gebaute Einheiten

6

von /bis

1954 - 1955

In Dienst von/bis

1954 - 1967

Verdrängung

155 t

Länge

35,5 m

Breite

5,1 m

Tiefgang

1,8 m

Antrieb

3 x MB 518 A (je 3000 PS)

Wellen/Schrauben

3 - 3

Geschwindigkeit

42 kn

Besatzung 

19 Mann

Bewaffnung

2 Torpedorohre 53,3 cm, 4 x 20 mm/L85 Kanonen auf Doppel-Lafette, später umgerüstet auf 1 x 40 mm Geschütz Bofors/L 70, Minen

 

Besonderheiten

 

 

Der Bau der Boote erfolgte auf der Basis der wesentlichen Merkmale der Boot der Kriegsmarine. Bei der Indienststellung der Boote "S 1" (Eismöwe), "S 2" (Raubmöwe) und "S 3" (Seeschwalbe) trugen die Boote 4 x 20 mm-Geschütze/L85 auf Doppellafette. Die schwenkbaren Torpedorohre wurdenerst ab 1958 eingebaut. "Seeschwalbe" hatte statt drei Mercedes-Benz MB 518 A-Motoren drei Maybach-Dieselmotoren mit Verstellpropellern. Alle boote waren mit den bewährten "Lürssen-Staurudern" ausgerüstet, was ihnen eine um etwa zwei Knoten höhere Geschwindigkeit verlieh als bei gleichem Rumpf und gleichem Antrieb ohne diese Ruder möglich gewesen wäre.

S 2 des BGS mit 4 x 20 mm-Geschütz/L 85 auf Doppellafette - Bild: Lürssen
S 2 des BGS mit 4 x 20 mm-Geschütz/L 85 auf Doppellafette - Bild: Lürssen
Verstell-Propeller, Hauptruder und Stauruder des Bootes S 3 des BGS - Bild: Lürssen
Verstell-Propeller, Hauptruder und Stauruder des Bootes S 3 des BGS - Bild: Lürssen
Das 1. SG in Neustadt/Holstein - Bild: Archiv Förderverein
Das 1. SG in Neustadt/Holstein - Bild: Archiv Förderverein
S-Boote Typ S 149 im Kielwasser - Bild: Archiv Förderverein
S-Boote Typ S 149 im Kielwasser - Bild: Archiv Förderverein

Boote der Klasse 149 und ihr Verbleib

 

Boot

Hull-No.

In Dienst

Int'l. Rufzeichen

Außer Dienst

Verbleib

Silbermöwe

P 6052

17.01.1957

-

15.03.1967

Abgabe an Griechenland, "Drakon", 1974 a.D.

Sturmmöwe

P 6053

29.05.1956

-

15.03.1967

Abgabe an Griechenland, "Delphin", 1974 a.D.

Wildschwan

P 6054

29.05.1956

-

15.03.1967

Abgbe an Griechenland, "Polydeikes", 1974 a.D.

Eismöwe

P 6055

02.07.1956

-

15.03.1967

Abgabe an Griechenland, "Phoenix", 1974 a.D.

Raubmöwe

P 6056

01.07.1956

-

15.03.1967

Abgabe an Griechenland, "Polikos", 1974 a.D.

Schnellboot der Klasse 152 ("Nasty")

 

S-Boot Klasse 152 ("Nasty"
S-Boot Klasse 152 ("Nasty"
S-Boot Klasse 152 (P 6191 "Hugin") - Bild: Archiv Prochnow
S-Boot Klasse 152 (P 6191 "Hugin") - Bild: Archiv Prochnow

Technische Daten

 

Werften

Baatservice Mandal

Gebaute Einheiten

2

von /bis

1960

In Dienst von/bis

1960 - 1964

Verdrängung

75 t

Länge

24,5 m

Breite

7,5 m

Tiefgang

2,1 m

Antrieb

2 x Napier-Deltic T 18-37K (je 3200 PS)

Wellen/Schrauben

2 - 2

Geschwindigkeit

40 kn

Besatzung 

12 Mann

Bewaffnung

4 Torpedorohre, 

Hugin: 2 x 40mm Geschütz Bofors/L 70

Munin: 1 x 40mm Geschütz Bofors/L 70, Minen

 

Besonderheiten

 

Norwegischer Typ "Nasty". Nach Ende der Erprobungen in der Bundesmarine Abgabe an die Türkei.

S-"Hugin" kreuzt das Kielwasser Vordermann - Bild: Archiv Prochnow
S-"Hugin" kreuzt das Kielwasser Vordermann - Bild: Archiv Prochnow
S-"Hugin" frei vom Kielwasser - Bild: Archiv Prochnow
S-"Hugin" frei vom Kielwasser - Bild: Archiv Prochnow
S "Hugin" und S "Munin" beim Verbandfahren - Bild: Archiv J. Prochnow
S "Hugin" und S "Munin" beim Verbandfahren - Bild: Archiv J. Prochnow
"Hugin" und "Munin" Eilaufen Srtickenhörn - Bild: Archiv Prochnow
"Hugin" und "Munin" Eilaufen Srtickenhörn - Bild: Archiv Prochnow

Boote der Klasse 152 und ihr Verbleib

 

Boot

Hull-No.

In Dienst

Int'l. Rufzeichen

Außer Dienst

Verbleib

Hugin

P 6191

05.11.1960

-

04.01.1964

Abgabe an Türkei, "Dogan" P 327

Munin

P 6192

05.11.1960

-

04.01.1964

Abgabe an Türkei, "Marti" P 328

S-Boot Klasse 153 ("Pfeil" und "Strahl")

S-Boot Klasse 153 - "Strahl" (engl. "Brave"-Klasse)
S-Boot Klasse 153 - "Strahl" (engl. "Brave"-Klasse)
S-Boot "Strahl" - Foto: Archiv Förderverein
S-Boot "Strahl" - Foto: Archiv Förderverein

 

S-Boot Klasse 153 "Strahl"

 


Technische Daten

 

Werften

Vosper Thornycroft, Portsmouth

Gebaute Einheiten

1 in deutschem Auftrag

von /bis

1961 - 1962

In Dienst von/bis

1962 - 1965

Verdrängung

114 t

Länge

30,13 m

Breite

7,77 m

Tiefgang

2,13 m

Antrieb

3 x Bristol-Siddeley-Proteus MK 1270 Gasturbine (je 4250 PS)

Wellen/Schrauben

3 - 3

Geschwindigkeit

54 kn

Besatzung 

20 Mann

Bewaffnung

4 Abwurfgestelle für Torpedos, 

1 x 40mm Geschütz Bofors/L 70, Minen

 

S "Strahl" Werft-Erprobung im Solent unter englischer Flagge - Bild: Archiv Brunsbach
S "Strahl" Werft-Erprobung im Solent unter englischer Flagge - Bild: Archiv Brunsbach
S "Strahl" schon mit deutscher Hullnumber - Bild: Archiv Brunsbach
S "Strahl" schon mit deutscher Hullnumber - Bild: Archiv Brunsbach
S "Strahl" im Solent - Bild: Archiv Brunsbach
S "Strahl" im Solent - Bild: Archiv Brunsbach
Brücke des S "Strahl" mit Torpedo-Zielvorrichtung - Bild: Archiv Brunsbach
Brücke des S "Strahl" mit Torpedo-Zielvorrichtung - Bild: Archiv Brunsbach
Baubelehrung an der Turbine, dritter von links K.H. Brunsbach - Bild: Archiv Brunsbach
Baubelehrung an der Turbine, dritter von links K.H. Brunsbach - Bild: Archiv Brunsbach
Mannschaftswohndeck S "Strahl" - Bild: Archiv Brunsbach
Mannschaftswohndeck S "Strahl" - Bild: Archiv Brunsbach
S "Strahl" Abnahmefahrt im Solent - Bild: Archiv Brunsbach
S "Strahl" Abnahmefahrt im Solent - Bild: Archiv Brunsbach

S-Boot Klasse 153 - "Pfeil" (engl. "Ferocity"-Klasse)

S-Boot Klasse 153 "Pfeil" (engl. "Ferocity"-Klasse)
S-Boot Klasse 153 "Pfeil" (engl. "Ferocity"-Klasse)
S-Boot Klasse 153 "Pfeil" (engl. "Ferocity"-Klasse)
S-Boot Klasse 153 "Pfeil" (engl. "Ferocity"-Klasse)

Technische Daten

 

Werften

Vosper Thornycroft, Portsmouth

Gebaute Einheiten

1 in deutschem Auftrag

von /bis

1961 - 1962

In Dienst von/bis

1962 - 1965

Verdrängung

85 t

Länge

27,6 m

Breite

6,70 m

Tiefgang

2,10 m

Antrieb

2 x Bristol-Siddley-Proteus MK 1270 Gasturbine (je 4250 PS)

Wellen/Schrauben

2 - 2

Geschwindigkeit

56 kn

Besatzung 

12 Mann

Bewaffnung

4 Abwurfgestelle für Torpedos, 

2 x 40mm Geschütz Bofors/L 70

 

Besonderheiten

 

Nach Abschluss der Erprobungen in der Bundesmarine 1967 Abgabe an Griechenland als "Aiolub" und "Astrapi" .

 

Boote der Klasse 153 und ihr Verbleib

 

Boot

Hull-No.

In Dienst

Int'l. Rufzeichen

Außer Dienst

Verbleib

Pfeil

P 6193

27.06.1962

-

30.09.1965

Abgabe an Griechenland, "Aiolos" P 19

Strahl

P 6194

02.09.1962

-

30.09.1965

Abgabe an Griechenland, "Astrapi" P 328

 

 

S-Boot Klasse 140 ("Jaguar")

 

"Jaguar"-Klasse, S-Boot Klasse 140
"Jaguar"-Klasse, S-Boot Klasse 140
S-"Luchs" (Klasse 140) - Foto: Archiv Förderverein
S-"Luchs" (Klasse 140) - Foto: Archiv Förderverein

 

Technische Daten

 

Werften

Lürssen und Kröger

Gebaute Einheiten

20

von /bis

1957 - 1960

In Dienst von/bis

1957 - 1974

Verdrängung

190 t

Länge

42,5 m

Breite

7,1 m

Tiefgang

2,2 m

Antrieb

4 x MB 518 A (je 3000 PS), später MB 518 B und 518 C

Wellen/Schrauben

4 - 4

Geschwindigkeit

42 kn

Besatzung 

39 Mann (4 Offz, 2 PUOs, 13 UOs, 20 M

Bewaffnung

4 Torpedorohre, 2 x 40 mm Geschütz Bofors/L 70, Minen

Torpedorohr Pinsch-Bamag - Foto: Archiv Förderverein
Torpedorohr Pinsch-Bamag - Foto: Archiv Förderverein
Torpedorohr Pisch-Bamag und Bofors 40 mm - Foto: Archiv Förderverein
Torpedorohr Pisch-Bamag und Bofors 40 mm - Foto: Archiv Förderverein
Torpedozielsäule mit Rohrzielapparat RZA 5 b - Foto: Archiv Förderverein
Torpedozielsäule mit Rohrzielapparat RZA 5 b - Foto: Archiv Förderverein
40 mm Bofors L 70 MEL - Foto: Archiv Förderverein
40 mm Bofors L 70 MEL - Foto: Archiv Förderverein
Feuerleitgerät OGR 7 - Foto: Archiv Förderverein
Feuerleitgerät OGR 7 - Foto: Archiv Förderverein
Grundmine G2 (DM 61), rechts: Ankertaumine (DM 11) - Foto: Archiv Förderverein
Grundmine G2 (DM 61), rechts: Ankertaumine (DM 11) - Foto: Archiv Förderverein

Besonderheiten

 

Die AnDiMot wirkten über ein starres Getriebe auf die Wellen. Später nachgerüstet auf Koppeltisch, True-Motion-Radargerät, optische Zielsäule und ESM-Gerät (Radar-Suchgerät).

 


Boote der Klasse 140 und ihr Verbleib

 

Boot

Hull-No.

In Dienst

Int'l. Rufzeichen

Außer Dienst

Verbleib

Iltis

P 6058

17.12.1957

DBRM

31.01.1975

Abgabe an Türkei als Mat-Ersatz

Jaguar

P 6059

16.11.1957

DBRQ

22.061973

Verkauft an Eberhard-Werft, Arnis, Umbau zur Yacht "Lina III")

Leopard

P 6060

20.05.1958

DBSD

28.05.1973

Verkauft an Hirdes, Kiel, Umbau  Eberhard-Werft zur Yacht "Heli I"

Luchs

P 6061

27.03.1958

DBSE

01.12.1972

Abgebrochen

Wolf

P 6062

12.02.1958

DBWU

21.02.1975

Abgabe an Türkei, "Kalkan"

Tiger

P 6063

15.10.1958

DBWF

20.12.1974

Ab 1971 an 5. SGschw, Abgabe an Türkei "Yildiz"

Panther

P 6064

15.12.1958

DBOL

01.03.1971

Verkauft an Eberhard-Werft, Arnis, Umbau zur Yacht ???

Löwe

P 6065

05.02.1959

DBTS

25.04.1975

Ab 1971 an 5. SGSchw, Abgabe an Türkei " Kilic"

Fuchs

P 6066

17.03.1959

DBTT

13.07.1973

Verkauft an Eberhardt-Werft, Arnis, Umbau zur Yacht "Maria"

Marder

P 6067

07.07.1959

DBTV

22.06.1972

Verkauft an Eberhard-Werft, Arnis, Umbau zur Yacht ??? Flüchtlingsboot im Mittelmeer

Weihe

P 6082

28.10.1959

DBSX

05.07.1972

Ab 1971 3. SGschw,

Zielschiff, versenkt

Kranich

P 6083

19.12.1959

DBSY

02.11.1973

Ab 1971 3. SGschw., ab 1974 Museumsboot DSM, 2007über VEBEG verkauft zum Abbruch

Alk

P 6084

14.01.1960

DBTN

06.09.1974

Abgabe an Türkei als Mat.-Ersatz

Storch

P 6085

12.03.1960

DBTO

29.03.1974

Abgabe an Türkei, „Tufan“ P 331

Pelikan

P 6086

30.03.1960

DBTP

31.05.1974

Abgabe an Türkei, "Firtina" P 330

Häher

P 6087

05.04.1960

DBTQ

15.12.1974

Abgabe an Türkei "Mizrak" P 333

Elster

P 6088

08.07.1960

DBTR

19.07.1974

Verkauft an Eberhard-Werft, Arnis, Umbau zur Yacht ???

Reiher

P 6089

15.09.1960

DBTU

21.09.1973

Ab 1971 an 3. SGSchw, Abgabe an Türkei " als Mat.-Ersatz

Pinguin

P 6090

28.03.1961

DBTW

14.12.1972

Abgabe an Türkei "Kilic" P 336

 

S-Boot Klasse 141 ("Seeadler")

 

"Seeadler"-Klasse, S-Boot Klasse 141
"Seeadler"-Klasse, S-Boot Klasse 141
S-"Bussard" (Klasse 141) - Bild: Archiv Förderverein
S-"Bussard" (Klasse 141) - Bild: Archiv Förderverein
S-"Geier" als Versuchsboot - Bild: Archiv Förderverein
S-"Geier" als Versuchsboot - Bild: Archiv Förderverein

Technische Daten

 

Werften

Lürssen und Kröger

Gebaute Einheiten

10

von /bis

1957 - 1959

In Dienst von/bis

1958 - 1976

Verdrängung

190 t

Länge

42,5 m

Breite

7,1 m

Tiefgang

2,2 m

Antrieb

4 x Maybach MD 871 (je 3000 PS)

Wellen/Schrauben

4 - 4

Geschwindigkeit

42 kn

Besatzung 

39 Mann (4 Offz, 2 PUOs, 13 UOs, 20 M

Bewaffnung

4 Torpedorohre, 2 x 40 mm Geschütz Bofors/L 70, Minen

 

Besonderheiten

 

Das Boot war äußerlich und in der Bewaffnung wie Klasse 140. Die AnDiMot wirkten über ein Bootswendegetriebe auf die Wellen. Später nachgerüstet auf Koppeltisch, True-Motion-Radargerät, optische Zielsäule und ESM-Gerät (Radar-Suchgerät). "Geier" führte ABC-Erprobung, "Kormoran" Versuche mit neuen Heck-Torpedorohren durch.

S-"Geier" mit ABC-Ausstattung
S-"Geier" mit ABC-Ausstattung
S-"Kormoran" mit Hecktorpedorohren
S-"Kormoran" mit Hecktorpedorohren

 

Boote der Klasse 141 und ihr Verbleib

 

Boot

Hull-No.

In Dienst

Int'l. Rufzeichen

Außer Dienst

Verbleib

Seeadler

P 6068

29.08.1958

DBWE

30.07.1976

Abgabe an Griechenland, "Esperos", P 50

Albatros

P 6069

27.01.1959

DB OH

19.12.1976

Abgabe an Griechenland, als Mat.-Ersatz

Kondor

P 6070

24.02.1959

DBRT

25.07.1976

Abgabe an Griechenland, "Lailaps", P 54

Greif

P 6071

03.03.1959

DBOJ

30.04.1976

Abgabe an Griechenland, "Kyklon", P 53

Falke

P 6072

14.04.1959

DBOK

26.09.1976

Abgabe an Griechenland, "Kataigis", P 51

Geier

P 6073

03.06.1959

DBRN

27.06.1975

Abgabe an Griechenland, "Tyfon", P 56

Bussard

P 6074

21.03.1959

DBRP

28.11.1975

Abgabe an Griechenland als Mat.-Ersatz

Habicht

P 6075

21.05.1959

DBRR

24.09.1976

Abgabe an Griechenland, "Kentaurus", P 53

Sperber

P 6076

01.07.1959

DBSH

27.12.1976

Abgabe an Griechenland als Mat.-Ersatz

Kormoran

P 6077

09.11.1959

DBSM

26.11.1976

Abgabe an Griechenland, "Scorpios", P 55

 

Die Boote "Kondor", "Sperber" und "Habicht" nahmen am 25. August 1967 an der Beisetzung des ersten deutschen Bundeskanzlers, Dr. Konrad Adenauer, teil.

 

 

S-Boot Klasse 142 ("Nerz") und Klasse 142 mod. ("Zobel")

 

"Zobel"-Klasse, S-Boot Klasse 142 mod.
"Zobel"-Klasse, S-Boot Klasse 142 mod.
S-"Zobel"-Klasse, (Klasse 142) - Foto: Archiv Förderverein
S-"Zobel"-Klasse, (Klasse 142) - Foto: Archiv Förderverein
Versuch mit Zielsäule OGR-7 auf S-Hyäne - Foto: Archiv Förderverein
Versuch mit Zielsäule OGR-7 auf S-Hyäne - Foto: Archiv Förderverein
S-"Nerz"-Klasse, ( Klasse 142 mod.) - Foto: Archiv Förderverein
S-"Nerz"-Klasse, ( Klasse 142 mod.) - Foto: Archiv Förderverein

 

Technische Daten

 

Werften

Lürssen und Kröger

Gebaute Einheiten

10

von /bis

1960 - 1963

In Dienst von/bis

1961 - 1984

Verdrängung

190 t

Länge

42,5 m

Breite

7,1 m

Tiefgang

2,2 m

Antrieb

4 x MB 518 C (je 3000 PS),

Wellen/Schrauben

4 - 4

Geschwindigkeit

42 kn

Besatzung 

39 Mann (4 Offz, 2 PUOs, 13 UOs, 20 M

Bewaffnung

4 Torpedorohre, 2 x 40 mm Geschütz Bofors/L 70, Minen

Nach Umbau: 2 Heck-Torpedorohre (drahtgel. Torpedos),   

2 x 40 mm Geschütz Bofors/L 70 (radargesteuert),    

M 20 Feuerleitanlage

 

Besonderheiten

 

Die Boote waren mit ABC-Zitadelle gebaut. Umbau 1970 - 1972, danach drahtgelenkte Torpedos und M 20 Feuerleitanlage.

 

"Nerz" führte 1963 - 1969 Erprobungen für verschiedene Flugkörper durch. 

 

Boote der Klasse 142 und ihr Verbleib

 

Boot

Hull-No.

In Dienst

Int'l. Rufzeichen

Außer Dienst

Verbleib

Zobel

P 6092

12.12.1961

DBUQ DRCO

07.09.1982

Verkauft an Lürssen-Werft für Vorführzwecke

Wiesel

P 6093

25.06.1962

DBUS DRCP

06.03.1984

Abgabe an Türkei, Auflieger, abgebrochen

Dachs

P 6094

25.09.1962

DBUU DRCQ

06.12.1983

Abgabe an Türkei, Auflieger, abgebrochen

Hermelin

P 6095

28.11.1962

DBUWDRCV

12.01.1983

 Versuchs- und Zielschiff, Auflieger MArs W'haven, 1988 verkauft an Eberhard-Werft, Abbruch 1998

Nerz

P 6096

11.01.1963

DBUX DRCR

08.07.1982

Versuchsschiff in Olpenitz, Auflieger MArs W'haven, Umbau zur Yacht "Busefalo", aufgebracht durch Royal Navy, BMPT, 2004 verkauft zum Abbruch

Puma *)

P 6097

21.12.1962

DBUY DRCW

18.12.1981

Hulk bei SSichLehrGrp, Eberhard-Werft, Arnis, ausgeschlachtet, Abbruch 2011 

Gepard

P 6098

18.04.1963

DBVA DRCS

09.11.1982

Abgabe an Türkei, Auflieger, abgebrochen

Hyäne

P 6099

10.05.1963

DBVB DRCX

05.06.1984

Abgabe an Türkei, Auflieger, abgebrochen

Frettchen

P 6100

26.06.1963

DBVC DRCT

09.08.1983

Abgabe an Türkei, Auflieger, abgebrochen

Ozelot

P 6101

25.10.1963

DBXE DRCU

10.01.1984

Abgabe an Türkei, Auflieger, abgebrochen

 

Das zweite Rufzeichen jeden Bootes galt ab 01.12.1981.

 

S-Boot Klasse 148 („Tiger“-Klasse)

 

 

"Tiger"-Klasse, S-Boot Klasse 148
"Tiger"-Klasse, S-Boot Klasse 148
"S46- Fuchs" (Klasse 148) - Foto: Archiv Förderverein
"S46- Fuchs" (Klasse 148) - Foto: Archiv Förderverein

 

Technische Daten

 

Werften

CMN Cherbourg und Lürssen

Gebaute Einheiten

20

von /bis

1971 - 1975

In Dienst von/bis

1972 - 2002

Verdrängung

265 t

Länge

47 m

Breite

7 m

Tiefgang

2,1 m

Antrieb

4 x MTU MD 872 D ( je 3600 PS)

Wellen/Schrauben

4 - 4

Geschwindigkeit

36 kn

Besatzung 

30 Mann (4 Offz, 3 PUOs, 14 UOs, 9 M

Bewaffnung

4 x MM 38 Seeziel-Flugkörper

1 x 76 mm/L62 OTO Melara Geschütz

1 x 40 mm/L70 Bofors Geschütz

Minen

76 mm OTO Melara - Foto: Rudi Hansen
76 mm OTO Melara - Foto: Rudi Hansen
40 mm Bofors/L 70 MEL Mod 71 - Foto: Killi: Die Schnellboote der Bundesmarine
40 mm Bofors/L 70 MEL Mod 71 - Foto: Killi: Die Schnellboote der Bundesmarine
Startcontainer MM 38 EXOCET - Foto: Rudi Hansen
Startcontainer MM 38 EXOCET - Foto: Rudi Hansen
Startcontainer MM 38 EXOCET - Foto: Hans-Heinerich Jürgensen
Startcontainer MM 38 EXOCET - Foto: Hans-Heinerich Jürgensen
Start einer MM 38 EXOCET - Foto: Archiv Förderverein
Start einer MM 38 EXOCET - Foto: Archiv Förderverein

 

Besonderheiten

 

Die Boote wurden 1982 bis 1984 auf PALIS (Passiv-Aktiv-Lage-Informationssystem) sowie 1990 bis 1992 auf neue Radar- und Feuerleitanlagen (Castor/TritonGolf) und auf 10 Booten eine Anlage zur Elekronischen Kampfführung OCTOPUS nachgerüstet. Gleichzeitig lief eine umfangreiche Asbest-Sanierung auf 18 der 20 Boote.

 

Die Außerdienststellung der beiden ersten Boote begann 1992, weitere Boote folgten, die letzten Einheiten gingen 2002 außer Dienst. Die OCTOPUS-Anlagen wurden an die Boote der Klasse 143 weitergegeben.

 

Boote der Klasse 148 und ihr Verbleib

 

Boot

Hull-No.

In Dienst

Int'l. Rufzeichen

Außer Dienst

Verbleib

S 41 - Tiger

P 6141

30.10.1972

DRBA

22.09.1998

Verkauft an Chile, in Dienst als LM 39, "Teniennte Uribe"

S 42 -  Iltis

P 6142

08.01.1973

DRBB

15.10.1992

Verkauft an Griechenland als "Botsis" P 72

S 43 - Luchs

P 6143

09.04.1973

DRBC

27.08.1998

Verkauft an Chile, Mat.-Ersatz, 2010 durch einen Tsunami auf den Strand von Talcahuano geworfen

S 44 - Marder

P 6144

14.06.1973

DRBD

25.05.1994

Verkauft an Griechenland als P 74 “Plotaris Vlahavas“, 10. Juni 2011 a.D.-Stellung, Mat-Ersatz

S 45 - Leopard

P 6145

21.08.1973

DRBE

28.09.2000

Verkauft an Griechenland als P 76 “Ipopliarches Tournas”, 10. Juni 2011 a.D.-Stellung, Mat-Ersatz

S 46 - Fuchs

P 6146

17.10.1973

DRBF

16.12.2002

Verkauft an Ägypten, "6th October" 

S 47 - Jaguar

P 6147

13.11.1973

DRBG

28.09.2000

Verkauft an Griechenland als P 77 “Plotaris Salipsis”, 10. Juni 2011 a.D.-Stellung, Mat-Ersatz

S 48 - Löwe

P 6148

09.01.1974

DRBH

16.12.2002

Verkauf an Ägypten,  "21st October"

S 49 - Wolf

P 6149

26.02.1974

DRBI

27.08.1997

Verkauft an Chile, in Dienst als LM 36 "Guardiamarina Riquelme", 2012 a.D.-Stellung, Juli 2013 als Artillerie-Zielschiff versenkt

S 50 - Panther

P 6150

03.05.1974

DRBJ

27.09.2001

Auflieger MArs W'haven, abgebrochen 

S 51 - Häher

P 6151

26.04.1974

DRBK

24.06.1994

Verkauft an Griechenland als P 75 "Maridiakis"

S 52 -  Storch

P 6152

17.07.1974

DRBL

16.11.1992

Verkauft an Griechenland als P 73 "Pezopoulos“

S 53 - Pelikan

P 6153

24.09.1974

DRBM

04.06.1998

Verkauft Chile als Mat.-Ersatz, 2010 durch einen Tsunami auf den Strand von Talcahuao geworfen

S 54 - Elster

P 6154

14.11.1974

DRBN

27.08.1997

Verkauft an Chile, in Dienst als LM 37 "Teniente Orella"

S 55 - Alk

P 6155

07.01.1975

DRBO

13.05.2002

Verkauf an Ägypten, „23rd July“

S 56 - Dommel

P 6156

12.02.1975

DRBP

16.12.2002

Verkauft an Ägypten, „18th June“ 

S 57 - Weihe

P 6157

03.04.1975

DRBQ

16.12.2002

Verkauft an Ägypten, „25th April“

S 58 - Pinguin

P 6158

21.05.1975

DRBR

28.06.2001

Auflieger in W'haven, abgebrochen

S 59 - Reiher

P 6159

24.06.1975

DRBS

27.09.2001

Auflieger in W'haven, abgebrochen

S 60 - Kranich

P 6160

06.08.1975

DRBT

22.09.1998

Verkauft an Chile, in Dienst als LM 38, "Teniente Serrano"

 

 

 

S-Boot Klasse 143 ("Albatros")

Albatros-Klasse, S-Boot Klasse 143
Albatros-Klasse, S-Boot Klasse 143
"S 68 Seeadler", (Klasse 143) - Foto: Archiv Förderverein
"S 68 Seeadler", (Klasse 143) - Foto: Archiv Förderverein

 

 

Technische Daten

 

Werften

Lürssen und Kröger

Gebaute Einheiten

10

von /bis

1973 - 1976

In Dienst von/bis

1976 - 2002

Verdrängung

390 t

Länge

57,6 m

Breite

7,8 m

Tiefgang

2,5 m

Antrieb

4 x MTU 16-V-956 (je 4000 PS)

Wellen/Schrauben

4 - 4

Geschwindigkeit

38 kn

Besatzung 

40 Mann (4 Offz, 5 PUOs, 14 UOs, 17 M)

Bewaffnung

4 x MM 38 Startgeräte (Seeziel-Flugkörper), 2 x Heck-Torpedorohre (Torpedo SEAL)      2 x 76 mm/L 62 Geschütze OTO Melara

Geschütz OTO Melara 76 mm - Bild: Rudi Hansen
Geschütz OTO Melara 76 mm - Bild: Rudi Hansen
Schuss eines Torpedos SEAL von S-Boot Klasse 143 - Bild: Archiv Förderverein
Schuss eines Torpedos SEAL von S-Boot Klasse 143 - Bild: Archiv Förderverein
Startcontainer MM 38 EXOCET - Bild: Rudi Hansen
Startcontainer MM 38 EXOCET - Bild: Rudi Hansen
Startcontainer MM 38 EXOCET - Bild: Hans Heinrich Jürgens
Startcontainer MM 38 EXOCET - Bild: Hans Heinrich Jürgens
Start einer MM 38 EXOCET - Bild: Archiv Förderverein
Start einer MM 38 EXOCET - Bild: Archiv Förderverein
Wilhelmshavener Zeitung vom 30.04.2012
Wilhelmshavener Zeitung vom 30.04.2012

Besonderheiten

 

Die Boote verfügten über ein Automatisiertes Gefechts- und Informationssystem (AGIS) mit Datenaustausch über Link 11, über ABC-Schutz Hot Dog und Wolke zur FK-Abwehr. Ab 1992 Nachrüstung mit Anlage zur Elektronischen Kampfführung OCTOPUS, anfangs nur auf fünf Booten, nach Außerdienststellung 3. SGschw auf allen Booten.

 

In Dänemark gilt diese Klasse als Klasse S 61 "Albatros" mit 20 Booten und schließt zwei deutsche Klassen ein, nämlich Klasse 143 "Albatros" und Klasse 143 A "Gepard". Obwohl die Boote den gleichen Rumpf und Antrieb haben, sind sie so unterschiedlich in Aufbauten, Bewaffnung, ECM-Ausrüstung und Harware sowie Software des Führungs- und Waffeneinsatzsystems, dass der Eigner - die Bundesmarine/Deutsche Marine - ihnen verschiedene Klasse-Bezeichnungen gab.

    

Boote der Klasse 143 und ihr Verbleib

 

Boot

Hull-No.

In Dienst

Int'l Rufzeichen

Außer Dienst

Verbleib

S 61 - Albatros

P 6111

01.11.1976

DRBU

24.03.2005

verkauft an Lürssen-Werft, 2012 als Patroullien-Boot "Naa Gbewaa" (P 39) nach Ghana

S 62 - Falke

P 6112

13.04.1976

DRBV

16.12.2004

Verkauft zum Abbruch

S 63 - Geier

P 6113

02.07.1976

DRBW

30.09.2005

Verkauft an Tunesien, "Hamilcon" 507

S 64 - Bussard

P 6114

14.03.1976

DRBX

24.03.2005

verkauft an Lürssen-Werft, 2012 als Patrouillen-Boot  "Yaa Alantewaa"  (P 38) nach Ghana

S 65 - Sperber

P 6115

27.09.1976

DRBY

30.06.2005

Verkauft an Tunesien, "Hamilcar" 506

S 66 - Greif

P 6116

25.11.1976

DRBZ

30.06.2005

Verkauft an Tunesien, "Hanon" 505

S 67 - Kondor

P 6117

17.12.1976

DRCA

16.12.2004

Verkauft zum Abbruch

S 68 - Seeadler

P 6118

28.03.1977

DRCB

30.09.2005

Verkauft an Tunesien,"Hanibal" 508

S 69 - Habicht

P 6119

23.12.1977

DRCC

13.12.2005

Verkauft an Tunesien, „Hasdrubal“ 509

S 70 - Kormoran

P 6120

18.07.1977

DRCD

13.12.2005

Verkauft an Tunesien, „Giscon“ 510

S-Boot Klasse 143 A („Gepard“-Klasse)

 

"Gepard"-Klasse, S-Boot Klasse 143 A
"Gepard"-Klasse, S-Boot Klasse 143 A

Technische Daten

 

Werften Lürssen und Kröger
Gebaute Einheiten 10
von /bis 1981 - 1983
In Dienst von/bis 1982 - 2016
Verdrängung 390 t
Länge 57,6 m
Breite 7,8 m
Tiefgang 2,5 m
Antrieb 4 x MTU MA 16-V-956 (je 4000 PS)
Wellen/Schrauben 4 - 4
Geschwindigkeit 38 kn
Besatzung  35 Mann (4 Offz, 6 PUOs, 13 UOs, 12 M
Bewaffnung 4 x MM 38 Startgeräte (Seeziel-Flugkörper)     
1 x RAM Nächstbereichs-FK-System
1 x 76 mm/L 62 Geschütz OTO Melara
EloKa-Anlage FL 1800
2 x SMG Browning M2
Hot-Dog und Wolke zur FK-Abwehr
Minenlegekapazität
S-Boot Klasse 143 A ("S 71 - Gepard")
S-Boot Klasse 143 A ("S 71 - Gepard")
Geschütz OTO Melara 76 mm - Bild: Rudi Hansen
Geschütz OTO Melara 76 mm - Bild: Rudi Hansen
Nächstbereichs FK-Startanlage RAM Mk 49 - Bild: Rudi Hansen
Nächstbereichs FK-Startanlage RAM Mk 49 - Bild: Rudi Hansen
Startcontainer MM 38 EXOCET - Bild: Rudi Hansen
Startcontainer MM 38 EXOCET - Bild: Rudi Hansen
Startcontainer MM 38 EXOCET - Bild: Hans Heinrich Jürgens
Startcontainer MM 38 EXOCET - Bild: Hans Heinrich Jürgens
Schuss eines MM 38 EXOCET - Bild: Archiv Förderverein
Schuss eines MM 38 EXOCET - Bild: Archiv Förderverein
Düppelschießen auf einem Boot Klasse 143 A - Bild: Bernd Etzold
Düppelschießen auf einem Boot Klasse 143 A - Bild: Bernd Etzold

 

Besonderheiten

 

Die Boote verfügen über ein Automatisiertes Gefechts- und Informationssystem (AGIS) mit Datenaustausch über Link 11, Anlage zur Elektronischen Kampfführung FL 1800, über ABC-Schutz Hot Dog und Wolke zur FK-Abwehr. 

 

In Dänemark gilt diese Klasse als Klasse S 61 "Albatros" mit 20 Booten und schließt zwei deutsche Klassen ein, nämlich Klasse 143 "Albatros" und Klasse 143 A "Gepard". Obwohl die Boote den gleichen Rumpf und Antrieb haben, sind sie so unterschiedlich in Aufbauten, Bewaffnung, ECM-Ausrüstung und Hardware sowie Software des Führungs- und Waffeneinsatzsystems, dass der Eigner - die Bundesmarine/Deutsche Marine - ihnen verschiedene Klasse-Bezeichnungen gab.

 

 

Boote der Klasse 143 A

 

Boot

Hull-No.

In Dienst

Int'l. Rufzeichen

Außer Dienst

S 71 - Gepard

P 6121

07.12.1982

DRCE

12.12.2014

S 72 - Puma

P 6122

17.02.1983

DRCF

14.12.2015

S 73 - Hermelin

P 6123

28.04.1983

DRCG

16.11.2016

S 74 - Nerz

P 6124

14.07.1983

DRCH

29.02.2012

S 75 - Zobel

P 6125

28.09.1983

DRCI

16.11.2016 

S 76 - Frettchen

P 6126

16.12.1983

DRCJ

16.11.2016 

S 77 - Dachs

P 6127

22.03.1984

DRCK

29.02.2012

S 78 - Ozelot

P 6128

25.05.1984

DRCL

18.12.2014 

S 79 - Wiesel

P 6129

12.07.1984

DRCM

14.12.2015 

S 80 - Hyäne

P 6130

13.11.1984

DRCN

 16.11.2016

 

Am 29.02.2012 um 14:00 Uhr wurden im MArs Wilhelmshaven die beiden Boote der Klasse 143 A "S74 Nerz" und "S77 Dachs" außer Dienst gestellt. Diese beiden Boote wurden an die Emder Werft & Dock GmbH verkauft.Die verbleibenen acht Boote wurden bis Ende 2016 alle außer Dienst gestellt.  das Boot "S71 Gepard" kam in das Deutsche Marinemuseum Wilhelmshaven. Die übrigen Boote liegen als Auflieger in Warnemünde. Das 7. Schnellbootgeschwader als leltztes Geschwader der deutschen Schnellbootwaffe wurde am 16.11.2016 in Warnemünde aufgelöst.

 

Die Ära der Schnellboote in deutschen Marinen ist Geschichte.

 

 


S-Boot_Planungen und Versuchs-Schnellboote der Bundesmarine

 

S-Boot Klasse 144 (Flugkörperschnellboot)

 

S-Boot Klasse 144 - Zeichnung: Fock
S-Boot Klasse 144 - Zeichnung: Fock

Das Projekt einer CODAG-Version (Kombinierter Diesel- und Gasturbinen-Betrieb) basierend auf dem Entwurf für den Typ S 143 mit 2 x 76mm OTO Melara, 2 x 53,3 cm Hecktorpedorohren für SEAL sowie 4 x Flugkörperstartgeräten und M 27 Feuerleitanlage wurde Ende der 60er Jahre wegen zu hoher Kosten nicht mehr weiterverfolgt.

 

S-Boot Klasse 145 (Flugkörperschnellboot)

 

S-Boot Klasse 145 Planungsstand 1970 - Zeichnung: Fock
S-Boot Klasse 145 Planungsstand 1970 - Zeichnung: Fock

Wegen zu hoher Kosten der geplanten Klasse S 144 mit CODAG-Antrieb und einem aufwändigen AGIS-Führungs und Waffeneinsatzsystem (FüWES)  wurde eine neue Bootsklasse entworfen mit Standard-Bootskörper und mit Standard-Antrieb (und verschiedenen Waffenausstattungen. Die Klasse 145 wurde als Flugkörperschnellboot mit 4 x MM 38-Exocet, 2 x 40mm-Bofors MK und M 22- bzw. Vega-Pollux-Feuerleitlanlage entworfen. Die ursprüngliche Planung für die Artillerie wurde dann durch 1 x 40mm Zwillings MK und 1 x 76mm OTO Melara ersetzt. In der Planung des Jahres 1970 war nicht nur diese Änderung vorgesehen sondern auch ein AGIS-FüWES.

 


S-Boot Klasse 146 (Torpedoschnellboot)

 

 

S-Boot Klasse 146 - Zeichnung: Fock
S-Boot Klasse 146 - Zeichnung: Fock

Das Torpedoschnellboot der Klasse 146 wurde mit dem Bootskörper und dem Antrieb der Klasse 145 geplant. Als Bewaffnung war vorgesehen: 2 x 53,3cm Hecktorpedorohre für drahtgesteuerte SEAL-Torpedos, 1 x 40mm Bofors vorn und 1 x 76mm OTO Melara achtern. Allerdings wäre - genau wie bei der Klasse 145 - das erste Boot nicht vor 1976 in Fahrt gekommen.

 

 

S-Boot Klasse 147 (Artillerie-Schnellboot)

 

Artillerie-Schnellboot Klasse 147a - Zeichnung: Fock
Artillerie-Schnellboot Klasse 147a - Zeichnung: Fock

Basierend auf dem Rumpf des S-Bootes Klasse 145 und auf der dafür geplanten Antriebsanlage wurde ein Artillerie-Schnellboot mit zwei Bewaffnungsvarianten entworfen.

 

Das S-Boot Klasse 147a war gepklant mit: 2 x 76 mm OTO Melara, das S-Boot Klasse 147b mit 1 x 76 mm OTO Melara vorn und 1 x 40 mm Zwillings MKI achtern. Für beide waren alternativ die Feuerleitanlagen M 22 und Vega-Pollux betrachtet worden.

 

 

Artillerie-Schnellboot Klasse 147b - Zeichnung: Fock
Artillerie-Schnellboot Klasse 147b - Zeichnung: Fock

Auch für diesen Boots-Typ galt, dass das erste Fahrzeug erst im Jahre 1976 in Fahrt gekommen wäre.

 

 

S-Boot Klasse 160 (Tragflächenboot, klein - Schlichting)

 


Das Projekt eines kleinen Tragflächenbootes mit der Bezeichnung S 160 bei der Schlichting-Werft mit der Baunummer 1334 kam über den Bau des Rumpfes nicht hinaus. Das Vorhaben wurde abgebrochen.

 

Der aufgegebene Rumpf von S 160 - Foto: Ehlert
Der aufgegebene Rumpf von S 160 - Foto: Ehlert

Zeichnungen stehen uns nicht zur Verfügung.

 

S-Boot Klasse 161 (Tragflächenboot, klein - Lürssen)

 

Tragflächenboot, klein - Lürssen - Foto: Lürssen-Werft
Tragflächenboot, klein - Lürssen - Foto: Lürssen-Werft
Rumpffahrt des Tragflächenbootes, klein - Lürssen - Foto: Lürssen-Werft
Rumpffahrt des Tragflächenbootes, klein - Lürssen - Foto: Lürssen-Werft
Tragflächenfahrt des Tragflächenbootes, klein - Lürssen - Foto: Lürssen-Werft
Tragflächenfahrt des Tragflächenbootes, klein - Lürssen - Foto: Lürssen-Werft

Das Projekt eines kleinen Tragflächenbootes mit der Bezeichnung S 161 kam über den Bau eines Prototyps bei der Lürssen-Werft nicht hinaus. Das Vorhaben wurde abgebrochen.

 

 

S-Boot Klasse 162 (Tragflächen-Schnellboot)

 

Tragflächen-Schnellboot (PGH-2) Klasse 162 - Foto: Archiv 7. SGschw
Tragflächen-Schnellboot (PGH-2) Klasse 162 - Foto: Archiv 7. SGschw

Die Planungen der US Navy für das Tragflächenschnellboot (PGH-2) TUCUMCARI hatten bereits 1962 begonnen. Der Bauauftrag erfolgte 1966 und das Boot wurde am 07.03.1968 in Dienst gestellt. Nach einer Grundberührung wurde es 1972 außer Dienst gestellt und 1973 aus der Liste der Kriegsschiffe der USN gestrichen.

 

Das Boot hatte im Schwebezustand (airborne) die Abmessungen:

Länge: 22,73 m, Breite: 10,79 m, Tiefgang: 1,37 m

Im Schwimmzustand (hullborne) hatte es die Abmessungen:

Länge: 24,49 m, Breite: 8,71 m, Tiefgang: ......

Der Antrieb erfolgte über 2 Mercedes Benz Dieselmotoren im Schwimmzustand und eine Proteus Gasturbine für den Antrieb der Wasserstrahldüsen, die dem Boot eine Geschwindigkeit von über 40 Knoten verlieh.

 

Deutschland hatte am 20.11.1972 mit den USA ein "Memorandum of Understanding" abgeschlossen und plante die 10 Boote der Klasse 142 mod des 7. SGschw durch 10 Boote diesen Typs zu ersetzen. Als Bewaffnung für die deutsche Version waren vorgesehen 4 x HARPOON Startanlagen, 1 x 40mm MK vorn und 2 x 12,7mm Zwillings-MG.

 

Die TUCUMCARI wurde nach einem Einsatz in Vietnam den europäischen Verbündeten im Rahmen diverser Testfahrten vorgeführt.

 

Tucumcari-Erprobung in der Ostsee - Foto: Archiv Förderverein
Tucumcari-Erprobung in der Ostsee - Foto: Archiv Förderverein

Obwohl das Boot im Atlantik und in der Nordsee hervorragende Eigenschaften als Waffenplattform demonstrieren konnte, wurde es durch die Bundesmarine als "für den Ostsee-Einsatz ungeeignet" eingestuft und daher nicht beschafft.

 

An Bord Tucumcari von links: FKpt Hoffmann, InSchiffstechnik, KAdm Hartwig, Stv.Bef.Flotte, VAdm Zimmermann, Bef.Flotte, FAdm Klose, BSN, KptzS Rieve, Kdr SFltl, FKpt Schmidt, AST SFltl - Foto: Archiv 7. SGschw
An Bord Tucumcari von links: FKpt Hoffmann, InSchiffstechnik, KAdm Hartwig, Stv.Bef.Flotte, VAdm Zimmermann, Bef.Flotte, FAdm Klose, BSN, KptzS Rieve, Kdr SFltl, FKpt Schmidt, AST SFltl - Foto: Archiv 7. SGschw
Tragflächen-Schnellboot (PGH-2) Klasse 162 - Foto: Archiv 7. SGschw
Tragflächen-Schnellboot (PGH-2) Klasse 162 - Foto: Archiv 7. SGschw

 

Versuchs-S-Boot SES 200 (Surface-Effect-Schnellboot)

 

Surface-Effect-Schnellboot SES 200 - Foto: Archiv Förderverein
Surface-Effect-Schnellboot SES 200 - Foto: Archiv Förderverein

In der Zeit vom 11. April bis 31. Mai 1986 wurde durch das Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung (BWB) bei der Erprobungsstelle 71 in Eckernförde das SES-Boot "SES 200"  der US-Navy erprobt. Die Erprobung dieses neuen, unkonventionellen Schiffstyps - SES steht für Surface-Effect-Ship (Seitenrumpfluftkissenfahrzeug) - ist ein gemeinsames Projekt der NATO-Nationen Kanada, Frankreich, Deutschland, Spanien, Großbritannien und USA. Die US-Marine hat für Erprobungen den beteiligten Ländern das "SES 200" zur Verfügung gestellt.

 

Der Schiffskörper des SES 200 ist als Katamaran ausgebildet, die Seitenrümpfe sowie vorn und hinten zwischen den Seitenrümpfen integrierte flexible Schürzen schließen das Luftkissen, durch welches das Fahrzeug weitgehend aus dem Wasser gehoben wird. Der Vorteil dieser Technik - wie er auch schon bei konventionellen Luftkissenbooten bekannt ist - liegt in höheren Leistungen bei geringen Aufwendungen, also höhere Geschwindigkeiten und ein besseres Seegangsverhalten bei geringerem Kraftstoffverbrauch. Bei der Bundesmarine wurde das Boot auf Seegangsverhalten, Manövrierverhalten und Auswirkungen von Ansprengversuchen untersucht.

 

Technische Daten dieser Kombination aus Katamaran und Hovercraft:

Länge ca. 48 m, Höchstgeschwindigkeit 28 - 30 kn, Verdrängung 206 ts.